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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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versetzen, denn das war zu einfach.
    Er beobachtete sie noch eine Weile, während sie auf die Hütte mit den Büros zuging.
    Nein, er wollte sie nicht nur in Angst und Schrecken versetzen, dachte er, ließ den Feldstecher sinken und leckte sich die Schokolade von den Fingern. Er wollte sie in sein Spiel mit einbeziehen, so wie keines seiner Opfer zuvor. Sie waren es nicht wert gewesen.
    Er wandte sich ab, schulterte seinen Rucksack und begann in einem großen Bogen zu seinem Unterschlupf zurückzukehren, während er fröhlich vor sich hin pfiff.
     
    Als ein einsamer Wanderer, der bereits ein wenig außer Atem war, seinen Weg kreuzte, lächelte er.
    »Haben Sie sich verlaufen?«, fragte er.

    »Nein, eigentlich nicht. Aber ich freue mich, überhaupt jemandem zu begegnen. Ich war unterwegs zum Crow Peak, wollte auf den Gipfel. Ich glaube, ich bin ein wenig vom Weg abgekommen.« Er zog eine Wasserflasche aus seinem Gürtel. »Wahrscheinlich hätte ich mich mit einer einfacheren Route zufriedengeben sollen. Meine letzte Bergtour ist schon eine Weile her.«
    »Hm-hm.« Doch dafür sah er recht gesund und fit aus. Und recht verloren. »Sind Sie allein unterwegs?«
    »Ja. Meine Frau ist an der Weggabelung umgekehrt. Ich hätte dasselbe getan, wenn sie nicht gesagt hätte, dass ich die elf Kilometer sowieso nicht mehr schaffe. Sie kennen das sicherlich. Man muss ihnen beweisen, dass sie unrecht haben.«
    »Ich bin auch dorthin unterwegs. Ich kann Ihnen die richtige Route zeigen.«
    »Das wäre toll. Und gegen ein bisschen Gesellschaft hab ich auch nichts einzuwenden. James Tyler«, sagte er und hielt ihm die Hand hin. »Aus St. Paul.«
    »Ethan Swift Cat.«
    »Schön, Sie kennenzulernen. Stammen Sie aus der Gegend?«
    »Ja, in der Tat.«
    Er lief los und brachte James Tyler aus St. Paul immer weiter vom Weg ab, weg von den dichten Kiefernwäldern, den Schildern und Markierungen, immer tiefer in die Wildnis hinein. Er legte ein gemütliches Tempo vor. Er wollte nicht, dass James erschöpft war, bevor das Spiel begann. Er hielt nach fremden Spuren Ausschau, hörte zu, wie der Mann von seiner Frau, seinen Kindern und seinem Job erzählte - er war in St. Paul Immobilienmakler.

    Er zeigte ihm Fährten, um den Mann abzulenken, wartete, während James mit einer hübschen kleinen Canon-Digitalkamera Fotos machte.
    »Sie sind besser als mein Bergführer«, sagte James begeistert. »Wenn ich ihr diese Bilder zeige, wird meine Frau begreifen, was sie verpasst hat. Ich kann froh sein, dass ich Sie getroffen habe.«
    »Ja, allerdings.« Er schenkte James ein breites Lächeln und zog seinen Revolver hervor.
    »Lauf, mein Hase«, sagte er grinsend. »Lauf!«
     
    Lil eilte aus der Hütte, als Farley vorfuhr. Mitarbeiter, Freiwillige und Praktikanten ließen alles stehen und liegen und rannten zu ihnen. Noch bevor Farley zum Stehen gekommen war, sprang Lil aufs Beifahrertrittbrett und grinste ihre Freundin an.
    »Wie war’s?«
    »Prima. Alles lief bestens. Sie wird da drin langsam nervös. Als ob sie wüsste, dass sie bald da ist. Du wirst begeistert sein, Lil. Sie ist eine Schönheit.«
    »Hast du ihre komplette Krankenakte?«, wollte Matt wissen.
    »Ja, ich habe sogar mit dem Tierarzt persönlich gesprochen. Sie ist völlig gesund. Vor ein paar Monaten hatte sie Verdauungsprobleme. Ihre Vorbesitzerin hat sie doch tatsächlich mit Schokotrüffeln gefüttert. Und zu besonderen Anlässen gab es Beluga-Kaviar. Angeblich steht Cleo vor allem auf dunkle Schokolade mit Haselnussfüllung und auf Kaviar auf leicht gebräuntem Toast.«
    »Ach du meine Güte«, lautete Matts Antwort.
    »Jetzt ist für sie Schluss mit Luxus, aber sie wird sich schon eingewöhnen.« Lil zwang sich, nicht gleich zu ihr
hineinzuklettern. »Fahr sie zum vorläufigen Gehege, Farley. Lass sie aus dem Käfig in ihr neues Zuhause. Ich wette, sie ist froh, sich die Beine vertreten zu können.«
    Sie sah zu den zwei Praktikanten hinüber, die gerade eine kleine Gruppe führten. »Annie«, wandte sie sich an die junge Frau. »Sag den Leuten, sie sollen zum Gehege gehen. Dort können sie gleich etwas ganz Besonderes erleben.«
    Sie fuhr auf dem Trittbrett stehend mit ihnen mit. »Wir haben euch schon vor einer Stunde erwartet«, sagte sie.
    Tansy rutschte verlegen auf ihrem Sitz hin und her. »Wir … sind etwas später weggekommen als geplant.«
    »Gab es Probleme?«
    »Nein, nein.« Tansy starrte geradeaus. »Keine Probleme. Cleo hat die Fahrt gut vertragen, sie hat sie

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