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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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riss er sie an sich. Der Duft ihres Atems erregte ihn noch stärker, und sein Mund näherte sich sehnsüchtig dem ihren.
    Sie sprang rasch und verwirrt auf. »Haben Sie ... einen Schlüssel?«, stammelte sie.
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Dann können Sie sich ja selbst rauslassen, wenn Sie gehen wollen. Sie werden mich sicher entschuldigen, aber ich brenne darauf, ein Bad in dieser wunderschönen Wanne zu nehmen. O Patrick, ich kann Ihnen gar nicht genug für das danken, was Sie für mich getan haben. Gute Nacht!« Und schon war sie aus dem Zimmer gerannt.
    Patrick gluckste vergnügt und läutete nach Mrs. Harris. »Mylady hat beschlossen, ein Bad zu nehmen. Sie ist es gewöhnt, alles allein zu machen, also werden Sie sie wohl ein wenig zwingen müssen, Ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oh, und Mrs. Harris, versuchen Sie bitte, ihr ein bisschen Dampf zu machen, ja?«, sagte er mit einem Augenzwinkern. Er zog sich Gehrock und Weste aus, streckte die langen Beine und zündete sich eine lange, dünne Cheroot an.
    »Ich werde Ihnen jetzt ein Bad einlassen, Ma'am«, sagte Mrs. Harris.
    »Ach, bitte, nennen Sie mich doch Kitty. Machen Sie die Wanne bitte ganz voll und schütten Sie ein bisschen von diesem Lavendel-Badesalz hinein. Ich fühle mich heute sehr extravagant.« Kitty band sich das Lockenhaar mit einer Seidenschleife hoch und sank bis zum Kinn in das duftende Badewasser. Es war dampfend heiß und verursachte ein angenehmes Kribbeln, das Kitty nicht kannte, das sich aber herrlich anfühlte.
    Nach zehn Minuten kam Mrs. Harris herein, raffte Kittys Sachen zusammen und legte ein hauchdünnes Neglige bereit.
    »Wo haben Sie das her?«, fragte Kitty erstaunt.
    »War in einer von den Schachteln, die heute geliefert wurden. Mr. O'Reilly hat's wohl für Sie ausgesucht.«
    »Das kann ich unmöglich anziehen. Es ist unschicklich! Bringen Sie mir bitte meinen Petticoat zurück.«
    »Unsinn. Ziehen Sie das Nachthemd an, bevor er raufkommt. Ich glaube, er ist geduldig genug gewesen.«
    »Ist Patrick denn noch nicht gegangen?«, fragte Kitty erstaunt.
    »Natürlich ist er nicht gegangen - er verbringt doch die Nacht hier.«
    »Aber wo soll er schlafen?«, fragte sich Kitty verwirrt.
    »Na, bei Ihnen natürlich«, erwiderte Mrs. Harris fest.
    »Aber Männer und Frauen schlafen doch nicht in demselben Bett«, sagte Kitty schockiert.
    »Ich weiß nicht, was für 'n Spiel Sie hier spielen, Miss, aber Sie schlüpfen jetzt besser in dieses Nachthemd und hüpfen ins Bett, oder wir kriegen's mit einem ziemlich zornigen jungen Mann zu tun.«
    Kitty war außer sich. »Ich ziehe das nicht an! Bringen Sie mir meine Kleider.«
    »Dann müssen Sie eben nackt ins Bett. Er wird Sie ohnehin im Nu soweit haben.«
    »Mrs. Harris, Sie sind eine böse Person, und ich will Sie nicht hier haben.«
    »Jetzt hör mir mal zu, Schätzchen. Wir beide haben hier 'ne prima Sache laufen, wenn Sie bloß vernünftig sind. Alles, was Sie tun müssen, ist die Beine für ihn breit zu machen, dann kriegen Sie alles, was Sie wollen. Wenn Sie ihn aber herausfordern, dann werden Sie gewaltigen Ärger mit ihm kriegen.«
    »Ach, das höre ich mir nicht länger an«, sagte Kitty, die nun den Tränen nahe war. »Sie sind abscheulich.« Sie stieg aus der Wanne und trocknete sich mit einem großen weißen Badetuch ab.
    »Wo ist meine Kleidung?«, fragte sie.
    »Die werden Sie nicht finden«, versicherte ihr Mrs. Harris.
    Panisch riss Kitty Schubladen und Schranktüren auf und wühlte herum, fand aber nur Negliges und Unterwäsche. Zornige Tränen schössen ihr in die Augen. Sie merkte, wie würdelos sie aussehen musste, wie sie im Zimmer umhersprang und panisch alles durchwühlte, also rannte sie ins Bad zurück und schnappte sich das hauchdünne weiße Nachthemd. Es hatte an beiden Seiten hohe Schlitze und wurde nur mit zwei dünnen Bändchen an der Taille zusammengehalten. Wütend streifte sie es über, und Mrs. Harris sagte zustimmend: »Schon besser, Kindchen. Soll einem Mann doch Freude machen.«
    Kitty schluchzte auf und rannte hinunter ins Wohnzimmer.
    Patricks Cheroot glimmte im dunklen Raum, und Kitty rannte sofort zu ihm. »Patrick, Gott sei Dank, Sie sind noch da!«
    »Mein Liebling, was ist denn los?«, fragte er und zog sie an sich. Sie verbarg das Gesicht an seiner Brust.
    »Es ist Mrs. Harris. Sie ist eine böse Frau. Sie sagt ganz schreckliche Dinge. Oh, Sie würden nicht glauben, was sie alles zu mir gesagt hat.«
    Mrs. Harris erschien in der Tür und

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