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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Aber ich finde es furchtbar, dass du deswegen außer dir bist.«
    »Natürlich bin ich außer mir!« Tansy löste sich von Lil und schüttelte sie sanft. »Und das ist noch stark untertrieben, wenn meine beste Freundin bedroht wird. Ab sofort kontrollieren wir jede deiner E-Mails.«
    »E-Mails?«
    »Hallo, Süße, stehst du vielleicht unter Beruhigungsmitteln?«
    »Was? Nein! Es geht um E-Mails. Um die E-Mail. Tut
mir leid, aber ich sah dich soeben vorfahren und dachte, du weißt es noch gar nicht.«
    »Wovon soll ich denn sonst geredet haben?«
    Nervös rang sich Lil ein schwaches Lächeln ab. »Gut, zugegeben, ich bin heute Morgen einfach etwas durcheinander. Wie hast du es so schnell erfahren?«
    »Farley und ich haben gestern Abend den Sheriff getroffen, und zwar nachdem du ihn angerufen hattest. Willy wusste, dass du dir Sorgen um deine Eltern machst. Deshalb hat er Farley benachrichtigt, und der ist sofort nach Hause.«
    » Farley ist sofort nach Hause?«
    »Natürlich Farley, wer sonst? Lil, vielleicht solltest du dich lieber hinlegen.«
    Er hatte nicht um ihre Hand angehalten, begriff Lil, als Tansy prüfend ihre Stirn befühlte, um zu sehen, ob sie Fieber hatte. Er war gar nicht dazu gekommen. »Nein, es geht mir gut. Mir geht nur ziemlich viel im Kopf rum, und ich versuche, meinen Alltag ganz normal zu bewältigen. Das hilft mir bestimmt.«
    »Was stand drin? Nein!« Tansy schüttelte den Kopf. »Ich werde sie selbst lesen. Doch zuerst hätte ich dir sagen sollen, dass deine Eltern wohlauf sind. Farley hat mich heute früh angerufen und mir Bescheid gegeben.«
    »Ich habe schon mit ihnen gesprochen, trotzdem danke. Das ist nett von Farley und dir.«
    »Farley und ich, das klingt irgendwie merkwürdig. Merkwürdig und schön.« Sie sah zu, wie Lil den knallblauen Ball aufhob und ihn in einem hohen Bogen in das Gehege warf. Baby und seine Gefährten brachen in Freudengebrüll aus, während sie sich darum balgten. »Sie werden
ihn kriegen, Lil. Und zwar bald. Dann ist es ein für alle Mal vorbei.«
    »Ich verlass mich drauf. Tansy, er hat Carolyn erwähnt.«
    »Oh.« Tansys dunkle Augen schimmerten feucht. »Oh Gott.«
    »Ich muss nur daran denken und bekomme keine Luft mehr.« Lil legte die Hand aufs Brustbein. »So, zurück zum Alltag.« Sie sah zu Baby und seinen Freunden hinüber, die über den Boden kugelten und um den Ball kämpften. »Zurück zur Routine.«
    »Daran mangelt es uns wahrhaftig nicht.«
    »Weißt du, was ich gern tun würde, Tansy? Weißt du, was mich jetzt trösten könnte?«
    »Ein Eisbecher mit Karamellsauce?«
    »Das kann zwar auch nicht schaden, aber das meinte ich nicht. Ich wäre gern in den Bergen, um Jagd auf ihn zu machen. Wenn ich jetzt in den Bergen sein und seine Spur aufnehmen könnte, würde mich das trösten.«
    »Nein.«
    »Aber das geht leider nicht.« Lil zuckte die Achseln, ließ aber die Berge nicht aus den Augen. »Damit würde ich nur das Leben anderer aufs Spiel setzen. Und noch etwas schnürt mir die Luft ab: Dass ich dazu verdammt bin zu warten, während andere den Menschen verfolgen, der für all das verantwortlich ist.« Sie seufzte laut. »Ich sehe nach Delilah und Boris.«
    »Lil«, rief ihr Tansy hinterher. »Du machst doch keinen Unsinn?«
    »Ich? Und riskiere damit meinen Ruf als kluges Mädchen? Nein. Zurück zur Routine«, wiederholte sie. »Etwas anderes bleibt mir nicht übrig.«

    Er hatte einen Plan, einen hinreißenden Plan. Er war fest davon überzeugt, dass er ihm in Trance eingefallen war und dass ihn sein großer Vorfahr mit dem Geist des Pumas dabei leiten würde. Auch wenn ihn alle anderen nicht ernst nahmen, er stammte von Crazy Horse ab. Je länger er in den Bergen blieb, desto klarer wurde das.
    Sein Plan erforderte höchste Sorgfalt und Präzision, aber er war kein nachlässiger Jäger.
    Er kannte sein Revier, besaß eine hervorragende Ausgangsposition. Er würde eine Spur legen, für einen Köder sorgen.
    Und wenn der richtige Moment gekommen war, würde die Falle zuschnappen.
    Doch zuvor sah er sich gründlich um und zog mehrere Orte in Betracht, die er dann jedoch wieder verwarf. Schließlich entschied er sich für eine niedrige Höhle. Sie war für seine Zwecke perfekt geeignet, zumindest vorübergehend. Sie lag günstig, genau in der Mitte zwischen seinen beiden wichtigsten Schlupfwinkeln.
    Sie würde ihm als Käfig dienen.
    Zufrieden kehrte er auf verschlungenen Wegen in den Nationalpark zurück und lief weiter bis zu einem beliebten

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