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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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begrüßte ihn mit hochgezogenen Brauen. »Terrance! Dein Kommen verrät mir, dass etwas nicht stimmt.«
    Terry nickte niedergeschlagen. »Es geht um Simon.« Er zögerte.
    »Sprich weiter«, befahl Patrick.
    »Er ist nicht normal - er ist schwul! Er schläft mit anderen Männern.«
    Patrick erstarrte. »Wo hast du denn solche schmutzigen Gerüchte gehört?«, fragte er barsch.
    »Es sind keine Gerüchte«, erwiderte Terry leise.
    Patrick starrte ihn ungläubig an. »Woher willst du das wissen?«
    »Was glauben Sie denn, woher ich's weiß?«, brüllte Terry.
    Patrick erbleichte. »Mein Gott, warum hast du mir das nicht schon viel früher gesagt? Er hat ihr doch nichts angetan, oder? Sie teilt doch nicht sein Bett?«
    »Nein, sie hat ihr eigenes Schlafzimmer, aber er benutzt sie als Köder, um junge Männer anzulocken, und sie ist in beständiger Gefahr vor ihnen.«
    »Ich segle Ende dieser Woche nach Amerika. Warum zum Teufel bist du nicht früher gekommen?«, brüllte Patrick. »Jetzt muss ich die Abreise noch mal um eine Woche verschieben. Du musst von Anfang an gewusst haben, dass es ein Fehler war. Wieso bist du nicht früher zu mir gekommen?«
    »Kitty weiß nicht, dass manche Männer sexuelle Beziehungen mit Männern haben, aber sie weiß, dass Simon nicht normal ist. Er nennt sie Kit, ein Jungenname und lässt sie in Hosen herumlaufen. Er hat ihr sogar die Haare geschnitten, aber sie wachsen jetzt wieder nach.«
    »Terry, geh sofort zum Cadogen Square und veranlasse, dass man mir eine Tasche packt. Ich muss hier noch ein paar Dinge erledigen, kann aber in zwei Stunden nach Surrey aufbrechen.«
    »Ich geh wieder zurück zu Simon und sorge dafür, dass er in London bleibt. Wie viel Zeit brauchen Sie?«
    »Gib uns eine Woche, wenn du kannst. Danach muss ich abreisen. Du bringst Kitty dann zu Julia, und ihr bleibt dort, bis ich wieder zurückkomme, aber sei versichert, das Problem mit Simon wird aus der Welt geschafft. Für immer.«
     
    Kitty ritt ein Stück vom Haus fort, stieg ab und setzte sich mit dem Rücken an einen Baum in einer kleinen Lichtung am Waldrand. Die Zügel klirrten leise, während ihre Stute das saftige Grün unter dem schattigen Blätterdach rupfte. Ein sanfter Wind strich einschläfernd durch die Bäume, die Blätter raschelten und murmelten. Mit leerem Blick saß sie da und versuchte, zu einer Entscheidung über ihre Zukunft zu kommen. Bei Simon konnte sie keinesfalls länger bleiben, doch wo sie sonst hingehen sollte, darüber war sie sich nicht im Klaren. Kitty sehnte sich danach, nach Irland zurückzukehren, aber dort waren die Aussichten so trübe. Besser wäre es, nach London zurückzukehren und sich dort eine Stelle zu suchen. Was sie jedoch wirklich wollte, war Patrick. Die Blumen reckten ihre Köpfe der Sonne entgegen und erfüllten die Luft mit ihrem süßen Duft. In ihren Augen standen Tränen, als Patrick sie erblickte. Verdeckt vom dichten Laubwerk, starrte er sie atemlos an, vollkommen verzaubert von ihrer traurigen Schönheit. Er sah, wie das dünne Männerhemd ihre verführerischen Kurven betonte und jähe Erregung durchzuckte ihn. Ihr Pferd wieherte ihn leise an, und sie schrak aus ihrer Erstarrung. Bei seinem Anblick stockte ihr der Atem. Einen flüchtigen Moment lang glaubte sie zu halluzinieren, doch als ihr Herz überglücklich aufjauchzte, wusste sie, dass er wirklich da war.
    »Kitty, wie geht es dir?«, erkundigte er sich leise.
    Das Herz hämmerte ihr wie wild in der Brust, und ein riesiger Kloß schnürte ihr den Hals zu. Sie zögerte, dann sagte sie steif und voller Stolz: »Wundervoll, könnte nicht besser gehen ...« Weiter kam sie nicht.
    Sie blickten einander in die Augen, und in diesem Moment berührten sich ihre Seelen. Patrick öffnete die Arme. Mit einem erstickten Schrei stürzte sie sich hinein und schluchzte all ihr Elend an seiner Brust heraus. Seine Arme waren ihr Trost und Stütze. Nichts und niemand konnte ihr jetzt mehr wehtun, so sicher fühlte sie sich an seiner starken Schulter. Als sie sich ausgeweint hatte, hob er ihr Kinn und blickte ihr in die Augen.
    »Ich will, dass du ein Kleid für mich anziehst. Deine Hosen sind so verlockend, ich könnte meine Hände nicht von dir lassen, und wir müssen noch eine Menge besprechen, bevor ich dich liebe.«
    Sie riss ängstlich die Augen auf, aber bevor sie protestieren konnte, presste er seinen Mund auf den ihren und küsste sie mit all der wilden Sehnsucht, die sich seit ihrer Trennung in ihm aufgestaut

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