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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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mütterlichen: »Hier, bitte schön.« Nikki nahm den Stift und unterschrieb alles, ohne auch nur ein Wort zu lesen. Aisha schob die Papiere zusammen und reichte sie einem der Cops. Nikki stand auf, da sie vermutete, dass alles geklärt wäre. Aisha nickte kurz in die Runde, fasste Nikki beim Ellbogen und lotste sie durch eine Reihe von Türen nach draußen.
    »Sind Sie wirklich meine Anwältin? Ich meine …« Nikki suchte nach Worten, denn eigentlich war das nicht die Frage, die sie hatte stellen wollen. »Ich meine, hat jemand Sie geschickt?« Das war noch immer nicht, was sie meinte, aber fürs Erste musste es reichen.
    »Das sind zwei grundverschiedene Fragen. Aber um Ihre zweite Frage zuerst zu beantworten: Ja, jemand hat mich beauftragt, Sie in dieser Sache zu vertreten. Und zu Frage Nummer eins: Nein, ich bin nicht Ihre Anwältin, denn ich vertrete nicht Ihre Interessen, sondern die meines Auftraggebers. Ihr Glück, dass beide übereinzustimmen scheinen - zumindest im Moment.« Entgeistert schaute Nikki die Anwältin an, als sie aus dem Polizeigebäude traten.
    »Sie müssen schon entschuldigen«, meinte Nikki. »Wahrscheinlich bin ich etwas begriffsstutzig, aber es war ein langer Tag und ein ereignisreicher Abend, und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Sie meinen.«
    »Ich denke, es wird sich alles klären«, beruhigte Aisha sie. »Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, aber ich müsste schon längst anderswo sein.« Mit geschäftiger Geste sah sie
auf ihre Uhr, dann die Straße hinab. »Ah, pünktlich auf die Minute.«
    Nikki folgte ihrem Blick und sah eine Limousine vorfahren. Der Wagen fuhr rechts ran und hielt, der Fahrer stieg aus und lief zur anderen Seite des Wagens. Er öffnete die Tür und sah vielsagend zu Nikki hinüber.
    »Zum Schluss noch ein guter Rat, Miss Lanier«, sagte Aisha mit einem Lächeln. »Unterschreiben Sie nie, was Sie sich nicht vorher durchgelesen haben, und geben Sie sich nie mit dem zufrieden, was man Ihnen anbietet.«
    »Jetzt ganz speziell oder nur im Allgemeinen?«, fragte Nikki und lachte unsicher, da sie nicht wusste, ob die Anwältin einen Witz machte oder nicht.
    »Sowohl als auch.« Aisha zwinkerte ihr zu, drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Parkplatz.
    Langsam schlenderte Nikki zu der wartenden Limousine. Der Chauffeur stand noch immer an der offenen Tür und bedeutete ihr mit ungeduldigen Blicken, sich mal ein bisschen zu beeilen. Nikki hatte das Gefühl, einen straff organisierten Zeitplan durcheinanderzubringen.
    Nikki bückte sich leicht und schaute in den Wagen. Auf der Rückbank saß Miranda Merrivel von Carrie Mae Cosmetics, hielt in der einen Hand das Handy am Ohr und in der anderen ein Glas Champagner. Die großmütterliche Ausstrahlung, die Mrs. Merrivel bei ihrem ersten Treffen umgeben hatte, war verschwunden. Sie hatte wieder die Persona der kühlen Geschäftsfrau angenommen, die Nikki so irritierend und einschüchternd fand. Als sie Nikki sah, stellte Mrs Merrivel ihr Glas ab und bedeutete ihr einzusteigen. Nikki tat wie geheißen, und der Chauffeur schlug die Tür hinter ihr zu. Kurz darauf sprang der Motor an, und der Wagen reihte sich wieder in den Verkehr ein.

    Mrs Merrivel trug eine dunkelgrüne Hose und eine lavendelfarbene Bluse. Eine farblich zur Hose passende Kostümjacke lag auf dem gegenüberliegenden Sitz. Am Revers funkelte eine goldene Schmetterlingsbrosche - eine Brosche, die ziemlich genauso aussah wie die an Aishas Schal. Nikki runzelte die Stirn und erwog, welche Erklärungen sich daraus ableiten ließen. Das Carrie-Mae-Logo war ein Schmetterling, aber warum sollte Carrie Mae ihr eine Anwältin besorgen?
    Mrs Merrivel machte ungeduldige Gesten in Richtung ihres Telefons, doch ihre Stimme klang ruhig und verständnisvoll.
    »Ja, natürlich werden wir uns darum kümmern. Das kann ich gut verstehen. Leider habe ich gerade keine Zeit, das jetzt näher zu erörtern.« Sie hörte ein paar weitere Minuten zu. »Nein, ich will dir nicht das Wort abschneiden, aber ich habe gleich ein Beratungsgespräch, und meine Kundin ist soeben eingetroffen.« Dies schien der Person am anderen Ende der Leitung einzuleuchten, denn das Gespräch war tatsächlich kurz darauf beendet. Mrs Merrivel seufzte, als sie ihr Handy beiseitelegte.
    »Kleine Notlüge«, meinte sie zu Nikki. »Aber wenn man Connie nicht das Wort abschneidet, findet sie nie ein Ende.« Plötzlich lächelte Mrs Merrivel. »Eigentlich bist du ja wirklich für ein Beratungsgespräch

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