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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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auftauchte, die er ihr entgegenhielt. »Es ist ein 45 er Colt, erst kürzlich in London entwickelt worden. Ich werde dir beibringen, wie man damit umgeht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das will, Patrick. Schusswaffen sind zum Töten da«, protestierte sie.
    »Die ist doch nur zu deinem Schutz. Mein Gott, wie kann ich dich zurücklassen, wo ich weiß, wie verwundbar du sein wirst?«, klagte er.
    »Ich werde sie behalten, wenn es dich beruhigt.«
    »Mein Liebling«, flüsterte er. Er legte die Pistole aufs Teetischchen und zog eine große, lederne Brieftasche hervor. »Ich habe hier ein wenig Geld für dich. Fünfhundert Pfund sind alles, was ich an Bargeld bei mir habe, aber das könnte für deine Bedürfnisse reichen. Falls nicht, hat Julia Zugang zu einem meiner Konten, und ich werde sie anweisen, dir alles zu geben, was du brauchst.«
    »Fünfhundert Pfund sind mehr, als ich je im Leben gesehen habe«, rief Kitty aus.
    »Das mag nach viel klingen, aber ich werde monatelang fort sein, Süßes, also musst du sehr vorsichtig damit haushalten.«
    Sie nahm die Banknoten und steckte sie in ihr Handtäschchen. Als sie sich bewegte, dachte er, wie schlank und zierlich doch ihre Hand-und Fußgelenke waren. Sie war so zart, so exquisit, er wusste, er würde einen eisernen Willen brauchen, um sich davon abzuhalten, wie ein wildes Tier über sie herzufallen. Die Erregung überwältigte ihn geradezu. Seine Sehnsucht nach ihr war so groß, dass sie mehr schmerz-als lustvoll war.
    Unsicher stand sie im Dämmerlicht. Ihr kleiner Fuß sah unter ihren Seidenröcken hervor, die ihm in diesem Augenblick mit ihrem Duft und ihrem Rascheln besonders feminin vorkamen: der Zauber des Weibes. Ihre Schönheit zog ihn an wie ein Magnet, und ehe er wusste, wie ihm geschah, war sie in seinen Armen. Er hob die Hände und vergrub sie in ihrem dichten Lockenhaar; mit den Daumen strich er zärtlich über ihre samtigen Wangen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, ihr Blick ein wenig ängstlich zu ihm gewandt.
    »Meine süße Kitty«, murmelte er, und sie konnte sich dem hypnotischen Blick seiner tiefblauen Augen nicht entziehen. »Ich nehme dich zum Weibe«, flüsterte er. Ein uraltes, unauslöschliches, gewispertes Gelöbnis, zartes Mysterium und Versprechen zugleich.
    »Ich will dich heute Nacht, aber nur, wenn du auch willst«, schwor er, obwohl es ihn all seine Willenskraft kostete.
    »Ich habe mit der Kindheit abgeschlossen. Ich will eine Frau werden«, flüsterte sie zurück.
    Da hob er sie behutsam auf seine Arme und trug sie die Treppe hinauf. Eine Augenbraue hob sich wie ein Rabenflügel, eine stumme Frage nach dem richtigen Zimmer, und sie wies es ihm mit den Augen. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie viel zu scheu war, um den ersten Schritt zu tun, also begann er ohne Zögern die winzigen lavendelblauen Knöpfe an ihrem Mieder zu öffnen. Er schob den Stoff beiseite und küsste die Wölbung ihrer Brust. Sie liebte den bewundernden Ausdruck auf seinem Gesicht, mit dem er sie betrachtete, während er ihr Kleid und Unterwäsche auszog und sie dann behutsam auf das breite Bett legte. Der Raum war erfüllt von Mondlicht, und aus Rücksicht auf sie zündete er keine Kerzen an. Doch er versprach sich, sie, noch bevor die Woche zu Ende war, im hellen Schein aller Kerzen zu lieben. Er zog seine Krawattennadel heraus, machte seine Manschettenknöpfe ab und legte beides auf das Nachttischchen, neben ein Töpfchen mit nach Veilchen duftender Gesichtscreme. Rasch entkleidete er sich, schlüpfte zu ihr ins Bett und nahm sie zärtlich in die Arme. Er wusste, dass es heute Nacht in seinen Händen lag, in Kitty die Freude an ihrer Sexualität und an der geschlechtlichen Liebe zwischen zwei Menschen zu wecken. Vorsichtig schlug er die Decke zurück und betrachtete sie. Ihre Brustwarzen und die Warzenhöfe waren von einem so satten Bronzeton, dass ihm bei deren Anblick das Blut in den Schläfen pochte und ihm ganz schwindlig wurde.
    »Mein Gott, Kätzchen, du bist so wunderschön«, stieß er heiser hervor. »Ich muss verrückt sein, dass ich dich nicht schon längst geheiratet habe.«
    »Warum hast du nicht?«, schalt sie ihn liebevoll.
    Er streichelte ihre Schultern und Brüste und blickte sie nachdenklich an.
    »Ich glaube, du warst in meinen Augen zu exotisch, als dass ich mir dich als meine Frau hätte vorstellen können. Als Mann betrachtet man dich automatisch als ein Geschöpf, das wie für die Liebe geschaffen ist, nicht für den schnöden Alltag einer

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