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Lockende Zaertlichkeit

Lockende Zaertlichkeit

Titel: Lockende Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ein?"
    "Ja. Ich sage dir doch, er kommt niemals runter."
    Olivia atmete tief durch, um ihre Nervosität zu bekämpfen.
    "Hast du ihm gesagt, dass ich heute kommen würde?"
    "Bist du verrückt? Er hätte mir was an den Kopf geworfen!"
    Olivia verzog das Gesicht. "Na, das kann ja heiter werden!"
    Sally drückte ihr ermutigend die Hand. "Na komm schon.
    Wenn es zu gefährlich wird, dann schrei einfach, und ich rette dich."
    "Das sind ja tolle Aussichten!" >
    Sally kicherte und öffnete leise die Tür. "Viel Glück!"
    Olivias Herz zog sich zusammen, als sie Marcus sah. Er saß bewegungslos am Fenster, die Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen. Als er hörte, wie die Tür geschlossen wurde, drehte er den Kopf in Olivias Richtung. "Anna, sind Sie es?"
    "Ich bin nicht Anna", antwortete Olivia beherzt.
    Marcus runzelte die Stirn. "Wer sind Sie dann?"
    Olivia trat zu ihm ans Fenster. "Heute ist ein wundervoller Tag, Dr. Hamilton", sagte sie, ohne seine Frage zu beantworten.
    "Die Sonne scheint, und die Blumen im Garten blühen in den leuchtendsten Farben. Oh, da ist ja auch ein Hund!" Olivia hatte einen wunderschönen Golden Labrador entdeckt, der im Garten Schmetterlinge jagte. "Gehört er Ihnen?"
    "Was wollen Sie hier?" fragte Marcus schroff. "Mir noch einmal sagen, dass ich mich nicht mehr bemitleiden soll?"
    Olivias Herz schlug höher. Also hatte Marcus sie sofort an ihrer Stimme erkannt.
    "Ja, ich habe Sie an der Stimme erkannt", sagte er prompt, als hätte er ihre Gedanken gelesen. "Sie sind diejenige, die der Meinung ist, ich sollte weiterleben, obwohl es nichts für mich gibt, wofür es sich zu leben lohnt."
    "Sie haben Recht", antwortete Olivia ruhig. "Es gibt wirklich nichts, wofür es sich zu leben lohnt, wenn man wie Sie den ganzen Tag in diesem Stuhl sitzt und vor Selbstmitleid zerfließt."
    "Was sollte ich sonst tun? Vielleicht ein Buch lesen? Oder fernsehen?"
    "Es gibt vieles, was Sie tun könnten. Zum Beispiel spazieren gehen, im Garten sitzen, sich durch die Stadt fahren lassen, die Mahlzeiten mit Ihrer Familie einnehmen und ..."
    "Es macht keinen Sinn, im Garten zu sitzen, wenn man ihn nicht sehen kann", unterbrach Marcus sie hart. "Ich hasse es, mich von anderen Leuten herumkutschieren zu lassen, und was das Essen mit der Familie betrifft ..." Er verzog zynisch den Mund. "Was ist, wenn mir etwas auf den Schoß fällt oder ich jemandem Wein überschütte? Sollen wir dann einfach lachen und so tun, als ob das was ganz Normales wäre?" Marcus atmete tief durch, bevor er weitersprach. "Ja, der Hund im Garten gehört mir. Aber leider ist es kein Blindenhund. Haben Sie noch mehr von diesen tollen Vorschlägen, Miss King?"
    "Natürlich", erwiderte Olivia unbeeindruckt. "Schließlich können Sie nicht den Rest Ihres Lebens in diesem Zimmer verbringen."
    "Und warum nicht?"
    "Weil Sie ... weil Sie vielleicht nicht für immer blind sein werden."
    "'Vielleicht' ist nicht genug, um sich Hoffnungen zu machen."
    "Aber Sie können doch nicht die ganze Zeit nur untätig herumsitzen", beharrte Olivia. "Dafür sind Sie ein viel zu aktiver und intelligenter Mensch."
    "Woher wollen ausgerechnet Sie das wissen?" fragte Marcus verächtlich. "Sie kennen mich erst seit einer Woche. Außerdem sind Sie nur eine Freundin meiner Tochter, und deshalb brauche ich Ihre ,wohl gemeinten' Ratschläge auch nicht anzunehmen."
    Olivia spürte einen Stich im Herzen. Also erinnerte Marcus sich tatsächlich nicht mehr an sie. "Sie irren sich, Dr. Hamilton", antwortete sie dennoch gefasst. "Ich bin nicht nur Sallys Freundin, sonder auch Krankenschwester - und zwar Ihre."
    "Fahren Sie zur Hölle!" Marcus drehte sich um und blickte zornig aus dem Fenster.
    "Das werde ich nicht tun, Dr. Hamilton. Ab Montagmorgen werden Sie jeden Tag von mir zu hören bekommen, dass Sie wieder anfangen sollen zu leben."
    Da stand Marcus wütend auf, ging zur Tür und riss sie auf.
    "Gehen Sie! Machen Sie, dass Sie rauskommen!"
    Doch Olivia ließ sich nicht von Marcus provozieren. "Wir haben noch nicht über meine Aufgaben gesprochen, Dr.
    Hamilton", entgegnete sie mit einer Ruhe, die sie selbst überraschte.
    "Ich meine es ernst, Miss King. Es gibt keine Aufgaben für Sie in diesem Haus!"
    "Sie täuschen sich, Dr. Hamilton. Ihre Tochter hat mich engagiert."
    "Nicht meine Tochter leitet dieses Haus, sondern ich."
    "Tatsächlich? Ich würde eher sagen, Sie tun im Moment nichts anderes, als sich in diesem Zimmer zu verkriechen."
    Da schlug Marcus zornentbrannt

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