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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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als versuchte er, eine tänzelnde Hornisse zu beobachten. Sein Atem klang merkwürdig.
    Irgendwie schnaubend. Unregelmäßig.
    Pamela ließ die gefrorene Schweinkeule zu Boden fallen.
    Sie sah zu Lauren und Nicki.
    Pamela schluckte. »Ich glaube, wir sollten einen Krankenwagen rufen.«
    »Vergiss es«, sagte Lauren nachdrücklich. »Nicki, hol mir das Hackmesser.«
    Pamela starrte Lauren an, die ihren Blick gelassen erwiderte.
    »Pamela. Wenn wir hier fertig sind, müssen wir reden.«
    Lauren schloss das Café an diesem Tag früh. Sie sagte Pamela, dass sie noch in der Küche zu tun habe. Vermutlich etwas, das sich auf dem großen alten Metzgerblock auf dem Tisch abspielte. Hank, Wes und Terry halfen ihr. Pamela nahm an, dass Sharpe ebenfalls mitgearbeitet hätte, wenn er nicht mit seinem Bus unterwegs gewesen wäre.
    Nicki bat sie, ihr in ihrem Wohnwagen Gesellschaft zu leisten.
    Pamela tat ihr den Gefallen. Sie spürte eine Seelenverwandtschaft zu diesen Menschen.
    Während Nicki duschte, bereitete Pamela ihr ein Sandwich und ein kaltes Getränk zu.
    Nicki kam zurück und frottierte mit einem Handtuch ihr langes blondes Haar. Trotz des Horrors, den sie heute erlebt hatte, sah sie aus wie eine Wikingergottheit. Eine Wikingergottheit in weißem Nachthemd.
    »Ah, Thunfisch und Tomate.« Sie strahlte, als sie sich aufs Sofa setzte. »Ich liebe diese Kombination. Kalt und erfrischend. Und Limo. Danke.«
    Pamela stellte das Tablett mit dem Teller und dem Getränk auf Nickis Schoß. »Nicht der Rede wert. Nach dem, was du in den letzten Tagen für mich getan hast, ist es das Mindeste.« Pamela sprach nicht davon, was zuvor geschehen war. Von Zak. Von der gefrorenen Schweinekeule, mit der sie ihm das Licht ausgeknipst hatte.
    Doch Nicki fing von allein damit an.
    »Und danke für das, was du vorhin getan hast.« Sie schlürfte ihr Getränk. »Hmm.« Dann sah sie Pamela in die Augen. »Er hätte mich wirklich umgebracht, weißt du.«
    »Er sah aus, als wäre er dazu fähig.«
    »Einmal habe ich gesehen, wie er einem seiner Mädchen die Kehle durchgeschnitten hat, weil sie etwas von dem Geld behalten hat, um ihrem Kind Babynahrung zu kaufen.«
    »Mein Gott. Der Kerl ist ein Haufen Scheiße.«
    »Ja.« Nicki nickte mit trübem Blick. »Der beschissenste Kerl, dem ich jemals begegnet bin. Und ich bin einigen begegnet.«
    »War Zak dein …«
    »Zuhälter. Ja.« Sie biss in ihr Sandwich. Beim Kauen trat ein Ausdruck des Erinnerns in ihre Augen. »Es war am College, als ich mich in einen harten Burschen verliebte. Ich fand es so cool, dass er mich mit seinem Motorrad mitgenommen hat. Das Lederzeug hat mich auch angemacht. Sehr sogar. Verdammt … er war meine erste richtige Liebe. Der erste Mann, den ich rangelassen …« Sie zuckte mit den Achseln. »Tja, ich dachte, er würde mich um meiner selbst willen lieben, aber dann fing er mit dieser Geschichte an, dass er einigen Gangmitgliedern Geld schuldete und sie ihn umbringen würden, wenn er es nicht zurückzahlte.«
    »Und er hat dich gebeten, ihm zu helfen?«
    Nicki knabberte an einer Tomatenscheibe. »Ja … ich dachte, ich würde dem Mann helfen, den ich liebe. Und ich war davon überzeugt, dass Zak mich auch liebte. Aber er hat dieselbe Geschichte vielen anderen Mädchen aufgetischt. Er hat niemandem etwas geschuldet, er hat nur unsere Naivität ausgenutzt, um leicht an Geld zu kommen.«
    »Schrecklich.«
    »Er hat mir ein Zimmer besorgt. Es war lila gestrichen, mit lila Vorhängen und Bettbezügen. Ich kam um neun Uhr morgens, dann tauchten bis Mitternacht Männer auf, um mich zu ficken, und danach ging ich wieder nach Hause.«
    »O Nicki.« Pamela hatte einen Kloß im Hals. »Das muss das Schlimmste gewesen sein.«
    »Es gibt schlimmere Dinge, wie du heute gesehen hast. Jedenfalls habe ich es fünfzehn Monate ausgehalten. In der Zeit habe ich mitbekommen, dass Zak noch andere Mädchen hatte, die in anderen Zimmern des Gebäudes dasselbe taten. Die Mädchen wurden für Geld gebumst, und Zak hat an der Tür kassiert.« Sie verzog das Gesicht. »Er hat sie zusammengeschlagen, wenn sie nicht spurten. Und er hat uns mit Heroin versorgt. Durch die Droge sind wir bei der Stange geblieben.« Sie blinzelte, als wären die Bilder aus ihrer Vergangenheit zu lebendig geworden. »Sie hat außerdem den Schmerz betäubt.«
    »Aber du bist ihm entkommen.«
    »Ja. Eines Morgens hat mir Zak die Adresse eines Hotels gegeben und gesagt, ich würde ins Firmenentertainment einsteigen. Eine

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