Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
sollte ihr anmerken, dass sie krank vor Liebe war, erneut.
Besser, sie konzentrierte sich auf das Positive. Sie hatte sich in den letzten vier Stunden besser entspannt als in all den Nächten zuvor. Bestimmt würde die sexuelle Anziehungskraft zwischen Coop und ihr jetzt nachlassen.
Es war passiert. Sie hatten es überlebt. Und würden ihr Leben weiterleben.
Speck zischte in der gusseisernen Pfanne, während sie im Ofen Brötchen aufbackte. Er mochte sein Ei am liebsten im Schlafrock, fiel ihr wieder ein. Zumindest war das früher so gewesen.
Als er herunterkam und nach ihrer Seife duftete, schlug sie gerade Eier über der Pfanne auf. Er schenkte sich Kaffee ein, goss ihr nach, lehnte sich dann gegen die Küchentheke und beobachtete sie.
»Was ist?«
»Du siehst gut aus. Es ist schön, dich beim Morgenkaffee zu betrachten.« Er warf einen Blick auf den Speck, den sie gerade abtropfen ließ, auf die in der Pfanne brutzelnden Bratkartoffeln. »Du scheinst Hunger zu haben.«
»Ich dachte, ich schulde dir das volle Programm.«
»Ich weiß das Frühstück sehr zu schätzen, aber bezahlen musst du mich nicht.«
»Trotzdem! Hoffentlich wird die Alarmanlage bald installiert. Ich kann nicht erwarten, dass die Leute mein Reservat bewachen, als wäre es Fort Knox. Sie haben genügend eigene Sachen um die Ohren, genau wie du.«
»Sieh mich an.«
Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu, während sie die Spiegeleier wendete. »Warum setzt du dich nicht? Ich bin gleich fertig.«
»Wenn du vorhast, einen Rückzieher zu machen, solltest du dir das vorher gut überlegen.«
Mit bemerkenswert ruhiger Hand schaufelte sie die Bratkartoffeln aus der Pfanne. »Sex verpflichtet zu nichts, Coop. Ich kann durchaus einen Rückzieher machen, wenn ich das will.«
»Nein, das kannst du nicht. Nicht schon wieder.«
»Nicht schon wieder? Ich habe nie …« Sie hob eine Hand, wie um sich selbst zum Schweigen zu bringen. »Ich will mich gar nicht erst auf diese Diskussion einlassen. Ich habe auch so schon genug Probleme, mit denen ich klarkommen muss.«
»Du musst damit klarkommen, Lil. Genauso wie mit mir.«
»Du warst über zehn Jahre weg und bist gerade mal wieder ein paar Monate da. Glaubst du wirklich, du kannst einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben? Bis dir der Sinn wieder nach etwas anderem steht?«
»Willst du wissen, was ich wirklich denke, was ich mir wirklich wünsche? Bist du bereit dafür?«
»Nein, ehrlich gesagt nicht.« Ihr Herz hielt das einfach nicht aus. »Ich will jetzt nicht diskutieren oder alte Kamellen
aufwärmen. Entweder wir sind Freunde, oder du bedrängst mich so lange, bis wir keine mehr sind. Das liegt ganz bei dir. Wenn das, was heute Nacht passiert ist, unsere Freundschaft zerstört hat, Cooper, täte mir das leid. Sehr leid.«
»Ich suche niemanden zum Vögeln, Lil.«
Sie atmete hörbar aus. »Dann eben nicht.«
Er machte einen Schritt auf sie zu, und sie wich zurück. In diesem Moment ging die Tür auf.
»Guten Morgen. Ich wollte nur sagen, dass …« Gull war nicht gerade schnell von Begriff, aber selbst er merkte, dass er einen denkbar schlechten Zeitpunkt erwischt hatte. »Entschuldigt, wenn ich störe.«
»Du störst nicht«, sagte Lil rasch. »Du kommst genau zur rechten Zeit. Coop wollte gerade frühstücken. Du kannst ihm Gesellschaft leisten und auch etwas essen.«
»Oh, äh, ich möchte nicht …«
»Nimm dir Kaffee.« Sie begann zwei Teller aufzudecken. »Ich muss nach oben gehen und mich anziehen. Alles okay da draußen?«
»Ja. Ja, äh …«
»Setz dich und hau rein. Ich bin gleich wieder da.« Sie griff nach ihrem Kaffee und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Gull räusperte sich. »Tut mir leid, Chef.«
»Du kannst ja nichts dafür«, murmelte Coop.
17
S ie war nicht gleich wieder da, sondern kehrte gar nicht mehr in die Küche zurück. Sie duschte, zog sich an und verließ die Hütte anschließend durch die Vordertür.
Sie wollte ihm eindeutig aus dem Weg gehen, gestand sich Lil ein. Sie konnte es sich nicht leisten, sich in Liebesdinge zu verstricken. Bis Tansy zurückkam, war sie ganz allein für die Praktikanten verantwortlich. Und danach würden sie eine neue Katze haben.
Sie lenkte sich ab, indem sie das vorläufige Gehege kontrollierte und mit ihrem Team an dessen Nachfolger arbeitete.
Da die Sonne schien und es wärmer geworden war, konnte sie zur Abwechslung in kurzen Ärmeln arbeiten. Das hieß auch, dass mehr Schnee schmolz und
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