Lockende Kuesse
sagte: »Es tut mir Leid, Sir, aber sie wollte nicht ins Bett gehen. Ich verstehe nicht, was sie so aufregt.«
»Sie können jetzt gehen, Mrs. Harris. Bei mir ist sie gut aufgehoben«, sagte er kalt. Sie machte einen Knicks und verschwand.
»Mein Liebling, was hat dieses dumme Weib denn zu dir gesagt?«, fragte er in beruhigendem Ton.
»Ich ... ich kann's nicht sagen«, flüsterte sie.
Er streckte den Arm aus und drehte die Gaslampe auf. Kitty rang nach Luft, als das Licht sie so plötzlich in ihrem dünnen Nachthemd überflutete.
Er hob ihr Gesicht zu sich auf und sagte energisch: »Sag mir sofort, was sie zu dir gesagt hat.«
»Sie hat gesagt... sie hat gesagt, dass Männer und Frauen im selben Bett schlafen. So was habe ich noch nie gehört.« Wieder begann sie zu weinen.
Er küsste ihre Stirn und strich ihr zärtlich übers Haar. »Kitty, wenn zwei Menschen sich lieben, dann schlafen sie im selben Bett miteinander.« Er streichelte ihr sanft den Rücken, bis sie aufhörte zu weinen. Nun, da er sie einigermaßen beruhigt hatte, wollte er nicht, dass sie die nackte Gier in seinen Augen sah.
»Ich liebe dich, Kitty. Magst du mich nicht auch ein bisschen?«
»Patrick, Sie wissen doch, dass ich Sie liebe.« Mit tränenglitzernden Wimpern blickte sie zu ihm auf. Er senkte den Kopf und nahm besitzergreifend ihren Mund. Als sie ihre Lippen von ihm fortriss, sah sie seine Zungenspitze und fragte sich unwillkürlich, ob er etwa vorgehabt hatte, sie in ihren Mund zu schieben?
»Gott, du steigst mir zu Kopf, Kätzchen.« Seine Stimme war heiser und seine Hände glitten zwischen die Schlitze ihres Nachthemds und streichelten über ihren Körper. Du meine Güte, war es nicht typisch Mann, eine Frau an den beschämendsten Stellen zu berühren!
Als ob sie ihm schon gehörte, beugte er sich vor, um sie noch mal zu küssen, doch sie hob die Hand und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Seine Zähne blitzten wölfisch, und er stieß ein tiefes, kehliges Lachen aus. »Ich habe dir heute jeden Wunsch erfüllt. Und jetzt willst du mir alles verwehren, du selbstsüchtiger kleiner Fratz.«
Seine Hände glitten besitzergreifend und erfahren über ihren Körper. Er versuchte, ihr das Nachthemd auszuziehen.
Sie war über seine Unverfrorenheit derart empört, dass es ihr gelang, sich seinen Händen zu entwinden und zur Treppe zu fliehen. Doch er war schon in der nächsten Sekunde hinter ihr her. Sie konnte sein Lachen hören und wusste, dass er ihr Spiel von Minute zu Minute mehr genoss.
»Eine Frau rennt doch bloß von einem Mann fort, damit er sie wieder einfängt.« Lange, kräftige Finger umschlossen ihr Fußgelenk und hielten sie auf. »Im Laden konntest du mir deine Füße nicht schnell genug zeigen. Ich glaube, es gefällt dir, mich zu reizen, Kätzchen.« Er setzte sich auf eine Treppenstufe und zog sie zu sich auf den Schoß. Langsam, vorsichtig, strich er über ihre Beine und schob dabei ihr Nachthemd immer höher, bis ihre Lenden seinem hungrigen Blick preisgegeben waren. »Du hast wunderschöne Beine, Herzchen. Und was sind das für hübsche Löckchen dazwischen?«
»Sie wollen mich schänden!«, rief sie nach Atem ringend, als ihr seine Absicht jäh klar wurde. »Mein Gott, Opa hat mich vor Schändern gewarnt!«
Er war einen Moment lang so überrascht, dass er sie losließ und sie fliehen konnte. Sie rannte die Treppe hinauf ins Schlafzimmer und brachte rasch das Bett zwischen sich und ihn.
»Ist das alles, was man dir von dem erzählt hat, was zwi-sehen einem Mann und einer Frau geschieht?«, fragte er ungläubig.
Sie sah, dass sein Gesichtsausdruck ein wenig weicher geworden war und bettelte: »Es war so ein schöner Tag. Wie können Sie ihn mir nur so verderben? Ach, Patrick, bitte sagen Sie mir, dass das nur ein Spiel ist, dass Sie es nicht ernst meinen.« Sie blickte ihn flehentlich an.
»Schätzchen, natürlich ist es ein Spiel. Ein Liebesspiel. Ein Spiel, das Erwachsene spielen. Lass mich dir zeigen, wie es geht. Du kannst nicht ewig ein kleines Mädchen bleiben. Es wird Zeit, dass du eine Frau wirst.«
»Aber ich fürchte mich«, protestierte Kitty.
»Mein süßes Herz, da gibt es nichts zu fürchten. Ich verspreche dir, ich werde dir nicht wehtun. Ich will dich doch bloß küssen und in meinen Armen halten.«
Sie schüttelte den Kopf. »Es ist schändlich.«
»Kitty, an der Liebe gibt es nichts Schändliches. Küsse sind etwas Wunderschönes. Jeder ist anders, wie die Schneeflocken im Winter. Komm,
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