Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
nehmen kannst, wie ich bin, gehört es dir.«
Er zog sie an sich. Und diesmal war sein Mund weder sanft noch geduldig.
Ein wildes, intensives Verlangen ergriff von ihr Besitz, während sein Herz heftig gegen ihre Handflächen schlug. Er öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und zerrte sie grob heraus, so fest, dass sie laut aufstöhnte.
Als sie innehielt und auf dem Boden zu zerfließen schien, deckte er sie mit seinem Körper zu. Und nahm sich noch mehr.
Seine Hände und sein Mund zogen sie aus, ließen sie nackt und bloß zurück, schwach und verwirrt. Ihr Atem ging stoßweise, und als er in sie eindrang, stöhnte sie erneut. Er packte ihre Hände und hielt sie fest, während sich ihre Finger verschränkten.
»Sieh mich an. Sieh mich an, Lil.«
Sie öffnete die Augen, sah sein Gesicht im Widerschein der rotgoldenen Flammen. Es war so wild und ungestüm wie sein Puls. Er stieß immer wieder zu, bis alles vor ihren Augen verschwamm, bis das Geräusch von Haut auf Haut wie Musik klang.
Bis sie ihm alles gegeben hatte.
Sie wehrte sich nicht, als er sie nach oben trug. Sie wehrte sich nicht, als er sich zu ihr legte, sie an sich zog und umarmte.
Als er sie erneut küsste, war der Kuss so wie der erste beim Tanzen vorhin. Sanft, süß, verführerisch.
Sie schloss die Augen und überließ sich ihren Träumen.
Als er am nächsten Morgen mit tropfnassen Haaren aus dem Bad kam, stand sie gerade auf.
»Ich dachte, du willst vielleicht ausschlafen«, sagte er.
»Das geht nicht. Auf mich wartet ein ganz normaler Arbeitstag.«
»Ja, auf mich auch. Die ersten Mitarbeiter dürften in einer halben Stunde eintreffen, stimmt’s?«
»So ungefähr. Vorausgesetzt, sie wissen noch, wie das neue Tor funktioniert.«
Er kam zu ihr und strich ihr mit den Fingern über die Wange. »Ich kann es kaum erwarten, bis die ersten da sind.«
»Ich glaube, in der nächsten halben Stunde komme ich ganz gut allein zurecht.«
»Ich warte auf dich.«
»Weil du dir Sorgen um mich machst oder weil du auf ein Frühstück hoffst?«
»Sowohl als auch.« Jetzt strichen seine Finger über die Konturen ihres Kinns. »Ich habe während deiner Abwesenheit Speck und Eier gekauft.«
»Denkst du jemals an deinen Cholesterinspiegel?«
»Nicht, wenn ich dich überreden kann, mir Eier und Speck zu machen.«
»Na gut. Ich back ein paar Brötchen auf.«
»Dafür lege ich heute Abend ein paar Steaks auf den Grill. Als Gegenleistung.«
»Na, logisch: Eier, Speck und rotes Fleisch. Ruinier ruhig deine Arterien!«
Er packte sie an der Hüfte und hob sie hoch, um ihr einen leidenschaftlichen Guten-Morgen-Kuss zu geben. »Redet so eine Tochter von Rinderzüchtern?«
Während sie nach unten eilte, dachte sie, wie normal dieses Gespräch über das Essen und die Arbeit doch war. Gleichzeitig war es ganz und gar nicht normal. Nichts von alledem fand unter normalen Umständen statt.
Sie musste nicht erst einen Blick auf die am Boden liegenden
Kleidungsstücke werfen, um daran erinnert zu werden.
Sie sammelte sie ein und trug sie in die Waschküche.
Als der Kaffee durchlief, erhitzte sie eine Pfanne. Sie briet zischend den Speck an, öffnete die Hintertür und trat auf die Veranda, um frische Morgenluft zu atmen.
Im Osten ging die Sonne auf und brachte die Silhouette der Berge prächtig zur Geltung. Weiter oben verlöschten die letzten Sterne wie unzählige kleine Kerzen.
Sie roch den Regen. Er würde noch mehr Wildblumen hervorbringen, noch mehr Blätter sprießen lassen. Sie überlegte, welche Pflanzen sie noch für das Reservat anschaffen wollte.
Ganz normale Dinge.
Sie sah die Sonne aufgehen und fragte sich, wie lange er noch warten würde. Wie lange würde er zusehen, abwarten und vom Tod träumen?
Sie ging wieder ins Haus und schloss die Tür. Sie goss das Fett aus der Pfanne und schlug Eier hinein.
Ganz normale Dinge.
25
T ansy trug keinen Ring. Lil spürte förmlich, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte - sie hatte so fest an ein Happyend geglaubt. Aber als Tansy dorthin eilte, wo Lil und Baby ihre allmorgendliche Unterredung führten, war der Ringfinger ihrer linken Hand ungeschmückt.
Tansy sah Lil schmerzerfüllt an und umarmte sie. »Ich wollte dich schon gestern Abend anrufen. Ich war so außer mir! Aber dann dachte ich, dass du auch ohne mich genug eigene Sorgen hast.«
»Du warst außer dir? Oh, Tans.« Lil erwiderte traurig Tansys Umarmung. »Ich weiß, dass man seine Gefühle nicht ändern kann und auf sie hören muss.
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