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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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abzuschließen, sodass der Mistkerl einsteigen, es sich gemütlich machen und den Fahrzeugschein in die Finger bekommen konnte. Das war der erste Fehler. Der zweite Fehler bestand darin, das Trockenfleisch gekauft zu haben. Er dachte darüber nach, wie schön es wäre, die Zeit zurückdrehen und es noch einmal versuchen zu können.
    Es richtig zu machen. Er hatte es falsch gemacht und alles verdorben. Wenigstens habe ich das Trockenfleisch, dachte er. Norman lenkte mit der linken Hand und öffnete mit der rechten die Tüte. Er zog einen langen dunklen Streifen heraus. Duke sah ihn an.
    »Willst du einen?«, fragte Norman.
    Duke streckte die Hand aus und nahm ihn entgegen. »Du bist ein echter Kumpel.«
    Norman zog einen weiteren Streifen aus der Tüte. Er klemmte ihn sich zwischen die Zähne und riss ein Stück ab. Das Fleisch fühlte sich in seinem Mund sehr fest an. Aber nicht trocken und hart wie bei manchen anderen Sorten. Beim Kauen wurde es weicher. Köstliche süße Säfte traten aus. Er stöhnte vor Genuss.
    »Das ist wirklich nicht schlecht«, sagte Duke.
    Norman stöhnte noch einmal. Es war bei Weitem das beste Teriyaki-Dörrfleisch, das er jemals gegessen hatte.
    »Wie heißt das Zeug?«, fragte Duke.
    »Wolfbane Teriyaki-Jerky.«
    »Wolfbane?«
    »›Sie werden nach Nachschub heulen.‹«
    Duke legte den Kopf in den Nacken und heulte.
    Norman lächelte.
    Vielleicht ist der Typ gar nicht so übel, dachte er. Verdammt, er kann kein ganz schlechter Kerl sein, wenn er wegen des Trockenfleischs so heult. Wahrscheinlich ist er cool, wenn du ihn erst kennengelernt hast.
    Bist du verrückt?, fragte Norman sich. Dieser Typ hat dich mehr oder weniger entführt!
    Ja, aber er hat nichts getan. So weit, so gut. Und das Fleisch ist unglaublich.
    »Du kannst noch mehr haben, wenn du aufgegessen hast«, sagte Norman.
    »Nichts dagegen. Du bist in Ordnung, Max. Du bist echt in Ordnung.«
    »Danke.«
    »Ich glaub, wir kommen gut miteinander aus.« Duke streckte den Arm aus und schlug ihm ein paarmal fest, aber freundschaftlich auf den Oberschenkel.
    »Norman, in Wirklichkeit.«
    »Was?«
    »Mein Name. Ich heiße nicht Maxwell, ich heiße Norman. Ich habe sozusagen gelogen.«
    »Aber warum, Norman?«
    »Ich glaube, ich hatte Angst, du würdest dich darüber lustig machen.«
    »Norman ist kein schlechter Name.«
    »Danke.«

8
    Norman fuhr an dem Mädchen vorbei, das mit ausgestrecktem Daumen rückwärts am Straßenrand entlangging.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«, fragte Duke.
    »Wieso?«
    »Du lässt dir so eine Puppe entgehen? Bist du eine Schwuchtel oder so?«
    »Nein!«
    »Halt an!«
    »Ich nehme keine Tramperinnen mit.«
    »Diese schon. Bist du verrückt? Hast du sie dir nicht angesehen?«
    »Ja, aber …«
    »Sei doch nicht dein ganzes Leben lang so eine Null.«
    »Es ist dumm und gefährlich, Tramper mitzunehmen«, platzte er heraus.
    »Mach dir keine Sorgen, ich pass schon auf, dass sie dir nichts tut.«
    »Sehr witzig.«
    »Halt an.«
    Am südlichen Straßenrand gab es keinen Standstreifen, und das Bankett war schmal. Eine niedrige Leitplanke sollte die Autos davor bewahren, die Steilküste hinabzustürzen.
    »Es ist kein Platz zum Anhalten«, sagte Norman. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ich kann nicht einfach stoppen. Hinter uns ist ein Lastwagen.«
    »Dreh um.«
    »Ich kann hier nicht umdrehen.«
    »Warum nicht? Es kommt uns niemand entgegen. Los.«
    »Bist du verrückt?«
    »Zeig mal etwas Biss, Norman!«
    Norman wusste zwar nicht so genau, was das bedeuten sollte, aber es hörte sich gut an. Er sah sich nach dem Verkehr um. Dann trat er auf die Bremse. Der Lastwagen kam rasend schnell näher und hupte. Norman riss das Steuer nach links. Der Jeep fuhr über die Mittellinie. Geriet ins Schleudern. Auf der anderen Spur griffen die Reifen wieder, während der Wagen die Drehung vollendete. Obwohl die Räder auf der rechten Seite auf den Schotter neben der Fahrbahn gerieten, merkte er, dass er das Auto unter Kontrolle hatte. Er hatte es geschafft!
    »Gut gemacht«, sagte Duke.
    »Danke.« Er wollte auf den Asphalt zurücksteuern.
    »Das ist weit genug. Halte einfach hier an, und wir warten auf sie.«
    Norman hatte nichts dagegen einzuwenden. Er fuhr den Wagen ganz von der Straße herunter und schaltete den Motor aus. Er war zufrieden mit sich, weil er den U-Turn so gut hinbekommen hatte.
    »Da ist sie«, sagte Duke.
    Norman sah sie. Sie war noch ein ganzes Stück entfernt.
    »Wehe, jemand nimmt

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