Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Diese Tierquäler!«
    Auf der anderen Seite des Zaunes stellte sich Boris auf die Hinterbeine und rief nach ihr. Sie duckte sich nach wie vor unterwürfig, näherte sich aber dem Zaun, um ihn zu beschnuppern. Als er den Kopf senkte, eilte sie zum Eingang ihres Käfigs zurück.
    Den sie als sicheres Zuhause betrachtete, wie Lil wusste.
Er rief erneut nach ihr, eindringlich, bis sie geduckt zum Zaun schlich und zitternd innehielt, während er ihre Schnauze und ihre Vorderpfoten beschnupperte.
    Als er sie leckte, lächelte Lil. »Wir hätten ihn Romeo taufen sollen. Lass uns den Käfig wegräumen und die Tür des Geheges schließen. Von nun an wird sich Boris um sie kümmern.«
    Während sie sich erhob, sah sie auf die Uhr. »Perfektes Timing. Ich muss noch mal in die Stadt.«
    »Ich dachte, wir hätten die Vorräte bereits aufgefüllt.«
    »Ich muss ein paar Erledigungen machen und möchte außerdem bei meinen Eltern vorbeischauen. Bevor die Sonne untergeht, bin ich zurück.«
     
    Sie wollte eigentlich nicht bei den Stallungen der Wilkses Station machen, aber sie war früh dran und hatte sie direkt vor sich. Als sie sah, dass Coop ein kleines Mädchen auf einem stämmigen Zwergpony über die Weide führte, konnte sie sich nicht länger beherrschen.
    Das Kind sah aus, als hätte sich soeben sein Lebenstraum erfüllt. Es hopste im Sattel auf und ab und konnte gar nicht still sitzen vor lauter Begeisterung. Sein Gesicht unter dem rosa Cowboyhut strahlte mit der Sonne um die Wette.
    Als Lil aus ihrem Truck stieg, hörte sie, wie das Kind fröhlich auf Coop einredete, während seine Mutter lachte und der Vater Fotos machte. Hingerissen lehnte sich Lil an den Zaun, um zuzusehen.
    Auch Coop sah hochzufrieden aus. Er konzentrierte sich ganz auf das Kind und beantwortete jede seiner Fragen, während das Pony geduldig voranstapfte.
    Wie alt das Mädchen wohl war? Vier vielleicht? Unter
dem Hut sahen zwei lange blonde Zöpfchen hervor, und seine Jeans war mit bunten Blumen bestickt.
    Es war unglaublich süß, fand Lil. Als Coop die Arme ausstreckte, um das Mädchen aus dem Sattel zu heben, spürte sie ein sehnsüchtiges Ziehen in der Brust.
    Sie hatte ihn nie als Vater vor sich gesehen. Einst hatte sie ganz selbstverständlich angenommen, dass sie eine Familie gründen würden, aber das hatte in weiter Ferne gelegen und war nie über romantische Tagträumereien hinausgegangen.
    Wie viele Jahre seitdem vergangen waren! Auch sie hätten schon ein kleines Mädchen haben können.
    Er erlaubte dem Mädchen, das Pony zu tätscheln und zu streicheln, dann holte er eine Möhre hervor und zeigte dem Kind, wie man sie halten musste. Als krönenden Abschluss durfte es das Tier füttern.
    Lil wartete, bis Coop mit den Eltern gesprochen hatte, und sah, wie er grinste, als das Mädchen die Arme um seine Beine schlang.
    »Sie wird dich nie mehr vergessen«, bemerkte Lil, als Coop auf sie zukam.
    »Das Pony bestimmt nicht. Das erste Mal ist immer unvergesslich.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du auch Ponyreiten anbietest.«
    »Das hat sich einfach so ergeben. Das Mädchen hat es sich sehnsüchtig gewünscht. Aber ich habe auch schon überlegt, die Weide hier entsprechend zu nutzen. Der Aufwand ist gering, und es zahlt sich aus. Der Vater hat darauf bestanden, mir zehn Dollar Trinkgeld zu geben.« Er grinste erneut, als er den Schein aus der Tasche zog. »Hilfst du mir, sie auszugeben?«

    »Das klingt verlockend, aber ich bin verabredet. Du warst hinreißend mit dem Kind.«
    »Die Kleine hat es mir leicht gemacht. Und ja, ich habe bereits darüber nachgedacht.« Als sie fragend die Brauen hob, legte er seine Hände auf die ihren. »Über die Kinder, die wir hätten haben können.« Als sie die Hände wegziehen wollte, verstärkte er seinen Griff. »Kinder mit deinen Augen. Ich war schon immer ganz verrückt nach deinen Augen. Was ich wohl für einen Vater abgeben würde? Ich glaube, inzwischen bekäme ich das ganz gut hin.«
    »Ich werde nicht sentimental, nur weil du dir gemeinsame Kinder ausmalst, Coop.«
    »Das ist ein guter Ort, um Kinder großzuziehen. Genau der richtige, und das weißt du auch.«
    »Du scheinst es ja ziemlich eilig zu haben. Ich schlafe mit dir, weil ich mit dir schlafen will. Aber bevor daraus mehr als nur eine zärtliche Freundschaft werden kann, muss ich noch so einiges für mich klären.«
    »Ich sagte, ich werde auf dich warten, und das tue ich auch. Aber das heißt nicht, dass ich nicht alles versuchen werde, dich

Weitere Kostenlose Bücher