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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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entgehen?«, fragte sie sarkastisch.
    Kitty errötete. »Für mich war es unbeschreiblich schön.«
    »Wie zum Teufel ist es dir dann gelungen, davonzukommen? Ein einziges Mal genügt doch!«
    »Ein einziges Mal?«, echote Kitty.
    »Stell dich doch nicht so verdammt blöd! Welche Methode hast du benutzt?«, fragte Julia neugierig.
    Kitty war einen Moment lang verblüfft. »Ich muss zugeben, der Gedanke an eine Schwangerschaft ist mir kein einziges Mal gekommen. Ich schäme mich für meine Ignoranz.«
    »Und genau das wollen die Männer! Uns ignorant halten. Selbstsüchtige Bastarde, sie alle. Holen sich ihren Spaß, wo sie ihn kriegen können und machen sich fröhlich davon, während wir die Folgen ausbaden müssen!«
    Eine kalte Hand umkrallte Kittys Herz. Ihr wurde ganz schwindlig, als sie sich den klassischen Fall des armen irischen Dienstmädchens vorstellte, das von seinem Herrn in andere Umstände gebracht worden war. Jetzt, da sie so überlegte, wurde auch ihr beim Geruch des Specks ganz übel. Sie hoffte inständig, dass sie nicht schwanger war, doch spürte sie eine derart starke Vorahnung, dass sie wusste, dass es sie erwischt hatte.
    Sie entschuldigte sich und ging nach oben, wo sie allein sein und nachdenken konnte. Es war sechs Wochen her, seit sie ihre letzte Monatsblutung gehabt hatte. Wie hatte sie so etwas Wichtiges nur übersehen können?, fragte sie sich voller Staunen. Doch dann schob sie diesen Gedanken beiseite und suchte Barbara auf.
    »Ich hasse Schwarz, Barbara. Leih mir doch ein schönes Kleid, ja, bitte? Der Herzog hat mich zu einer Ausfahrt eingeladen. Erzähle mir, wie er so ist.«
    »Oh, er ist ein ganz lieber Mann. Er und Patrick sind dicke Freunde. Seine Frau ist schon seit Jahren tot, also habe ich sie nie kennen gelernt. Ich habe ihn oft gesehen, als ich noch klein war, aber in den letzten Jahren hat er in den Tropen gelebt. Er ist ungeheuer reich, besitzt eine Menge Häuser hier in London und mehrere Landsitze überall in England und Irland. Er wäre eine tolle Partie, wenn er nicht so alt wäre!«, sagte Barbara naiv. Doch Kitty dachte insgeheim, dass er genau das richtige Alter hatte; ein Mann, auf den man bauen konnte. Sie wusste, dass sie nicht einmal daran denken sollte, mit einem Mann auszufahren, solange sie in Trauer war und schon gar nicht ohne Aufpasser; aber die Konventionen waren ihr egal und würden es immer sein.
    Charles war überrascht, als sie so schnell auftauchte. Seine Augen lächelten in die ihren, als er sagte: »Kathleen, ich weiß, es ist eine schlimme Zeit für Sie, aber lassen Sie uns heute ein wenig fröhlich sein, ja?«
    »Bitte, ich möchte mich wohl fühlen mit Ihnen. Und wenn ich die ganze Zeit >Euer Ehren hier< und >Euer Ehren da< sagen müsste, wäre die Unterhaltung so gestelzt, dass ich es kaum ertragen könnte. Ich muss Ihnen ein Geständnis machen: ich bin keine richtige Dame und besitze überhaupt keinen Pfennig. Ich könnte jetzt zwar so tun, als ob, aber nicht bei Ihnen, Charles! Könnten wir Freunde sein?«
    Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen lauten Schmatz.
    Sie machte große Augen. »Ist es das, was Sie tun wollten, seit wir uns kennen gelernt haben?«
    Er nickte schmunzelnd.
    »Mein Gott, ihr Männer seid doch alle gleich!«, sagte sie lachend.
    »Aber nicht alle Frauen, Gott sei Dank. Sie sind einzigartig! Es gibt einen Typ Frau, der mir eine Todesangst einjagt. Gott schütze mich vor den jungen adligen Debütantinnen. Ich sollte es wissen - war nämlich mit einer verheiratet«, bemerkte er trocken.
    Sie erreichten ein großes, herrschaftliches Anwesen, das für die Saison geschlossen zu sein schien, denn die Türklopfer waren entfernt worden. Ein großer, herrlicher Park mit schattigen Bäumen, blühenden Büschen, Strauchwerk, Fischteichen und Miniaturbrücken erstreckte sich vor ihnen. Weiter hinten fiel ein makellos gepflegter, breiter, grüner Rasen sanft zum Fluss ab. »Gehört einem Freund von mir, der gerade außer Landes ist«, bemerkte er.
    Kitty ahnte, dass es sein Besitz war.
    »Es ist so grün, es erinnert mich an meine Heimat«, sagte sie mit einem kleinen Seufzer. Dann blickte sie ihn eifrig an. »Wie steht es dieser Tage in Irland?«
    »Nun ja, ein bisschen besser schon. Ich glaube, man wird dieses Jahr eine Ernte einbringen können, aber die Dinge stehen noch immer ziemlich schlecht«, sagte er traurig.
    Sie hakte sich bei ihm unter und sagte: »Ich habe immer noch Heimweh, muss ich gestehen.«
    »Heimweh?

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