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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Person in Gefahr hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Laura verabschiedete sich schniefend und versicherte Nikki, dass sie jederzeit zu erreichen sei und auf Neuigkeiten warte.
    Hinter dem Schreibtisch hing ein Spiegel, und als Nikki auflegte, machte sie eine unfreiwillige Lagesondierung. Ihr Eyeliner war von dem leckenden Rohr im Klo verschmiert. Ihre Haare waren mit der Feuchtigkeit auch nicht einverstanden und krausten sich in alle Richtungen, als versuchten sie, von ihrem Kopf zu flüchten. Das Zimmer war ein Katastrophengebiet: Schuhe lagen herum, der Inhalt ihrer Handtasche war über den Boden verstreut, zerknitterte Kleider ergossen sich wie Lavamassen aus ihrem Rucksack. Nichts war, wo es sein sollte. Sie musste wieder daran denken, wie fassungslos Z’ev auf ihre Handtasche gestarrt hatte, und seufzte.
    Ihre Handtasche war nur eine kleinere Ausgabe ihres Rucksacks. Ihr Rucksack war eine Miniaturausgabe ihres Zimmers. Ihr Zimmer war eine Momentaufnahme ihres Lebens. Es war immer dasselbe: Sie warf wahllos Dinge hinein, die sie später nicht wiederfand, und die Dinge, die sie fand,
waren nicht das, was sie wollte. Wahrscheinlich war wirklich etwas Wahres dran, wenn es hieß, dass die Handtasche einer Frau der Spiegel ihrer Persönlichkeit sei, und diese Erkenntnis baute sie nicht gerade auf. Es gab Lebensweisheiten, die wollte man gar nicht wissen.
    Der Instant Messenger machte ding! und riss sie aus ihren trüben Gedanken.
    »Val ist wahrscheinlich immer noch nicht aufgetaucht?«, schrieb Jane.
    »Nein«, schrieb Nikki zurück.
    »Dr. Hastings reißt mir den Kopf ab - wir müssen Val schnell finden.«
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Nikki.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Jane, »aber Dr. H. spinnt gerade rum. Irgendwas scheint los zu sein. Aber mir sagt ja keiner was.«
    »Will sie mit mir reden?«, schlug Nikki vor.
    »Glaube ich nicht«, kam es von Jane. »Mir kommt es eher so vor, als wolle sie auch nicht, dass ich mit dir rede. Sie will nur Val.«
    »Du müsstest unbedingt das Zeug durcharbeiten, das ich dir von Victor geschickt habe«, schrieb Nikki. »Ich glaube, es gibt eine Verbindung zwischen Lawans Klinik und der Rival-Reederei. Und ich glaube, dass Lawan dahintergekommen ist und man deshalb ihre Tochter entführt hat - das Mädchen auf dem Foto. Ich muss wissen, wo die Verbindung ist.«
    »Verstanden, aber Dr. H. hat mir gerade einen neuen Fallbericht aufs Auge gedrückt und gesagt, der hätte oberste Priorität.«
    Nikki trommelte wütend mit den Fingern auf den Schreibtisch.

    »Vorschlag: Du findest schnellstens Val, und ich kann mich wieder an deinen Fall machen«, schrieb Jane. »Okay?« Nikki meinte den hoffnungsvollen Unterton aus Janes getippten Zeilen herauszuhören.
    »Ich habe keine Ahnung, wo sie ist«, schrieb Nikki. Wovor sie wirklich Angst hatte, wollte sie Jane lieber nicht anvertrauen - dass Val entweder noch immer stinksauer war und nicht mehr mit ihr sprach, oder aber, dass ihr etwas zugestoßen war, weil Nikki sie im Stich gelassen hatte.
    »Ich will dir ja nicht unnötig schmeicheln, aber meinen Informationen nach bist du doch eine unserer Top-Agentinnen, oder?«, war Janes Antwort. »Also finde sie!«
    Nikki seufzte. So einfach war das leider nicht. Bei Val war gar nichts einfach.
    »Ich werde es versuchen«, tippte sie und bekam als Antwort einen Smiley und ein »Bis später!«, bevor Janes IM-Icon verschwand.

Thailand XI
    Schon wieder Party
    Ohne allzu große Hoffnung versuchte Nikki es nochmal bei Val. Als auf ihr wiederholtes Klopfen niemand öffnete, kehrte sie in ihr Zimmer zurück. Wenn Val nicht aufmachte, würde sie die Tür eben selbst öffnen müssen. Nachdem sie eine Weile in Rachels Spielzeugkiste gekramt hatte, fand sie den Digitaler-Dietrich-Eyeliner und lief erneut über den Flur. Sekunden später huschte sie lautlos in Vals Zimmer. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber bestimmt kein ganz gewöhnlich aussehendes Hotelzimmer. Ein bisschen enttäuscht war sie schon.
    Nikki inspizierte den Schrank und fuhr mit den Fingerspitzen über die edlen Stoffe. In der Mitte zwischen vier Kleidern hing ein leerer Bügel. Im Bad standen Dosen, Fläschchen und Tuben in militärischer Ordnung aufgereiht. Die Klamotten, die Val tagsüber getragen hatte, waren nachlässig aufs Bett geworfen worden, was sehr untypisch und somit verdächtig war. Ließ sich daraus auf Zeitdruck schließen? Hatte sie sich in aller Eile umziehen müssen? Vals schwarze Lieblingsstilettos waren noch

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