Lockende Kuesse
Frühstück bleiben, glaub mir«, sagte sie glücklich.
»Ich glaube, ich gehe jetzt nach oben. Ich werde mich still verdrücken, damit die Leute nicht auf die Idee kommen, dass die Party etwa zu Ende ist«, sagte er.
»Keine Angst, die werden noch die Morgendämmerung begießen. Warum machst du nicht ein Kartenzimmer auf?«, schlug sie vor.
»Zwecklos. Bei dem romantischen, mondbeschienenen Garten? Außerdem will ich deine Feier nicht mit Glücksspiel verderben. Also, ich gehe jetzt zu Bett. Amüsier dich gut, Liebling.«
»Ich komme kurz mit dir rauf. Die würden mich nicht mal vermissen, wenn ich ganz weg wäre«, sagte sie lachend.
»Bist du sicher, dass ich nicht bei dir bleiben soll?«, fragte sie kurz darauf im Zimmer.
»Kathleen, ich bin absolut sicher. Ich werde mir noch einen Brandy und eine Zigarre genehmigen. Geh nur ruhig wieder runter zu dem Haufen. Bis morgen früh!«
Sie schloss die Tür hinter der friedlichen Szene, und bevor sie noch die Treppe erreicht hatte, schallte das fröhliche Treiben der Partygäste zu ihr herauf. Sie musste sich kurz am Geländer festhalten und nahm sich vor, keinesfalls mehr Champagner zu trinken. Dann schritt sie die Treppe hinunter. Die Terrassentüren zum Garten standen einladend offen. Eine große, maskierte Gestalt schlang den Arm um sie und zog sie in die Nacht hinaus. Sie wandte das Gesicht zu ihm auf und wollte ihn schon höflich abweisen, als sein Mund sich kurzerhand fordernd auf den ihren presste.
»Patrick, was machst du da?«, keuchte sie atemlos.
»Dich entführen, mein Liebling«, wisperte er ihr ins Ohr.
Sie wollte sich zögernd losmachen, doch schon hob er sie auf die Arme und entschwand mit ihr in die Dunkelheit.
»Was hast du vor?«, rief sie.
»Das weißt du doch«, entgegnete er verheißungsvoll.
»Lass mich sofort runter, oder ich schreie, dass das ganze Haus wackelt«, drohte sie.
Er gluckste und sagte: »Das kannst du machen, doch wer würde darauf hören?«
»Warum tust du das?«, rief sie.
Leise murmelte er: »Weil du mich unerträglich reizt, und ich einfach nicht widerstehen kann.«
Seine Kutsche stand im Dunkeln, doch der Fahrer war schon bereit. Trotz Gegenwehr hob er sie erstaunlich sanft hinein.
»Ich kann doch nicht einfach meine eigene Feier verlassen. Man wird mich vermissen! Sie werden die Polizei rufen.«
»Deine Gäste werden glauben, du bist oben bei Charles, und Charles glaubt, du bist unten bei deinen Gästen. Morgen früh werde ich dich wieder zurückbringen, und keiner wird je was erfahren.«
»Warum tust du mir das an?«, fauchte sie zornig.
Er zog sie mühelos an sich. »Komm her, Schätzchen, und lass dir erklären.«
Ihre Röcke und Petticoats waren ganz verdreht, und er lag halb auf ihr, sodass sie sich kaum rühren konnte.
»Der heutige Abend war wie ein Traum für dich, du spieltest noch einmal die kleine Zigeunerin, die wir beide so gut kennen, wild und frei. Ich gehöre zu diesem Traum. Ich bin der heimliche Liebhaber, der kommt und dich entführt.«
Sie fühlte sein hartes Geschlecht durch den dünnen Stoff ihres Kleids. Gegen ihren Willen wurde sie erregt. Seine Stimme klang schmeichelnd und verführerisch. »Ich mache einen Handel mit dir. Schenk mir ein letztes Mal, Liebchen, und ich werde dich nie wieder belästigen, mein Wort darauf.«
Sie merkte, wie sie weich wurde, obwohl sie es wahrhaftig besser wissen sollte. Doch sie wusste auch, dass er sein Wort immer hielt.
»Patrick, ich kriege kaum Luft. Ich kann nicht richtig denken, wenn du mir so nahe bist.«
»Geht mir genauso, Kätzchen; du steigst mir zu Kopf, wie starker Wein!«
Er erlaubte ihr, sich aufzusetzen. Sofort vermisste sie seine Wärme und erschauderte. Er hielt sich nun klugerweise ein wenig fern. Da rückte sie freiwillig näher zu ihm hin. »Mir ist kalt«, sagte sie scheu.
Er nahm seinen Mantel vom gegenüberliegenden Sitz und wickelte sie fest darin ein. Die Kutsche hielt an, er sprang hinaus und hob sie ebenfalls heraus.
»Du Teufel, wie kannst du mich nur hierher bringen«, protestierte sie, als sie sah, dass sie vor seinem Haus in der Half-Moon-Street standen.
Er nahm ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne und sagte: »Dann ist das eben noch eine geheime Fantasie, die ich dir erfülle - mit dem Teufel um deine Seele zu schachern.« Er lachte.
»Das ist der Gipfel der Arroganz, mich hier für ein Schäferstündchen herzubringen«, sagte sie mit mehr Zorn, als sie wirklich empfand.
Er setzte sie auf einem mit Samt
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