Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
Vom Netzwerk:
hören. Nikki rannte den Hang hinunter, und als sie näher kam, stellte sie erfreut fest, dass
zwischen den Wohnmobilen auch einige Geländewagen und Motocrossräder standen.
    Außerhalb des Lichtscheins blieb sie stehen und überlegte sich ihren nächsten Schritt. Sie hatte keine Ahnung, wer diese Leute waren. Um Hilfe zu bitten könnte riskant sein. Besser wäre es, sich einfach eines der Fahrzeuge auszuleihen. Aber welches? Geländewagen oder Motorrad? Nikki musste an ihre Motorrad-Fahrstunden denken. Zweimal war sie gestürzt und dann eine Woche lang humpelnd herumgelaufen. Andererseits wäre ein Motorrad schneller und wendiger.
    Sie schlug ihre Bedenken in den Wind, rannte los und schwang sich auf das erstbeste Motorrad. Gerade wollte sie sich ans Kurzschließen machen, als sie sah, dass der Schlüssel im Zündschloss steckte. Nikki grinste und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie ließ die Maschine anspringen und fuhr vom Camp zurück auf die Straße. Noch ehe sie dort angelangt war, hörte sie hinter sich lautes Gebrüll. Nikki gab Gas.
    Erst als sie die Straße erreicht hatte und der Schotter unter ihren Reifen aufspritzte, wagte sie einen kurzen Blick zurück und sah drei Scheinwerfer hinter sich. Nikki legte nochmal an Tempo zu. Allerdings bezweifelte sie, ob sie drei erfahrenen Motocrossfahrern entkommen könnte. Sie konnte nur hoffen, dass die drei irgendwann aufgaben. Nachdem sie eben in haarscharfer Kurve einen Hügel umfahren hatte, sah sie, dass die Straße ein Stück weiter vorn schon wieder einen weiten Bogen machte. Kurzerhand ließ Nikki die Straße links liegen und fuhr geradeaus ins Gelände. Als sie über die Schulter zurückschaute, sah sie einen der Fahrer auf der Straße weiterfahren, doch die beiden anderen folgten ihr und hatten ordentlich aufgeholt.
    Der Boden war hier sandiger und die Hügel wie Dünen - eigentlich die perfekte Motocross-Strecke. Nikki schoss zwischen
den Dünen hindurch und lauschte nach ihren Verfolgern. Ihre Haare peitschten ihr ins Gesicht, und einmal war ihr, als hätte sie irgendeinen Käfer verschluckt. Nikki kicherte. Sie würde sich das Genick brechen. Aber es machte richtig Spaß.
    Als sie kurz darauf über eine kleine Anhöhe hinausschoss und ins Schlingern geriet, merkte sie, dass es doch nicht so spaßig war, und ihre Chancen, sich das Genick zu brechen, ziemlich gut standen. Nikki hielt wieder auf die Straße zu, wo der Schotter weiß im Mondschein leuchtete und eine gewisse Sicherheit versprach. Die dicken Motorradreifen fraßen sich gierig in den Belag. Nikki fuhr über ein tiefes Schlagloch und spürte ihren Fuß vom Pedal rutschen. Sie ging vom Gas, brachte die Maschine und ihre Nerven ins Gleichgewicht und hörte das Knattern der anderen Motorräder hinter sich.
    Um ihre Verfolger abzuhängen, verließ Nikki wieder die Straße. Als sie zwischen einigen Josuabäumen hindurchgeprescht war, sah sie in der Ferne einen schmalen Lichtstreifen, der wahrscheinlich von einer Fernstraße kam. Da sie hinter sich niemanden mehr hörte, drosselte sie das Tempo und lauschte, machte sich bereit, beim leisesten Motorengeräusch Gas zu geben und in Richtung der hell erleuchteten Straße zu rasen. Sie drehte sich um und sah kein einziges Scheinwerferlicht mehr hinter sich.
    Als sie wieder nach vorn schaute, fuhr sie geradewegs in einen Graben. Das Motorrad überschlug sich, und sie flog in hohem Bogen durch die Luft. Nikki zog Arme und Beine an und versuchte, sich abzurollen, als sie auf dem Boden aufschlug. Sie schlidderte noch ein paar Meter weiter, bis sie gegen einen Erdhügel prallte. Reglos blieb sie liegen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit stand sie vorsichtig auf und
probierte der Reihe nach ihre geschundenen Gliedmaßen aus. Alles schien zu funktionieren. Sie konnte von Glück sagen, dass sie bei dem Sturz nicht schneller gefahren war und nur ein paar ordentliche Prellungen abbekommen hatte. Nikki atmete tief durch. Ihre Hände zitterten.
    Sie humpelte zurück zu ihrem Motorrad und stellte es wieder auf die Räder. Der Motor war abgesoffen, und einer der Reifen hatte einen Platten. Es roch nach Benzin. Genervt trat Nikki gegen die Maschine. Die war nicht mehr zu retten. Also wollte Nikki in ihrem üblichen Dauerlauftempo zur Straße laufen, schaffte es aber nicht. Der Unfall hatte sie doch etwas aus der Bahn geworfen, bei jedem Schritt hob und senkte sich ihr Magen bedenklich.
    »So schaffst du es nie bis Mitternacht zurück zur Ranch«, murmelte sie.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher