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Lobgesang auf Leibowitz

Lobgesang auf Leibowitz

Titel: Lobgesang auf Leibowitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter M. jr. Miller
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dachte bei sich, daß es für alle besser wäre, vernichtet zu werden, als daß der Wille der anderen Fürsten Macht über ihn bekäme. Denn die Mächtigen der Erde rangen untereinander um die Oberherrschaft über alle. Durch Heimtücke, Verrat und Betrug suchten sie zu herrschen, denn vor dem Krieg fürchteten sie sich sehr und zitterten.
    Denn der Herr und Gott hatte es zugelassen, daß die weisen Männer jener Tage Mittel und Wege ersonnen hatten, wodurch die Welt selbst vernichtet werden konnte, und in ihre Hände war gegeben das Schwert des Erzengels, durch welches Luzifer niedergeschlagen worden war, auf daß die Menschen und die Fürsten Gott fürchteten und sich in Demut vor dem Höchsten neigten. Aber sie wurden nicht demütig.
    Und Satan redete zu einem der Fürsten und sprach: ›Fürchte nicht, das Schwert zu gebrauchen, da dich die weisen Männer getäuscht haben, indem sie sagten, daß die Welt dadurch vernichtet würde. Höre nicht auf den Rat der Schwachen, denn sie fürchten sich gar sehr, und sie erweisen deinen Feinden einen Dienst, so sie deine Hand von ihnen fernhalten. Schlag zu; denn wisse, daß du als König über sie alle herrschen wirst.‹
    Und der Fürst merkte auf die Worte Satans, versammelte alle weisen Männer seines Reiches um sich und hieß sie, ihm Mittel zu weisen, wie der Feind vernichtet werden könnte, ohne daß der Zorn des Herrn über sein eigenes Königreich komme. Aber fast alle der weisen Männer sprachen: ›Herr, es ist nicht möglich, da Deine Feinde ebenso das Schwert haben, das wir in Deine Hände gelegt haben, und seine Hitze ist die des höllischen Feuers und wie das Brennen der Sonne, an welcher es entzündet wurde.‹
    ›So sollt ihr mir jetzt ein anderes machen, das noch siebenmal heißer ist als die Hölle selbst‹, befahl der Fürst, dessen Hochmut angefangen hatte, den des Pharaos zu übertreffen.
    Und viele unter ihnen sagten: >Nein, Herr, fordere das nicht von uns, denn schon der Rauch eines solchen Feuers, wenn wir es für dich entfachen müßten, wäre genug, um viele zu verderben.<
    Da wurde der Fürst zornig über ihre Antwort, und er argwöhnte, daß sie ihm untreu wären, und er schickte seine Spitzel aus unter sie, um sie zu versuchen und in Anfechtung fallen zu lassen, und die weisen Männer erschraken.
    Einige unter ihnen änderten ihre Antwort, auf daß sein Zorn nicht über sie käme. Dreimal fragte er sie, und dreimal antworteten sie: ›Nein, Herr, sogar dein eigenes Volk wird untergehn, wenn du das tust.‹
    Aber einer der Weisen war gleich wie Judas Ischariot, und sein Zeugnis war voll List; nachdem er seine Brüder verraten hatte, log er vor allen Leuten und beredete sie, sich nicht vor dem bösen Geist des Niederschlags zu fürchten. Der Fürst hörte auf diesen treulosen weisen Mann, der Blackeneth geheißen war, und er machte, daß die Spitzel viele der Weisen vor dem Volk verklagten. Voll Furcht berieten die wenigen Klugen unter den Weisen den Fürsten nach seinem Wunsch und sagten: ›Die Waffen können benutzt werden, nur überschreite nicht die und die Grenze, oder alle werden untergehen.‹
    Und der Fürst schlug die Städte seiner Feinde mit dem neuen Feuer, und drei Tage hindurch regnete von seinen großen Wurfmaschinen und Metallvögeln der Zorn des Herrn hernieder. Über einer jeglichen Stadt erschien eine Sonne, die heller war als die Sonne am Himmel, und sogleich sank die Stadt dahin und schmolz wie Wachs in der Flamme, und darüber standen die Menschen in den Straßen still, und ihre Haut wurde zu Rauch, und sie vergingen wie Reisig auf Kohlen geworfen. Und als die Wut der Sonne nachgelassen hatte, stand die Stadt in Flammen. Und ein großes Donnern kam vom Himmel wie der große Sturmbock pik-a-don, um sie ganz und gar zu zermalmen. Giftige Dämpfe überzogen das ganze Land, und nachts erglühte das ganze Land vom Nachfeuer und dem Fluch des Nachfeuers, der die Haut schorfig werden, das Haar ausfallen und das Blut in den Adern verderben ließ.
    Und ein übler Gestank stieg von der Erde selbst bis in den Himmel. Gleichwie Sodom und Gomorrha war die Erde und ihre Ruinen, sogar im Land des einen Fürsten, denn seine Feinde hielten nicht zurück mit ihrer Rache und schickten Feuer, seine Städte zu verschlingen, so wie ihre verschlungen worden waren.
    Der Gestank des Gemetzels war dem Herrn ein besonderer Greuel, und Er redete zu dem Fürsten Name und sprach: ›WAS FÜR EIN BRANDOPFER IST ES, DAS DU MIR HIER BEREITEST? WELCH EIN

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