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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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Beschreibung seines Wagens erhalten. Wahrscheinlich hatte sich sogar ein anderer Motelgast das Kennzeichen gemerkt.
    Der Polizist trat mit erhobener Hand einen weiteren Schritt auf die Straße.
    Ich werde auch des Mordes verdächtigt. Ich werde auf dem elektrischen Stuhl enden. O Gott, ich kann nicht glauben, dass mir das passiert. Bitte, wenn ich nur die Zeit zurückdrehen könnte. Nur fünf Stunden. Ich werde ein guter Mensch sein. Ich werde jede Woche in die Kirche gehen. Ich werde Jesus lieben …
    Der Polizist stand breitbeinig da, sah ihn an und hielt ihm die Handfläche entgegen.
    Stopp.
    Er will, dass ich anhalte.
    Dann schnappen die Handschellen zu.
    Ich bin auf dem Weg in den Knast.
    »Auf keinen Fall!«, schrie Norman.
    Er trat das Gaspedal durch. Das Auto beschleunigte ruckartig.
    Duke rief: »Norman! Nein. Nicht …!«
    Der Wagen rammte den Polizisten. Norman sah, wie ihm das Gebiss durch den Aufprall aus dem Mund flog. Der große Mann klappte über der Motorhaube zusammen, sein Gesicht knallte gegen den Stahlrahmen der Windschutzscheibe. Sein Kopf zerplatzte wie ein Luftballon, und Blut spritzte über das Glas.
    Norman fuhr schneller. Die Leiche klebte an der Scheibe. Norman sah den zerschmetterten Kopf, aus dem Gehirnmasse auf das Glas sickerte. Dann zog er nach links, und der Körper rollte zur Seite. Als er auf die Straße fiel, blickte Norman nicht zurück.
    Duke war verblüfft. »Du hast gerade einen Bullen gekillt. Du hast ihn einfach überfahren, bumm! Ihn kaltgemacht. Hast du gesehen, wie das Hirn aus dem Loch in seinem Kopf gelaufen ist? Es sah aus, als würde sein Schädel scheißen.«
    Norman konnte nicht sprechen. Er konnte nur fahren.
    »Norman?« Boots war ebenfalls erstaunt. »Perverse sind zum Abschuss freigegeben. Aber Polizisten töten, ich weiß nicht. Was meinst du, Duke?«
    »Spielt keine Rolle, was ich meine.« Duke sah nach hinten. »Norman. Der andere Polizist verfolgt uns.«
    »Scheiße!«
    Norman warf einen Blick in den Rückspiegel. Der Streifenwagen schoss hinter ihnen mit Blaulicht die Straße hinauf. Norman jagte den Jeep so schnell es ging durch die – normalerweise – ruhige Wohngegend. Bäume und parkende Autos blitzten im Scheinwerferlicht auf.
    »Hey, Kumpel«, sagte Duke, »du bist ein richtiger Berserker, was?«
    Norman spuckte die Worte aus: »Die Polizei hätte uns verhaftet. Sie wissen, was ihr beide mit den Männern im Motel gemacht habt.«
    »Den Eindruck hatte ich nicht. Hast du die Kartoffeln auf der Straße nicht gesehen? Sie sind von einem Laster gefallen.«
    Boots nahm den Faden auf. »Die Polizei wollte also nur verhindern, dass wir über die Kartoffeln fahren.«
    »Sieht so aus.«
    »Verdammt.«
    »Aber unser Norman ist im Blutrausch.«
    Norman stöhnte. Die Polizei hatte nicht einmal von den Morden im Motel gewusst. Er hatte den Mann ohne Grund mit seinem Wagen zerschmettert. Unwillkürlich schaltete er den Scheibenwischer an, um das Blut und die Hirnmasse von der Scheibe zu kratzen. Es schmierte ziemlich übel.
    »Eine ganz schöne Sauerei, was, Kumpel?«
    Norman sah zu Duke. »Der andere Polizist. Holt er auf?«
    »Klar. Glaubst du wirklich, du kannst mit dieser Kiste einen Streifenwagen abhängen?«
    »Ich muss! Ich geh nicht ins Gefängnis.«
    »Ich will auch nicht in den Knast«, jammerte Boots. »Ich bin für die Liebe und die schönen Dinge geboren.«
    »Was hast du vor, Norman, alter Kumpel?«, fragte Duke.
    »Halt’s Maul und lass mich fahren.«
    Norman raste aus der Wohngegend ins offene Land hinaus. Die Straße führte durch Felder. Und wurde von tiefen Abwassergräben flankiert.
    »Er kommt näher«, warnte Duke. »Der Streifenwagen rammt gleich unseren Arsch.«
    »O Gott. Das kann doch nicht wahr sein!« Norman beugte sich über das Lenkrad, die Zähne zusammengebissen, die Augen fest auf die im Scheinwerferlicht liegende Straße gerichtet.
    Duke dachte kurz nach, dann stellte er fest: »Wir sollten damit rechnen, dass der Bulle versucht, unsere Reifen zu zerschießen.«
    »Sie holen auch Hubschrauber dazu«, sagte Boots. »Das hab ich im Fernsehen gesehen.«
    »Hier draußen, Boots? Hier haben sie keine Hubschrauber. Nein.« Duke nickte überzeugt, als hätte er Erfahrung mit solchen Dingen. »Er wird versuchen, unsere Reifen zu zerschießen. Oder den Kopf des Fahrers zu treffen.«
    »O Gott.« Norman musste dringend auf die Toilette. Sehr dringend. Er keuchte. Schweiß lief ihm übers Gesicht.
    Gleich schießt er mir eine Kugel ins

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