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Lockende Zaertlichkeit

Lockende Zaertlichkeit

Titel: Lockende Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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zu lassen. Außerdem will ich heute früh ins Bett."
    "Bist du etwa müde?"
    "Ja, das bin ich. Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen.
    Und ich glaube kaum, dass mir morgen früh jemand das Frühstück ans Bett bringt - so wie heute Morgen", fügte sie herausfordernd hinzu.
    Marcus verzog verächtlich den Mund. "Das muss aber ein sehr aufmerksamer Liebhaber gewesen sein."
    "Das kann man wohl sagen", bestätigte Olivia kühl.
    "Brauchst du noch etwas, bevor ich gehe?"
    Ein Muskel zuckte in Marcus' Gesicht. "Was ich brauche, kannst du mir nicht geben, das habe ich dir schon einmal gesagt.
    Aber die Schlaftabletten könntest du mir bringen."
    Olivia ging ins Badezimmer, holte die Tabletten und reichte sie Marcus zusammen mit einem Glas Wasser. "Meinst du nicht, dass du die Dosis allmählich reduzieren solltest?"
    "Ohne die Pillen kann ich nicht schlafen", antwortete er schroff. "Oder hast du einen Vorschlag, was ich stattdessen machen könnte?"
    "Nein, habe ich nicht", antwortete Olivia kurz angebunden.
    Sie wollte nicht an die Nacht erinnert werden, in der Marcus zu ihr gekommen war, weil er nicht hatte schlafen können.
    Als Olivia zurück ins Wohnzimmer kam, war nur noch Sybil Carr da.
    "Wie ich sehe, haben Sie sich doch entschlossen, hier zu bleiben", bemerkte sie provozierend.
    "Ja, das habe ich", antwortete Olivia ruhig, obwohl sie insgeheim schon zu kochen begann.
    "Sie wollen sich wohl unentbehrlich für Marcus machen, oder?"
    "Als Krankenschwester bin ich dazu verpflichtet..."
    "Ich meine als Frau, Miss King", unterbrach Sybil Carr sie hart. "Wissen Sie, ich leide hin und wieder unter Schlaflosigkeit und..."
    Olivias Herz begann schneller zu schlagen. "Und?"
    "Und wenn das passiert, finde ich es ganz hilfreich, mir etwas die Füße zu vertreten. Und genau das habe ich Donnerstagnacht getan."
    Olivia konnte sich vor Wut kaum noch beherrschen. Noch nie in ihrem Leben war ihr eine derart hinterhältige und gemeine Person begegnet wie Sybil Carr.
    Diese lächelte zynisch. "Haben Sie wirklich gedacht, Marcus'
    Besuche in Ihrem Zimmer würden geheim bleiben?"
    "Mrs. Carr, ich ..."
    Sybil stand auf und bedachte Olivia mit einem verächtlichen Blick. "Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Ihr unprofessionelles Verhalten nicht unbemerkt geblieben ist. Ich weiß genau, wie weit Sie ,zum Wohl' Ihres Patienten gehen. Aber merken Sie sich eins, Miss King: Marcus konnte schon vor sechs Jahren auf Sie verzichten, und er wird es wieder können. Verlassen Sie sich drauf!"

8. KAPITEL
    "Leider keine Besserung", teilte Simon Olivia am Montag bedauernd mit, nachdem er Marcus untersucht hatte. "Seelisch scheint es ihm sogar noch schlechter zu gehen als vorher."
    Für Olivia war das keine Überraschung. Sie hatte eine Veränderung bei Marcus festgestellt, die ihr große Sorgen machte. Anstatt mit Olivia zu streiten wie bisher, behandelte er sie nun mit einer distanzierten Höflichkeit und Gleichgültigkeit, die seine schlechte psychische Verfassung nur noch deutlicher zum Ausdruck brachte.
    "Er hat aufgehört, mit Ihnen zu streiten, nicht wahr?" fragte Simon besorgt.
    "Ja."
    "Was ist passiert?"
    Olivia zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht. Als ich am Samstagabend nach Hause kam, hatten wir eine Diskussion.
    Seitdem war nichts mehr."
    Simon atmete tief durch. "Es war zwar eine ungewöhnliche Form der Therapie, aber bei Marcus hat sie funktioniert."
    "Zumindest am Anfang", bestätigte Olivia. "Und was sollen wir jetzt machen?"
    "Ich würde sagen, lassen Sie ihn einfach eine Weile in Ruhe."
    "Und wenn seine Stimmung sich nicht bessert?"
    "Dann werden wir unsere Strategie neu überdenken."
    Olivia schüttelte den Kopf. "Das klingt ja geradezu, als würden wir Krieg mit ihm führen."
    "Im Grunde genommen tun wir das auch. Marcus kämpft gegen alles an, was wir ihm vorschlagen. Aber er wird wieder sehen, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Job als Arzt erreiche", fügte Simon entschlossen hinzu.
    "So etwas höre ich gern!" rief Sally strahlend und kam in ihrer üblichen Art - wie ein Wirbelwind - ins Wohnzimmer. "Ich war eben bei Daddy. Er scheint zwar nicht gerade bester Laune zu sein, aber das ist bei ihm nichts Ungewöhnliches. Ich vertraue euch beiden. Ihr werdet es schon schaffen."
    "Danke für das Kompliment", antwortete Simon wenig begeistert.
    "Mögen Sie es denn nicht, wenn man Ihnen Komplimente macht?" fragte Sally und sah ihn dabei herausfordernd an.
    Olivia sah, wie Simon leicht errötete. Also hatte sie doch

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