Locke greift an
auf die Schultern.
»Hallo, ich bin Bea, die Managerin«, begrüßte sie die Truppe lächelnd. »Kommt, ich bringe euch in das Studio vier. Dort wartet man schon auf euch.«
Kelter und »seine« DEVILS ließen sich das nicht zweimal
sagen, schließlich waren sie ja gekommen, um hier ihre Aufnahme zu machen. Sie gingen einen unendlich langen Gang entlang, Bea voran. An den Wänden hingen überall Fotos von Künstlern, die alle hier ihre Alben oder Singles produziert hatten.
»Das ist ja das Who-is-Who der Musik«, staunte Eva. »Unglaublich, schaut mal, wessen Bild hier alles hängt.«
Tatsächlich gab es Fotos von »The Who«, eine der berühmtesten Rockbands aller Zeiten, neben Bildern von Roland Kaiser, einem bekannten Schlagersänger, und dem Rapper Bushido, selbst Juli zeigten sich auf einem Poster, ein Schnappschuss von einer Produktion hier im A42.
Pfarrer Kelter war ganz ruhig geworden, ein Gottesmann voller Ehrfurcht vor weltlichen Popkünstlern - das erlebte man nicht alle Tage. Patrick grinste in sich hinein und spielte seinerseits den ganz Lockeren.
»Bald hängen wir hier auch. Und direkt daneben eine goldene Schallplatte.«
Bea hatte es mitbekommen und lachte.
»Goldene Schallplatte - das war eine ganze Zeit lang nicht mehr so einfach, mein Freund, aber jetzt, wo die Down loads, die legalen meine ich natürlich, mitgezählt werden, ist es wieder möglich.«
Ronny, immer noch der Stillste in der Gruppe, konnte sich tatsächlich zu einer Frage durchringen. »Ab welcher Verkaufszahl gibt es denn Gold?«
Bea stoppte vor einer der Türen und drehte sich ihm zu. »Hunderttausend Singles sollten es schon sein.« Sie lächelte ihr schönstes Lächeln. »Aber hier sind wir nun richtig.«
Sie schob eine Tür auf und die NEW KICKING DEVILS kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein Raum, vollgestopft mit Mischpulten, Monitoren, Knöpfen, Computern
und Leuchtdioden, kam zum Vorschein. An einem der Pulte saß ein etwa vierzigjähriger Typ mit einer unglaublichen Frisur. Er war kaum zu erkennen, denn seine total verwuselten Haare fielen ihm wild ins Gesicht.
Bea stellte ihn vor. »Das ist Mario, unser bester Tontechniker. Er wird gleich mit euch arbeiten. Der Produzent ist Richie Becker, er wird jeden Augenblick hier erwartet. Alles Weitere lasst euch erklären. Viel Spaß bei der Aufnahme.«
Damit drehte Bea sich um und verließ das Studio. Und wieder mit diesem unglaublichen Lächeln …
Mario war ein bemerkenswerter Typ. Sehr präzise in seinen Vorstellungen, aber auch total lustig. Als Kelter ihm erklärte, er sei der Trainer der Band und eigentlich Pfarrer, antwortete Mario trocken: »Schade, dass wir hier keinen Beichtstuhl haben, einmal ohne Sünde zu sein, das wäre ein Traum.« Er grinste. »Aber nun ran an die Instrumente, bevor Richie, euer Produzent, hier auftaucht. Kommt mal mit.«
Alle trotteten ihm hinterher. Man durchquerte den großen Raum und stand vor einer Glastür. Dahinter war ein komplettes Set für die Band aufgebaut. Schlagzeug, Keyboards, ein Mikrofon für Eva, Anschlüsse für die Gitarren, Monitorboxen, überall hingen Kopfhörer. Locke spürte sofort die angenehme Akustik. Nichts hallte nach in diesem Raum. Auch das Licht war sehr angenehm und eine große Kamera hing unter der Decke.
»Wofür ist die denn?«, fragte Locke.
Mario grinste wieder. »Damit wir euch stets im Blick haben, Big Brother is watching you«, meinte er und schloss ernst an: »Also, wir müssen euch doch sehen können im Regieraum. Deshalb wird ständig ein Bild von euch zu uns übertragen. Über das Monitoring System können wir auch stets miteinander sprechen. Alles klar?«
Die Anwesenden nickten.
»Jetzt stimmt mal eure Instrumente aufeinander ab«, fuhr Mario fort. »Wenn Richie kommt, wird es schnell losgehen. Wir produzieren euer Fußballmedley und als Bonustrack dieses Lied vom Schulterror … Ach ja, der Mensch von der Plattenfirma kommt auch noch, Roger Dünker.«
Damit war es erst einmal genug der Erklärungen und die DEVILS gingen an die Instrumente, um sich auf die Aufnahmen vorzubereiten. Dann tauchte Richie, der Produzent, auf. Im Gegenteil zu Mario hatte er eine Kurzhaarfrisur und er war betont modisch gekleidet. Sehr herzlich begrüßte er die Truppe und begab sich sofort an das Mischpult, setzte die Kopfhörer auf und erteilte Mario und der Band klare Anweisungen.
»Heller, tiefer, etwas mehr Bass, die Mitteltöne stimmen nicht. Locke, bitte etwas klarer die Gitarre zupfen. Eva,
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