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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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bewundern?
    »Sehen Sie mal, was ich für Sie und Ihre beiden Kumpels habe.«
    Norman spähte in das dunkle Loch des Huts. Waren das Kackflecken auf der Krempe?
    Wenn man durch die Wüste läuft, kann einem schon mal das Klopapier ausgehen.
    Und eine Hutkrempe ist weicher als ein Kaktus.
    »Ich kann nicht richtig sehen …«, begann Norman.
    »Da unten drin.«
    »Oh? Eier.«
    »Verdammt richtig. Frisch von heute.«
    »Danke, aber wir haben welche im Kühlschrank.«
    Hanks schiefes Grinsen wurde breiter.
    »Das sind keine Hühnereier.« Ente, Gans, Wachtel?
    »So leckere Eier haben Sie noch nie gegessen.« Hank schmatzte mit den Lippen. »Klapperschlangeneier.«
    Normans Unterkiefer klappte herunter. »Schlangeneier!«
    »Klar, Schlangeneier. Haben Sie die noch nie probiert?«
    »Nein, noch nie.«
    Hab ich auch nicht vor.
    »Frische Klapperschlangeneier sind gut gegen alle Wehwehchen.«
    »Ich glaube nicht, dass …«
    »Nehmen Sie sie einfach in die Hand. Ungefähr so.« Hank nahm ein rundes weißes Ei aus dem Hut. »Sehen Sie, sie sind weich. Sie können sie zusammendrücken.« Hank quetschte es vorsichtig. »Sie können sie einlegen oder in Milch kochen.« Er zwinkerte Norman zu. »Aber am besten sind sie, wenn man sie isst, wie Gott sie gemacht hat. Einfach so … Passen Sie auf, junger Mann.« Mit den Überresten seiner gelben Zähne nagte er an einem Ei herum. »Sie haben eine zähe Außenhaut. Aber wenn man sich ein wenig Mühe gibt, kann man ein Loch reinbeißen. Dann legt man den Kopf in den Nacken, macht den Mund auf und drückt.«
    Hank befolgte seine eigenen Anweisungen. Norman sah mit grausiger Faszination zu, wie der Alte sich den Inhalt des Klapperschlangeneis in den Mund spritzte. Ein grüner Schleimball mit roten Blutflecken schoss aus dem Loch in der Hülle.
    »Ah …« Hank jauchzte vor Freude über den köstlichen Happen. »Jede Wette, dass Sie noch nie so was Leckeres probiert haben!«
    »Da haben Sie bestimmt recht.« Norman schluckte. Er schmeckte Galle im Mund. Seine Handflächen schwitzten.
    Mein Gott, was für ein widerlicher Anblick.
    Hank streckte ihm den Hut entgegen, sodass Norman den Haufen leuchtend weißer Eier darin sehen konnte. »Soll ich eins für Sie vorbereiten?«
    »Nein, danke. Ich … ich …« Sein Magen zog sich zusammen. »Ich bin Vegetarier.«
    »Scheiße, echt? Ich bin Waage.«
    Norman murmelte etwas davon, dass die Dusche noch liefe, dann schloss er die Tür und ließ den grinsenden Mann mit seinem Hut voller Schlangeneier dort stehen.
    Er ging zurück zum Sofa und legte sich hin. Der Ventilator wehte ihm Luft ins Gesicht.
    Er musste das Bild von Hank, der mit Begeisterung den schleimigen grünen Inhalt des Schlangeneis schluckte, aus seinem Kopf verscheuchen.
    Es war nicht einfach.
    Nach zehn Minuten wusste er, dass er sich doch nicht würde erbrechen müssen.
    Aber es hatte nicht viel gefehlt.
    Gerade als er optimistischer in die Zukunft zu sehen begann, öffnete sich die Wohnwagentür. Boots und Duke kamen herein.
    Sie hielten Pistolen in den Händen.
    »Norman. Es geht los.« Duke setzte sich ihm gegenüber in den Sessel.
    Boots parkte ihren Hintern auf der Armlehne.
    Norman erinnerte sich, wie Boots und die schlanke Nicki sich nackt miteinander vergnügt hatten. Bei dem Gedanken wurde ihm warm.
    Deswegen fiel es ihm schwer, Boots in die Augen zu sehen.
    Ihre Waffen zogen seine Aufmerksamkeit magnetisch auf sich. Boots trug einen Revolver. Er sah aus wie ein 38er. Duke hielt eine .357er-Magnum in der rechten Hand und in der linken eine Glock-Automatik. Sie war vergoldet. Das Spielzeug eines reichen Mannes.
    Norman musste eine naheliegende Frage stellen: »Wo habt ihr die Pistolen her?«
    »Wir haben sie auf der Hinfahrt einem Typen mit einem Wohnmobil abgenommen, während du geschlafen hast«, sagte Boots.
    »Ich schätze, er hat sich nicht beschwert.« Um Duke nicht zu reizen, hatte Norman sein versteinertes Lächeln aufgesetzt.
    »Boots hat ihren Zauber spielen lassen«, sagte Duke. »Während er auf ihr gelegen und ihr Loch gerammelt hat, als würde sein Leben davon abhängen, habe ich …« Er schnalzte mit der Zunge und fuhr sich mit dem Daumen über die Kehle. »Dann habe ich ihn um diese hübschen Dinger erleichtert, die er im Wohnmobil versteckt hatte.«
    »Saubere Arbeit«, sagte Norman nickend.
    »Das Lob geht an Boots.«
    »Ach, ich habe nichts gemacht«, säuselte sie. »Nur gelächelt und die Beine gespreizt.«
    »Wie gesagt«, meinte Duke. »Der gut

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