Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
jedes Mal, wenn du wieder reingekommen bist, sahst du so berauscht und selbstzufrieden aus wie ein Mädchen, das gerade wild rumgeknutscht hat, dachte
Jenna. Bitte lieber Gott, mach, dass da nicht noch mehr war!
»Cooper und du - ihr seid nicht mehr nur Freunde.«
Lil richtete sich in ihrem Bett auf. »Nein. Mom …«
»Du weißt, wie sehr wir ihn mögen. Er ist ein netter junger Mann, und mir ist klar, wie gern ihr euch habt. Auch, dass ihr keine Kinder mehr seid. Aber wenn man mehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander hegt, passieren einfach gewisse Dinge. Sex zum Beispiel«, verbesserte sich Jenna, die beschloss, nicht mehr länger um den heißen Brei herumzureden.
»Da war nichts. Noch nicht.«
»Gut. Denn wenn, solltet ihr vorbereitet sein und auf Nummer sicher gehen.« Sie griff in ihre Tasche und holte eine Packung Kondome heraus. »Ihr solltet euch schützen.«
»Oh.« Lil starrte sie verdattert an.
»Manche Mädchen glauben, das sei Jungensache. Aber ich habe eine intelligente, selbstbewusste Tochter, die auf sich aufpasst, sich nur auf sich selbst verlässt. Ich wünschte, du würdest noch warten. Aber wenn nicht, musst du mir versprechen, dass du dich schützt.«
»Versprochen. Ich möchte mit ihm zusammen sein, Mom. Wenn ich in seiner Nähe bin, fühle ich mich so …« Sie verstummte. »Dann habe ich solche Schmetterlinge im Bauch, dass ich kaum noch Luft bekomme. Und wenn er mich küsst, fühlt sich das genau so an, wie es sein sollte. Ich möchte mit ihm zusammen sein«, wiederholte sie. »Er drängt mich nicht, weil er nicht weiß, ob ich wirklich so weit bin. Aber ich bin so weit.«
»Jetzt halte ich noch größere Stücke auf ihn. Ich finde es toll, dass er dich nicht unter Druck setzt.«
»Ich fürchte, es ist eher umgekehrt.«
Jenna entrang sich ein schwaches Lächeln. »Lil, wir haben bereits über das Thema Aufklärung gesprochen. Aber wenn es irgendetwas gibt, das du noch wissen möchtest, über das du reden willst, bin ich immer für dich da.«
»Gut, Mom. Weiß Dad, dass du mir Kondome gibst?«
»Ja, wir haben darüber gesprochen.« Jenna tätschelte Lils Oberschenkel und stand auf. »Mach nicht mehr so lange.«
»Nein. Mom? Danke, dass du immer für mich da bist.«
»Das ist doch klar!«
Man kann sich nur auf sich selbst verlassen. Ihre Mutter hatte wie immer recht, dachte Lil, während sie den Proviant in den Transporter packte. Als Frau muss man auf alles vorbereitet sein - auf das Was, Wann und Wie. Sie hatte Vorbereitungen getroffen. Cooper wusste nicht über alles Bescheid, aber die eine oder andere Überraschung konnte auch nicht schaden.
Ob Coopers Großeltern wussten, was wirklich los war? Sie hatte beschlossen, ihre Mutter lieber nicht danach zu fragen, das wäre dann doch zu peinlich gewesen.
Kümmere dich nicht darum, dachte sie, während der Fahrtwind durch die heruntergelassenen Fenster des Transporters hereinströmte. Drei freie Tage lagen vor ihr. Wahrscheinlich die letzten zusammenhängenden freien Tage in diesem Sommer. In wenigen Wochen würde sie unterwegs nach Norden sein, unterwegs zum College. Und eine neue Lebensphase würde beginnen.
Doch sie würde hier nicht weggehen, bis sie die alte beendet hatte.
Sie hatte erwartet, nervös zu sein, aber dem war nicht
so. Aufgeregt, glücklich, das ja, aber nicht nervös. Sie wusste, was sie tat - zumindest theoretisch -, und war darauf vorbereitet, es in die Praxis umzusetzen.
Als sie die Farm erreichte, sattelte Cooper bereits sein Pferd. Sie warf sich ihren Rucksack über, griff nach dem zweiten und pfiff dabei vor sich hin.
»Was hast du denn alles dabei?«
»Ein paar Überraschungen«, rief sie, während er auf sie zulief, um ihr beim Tragen zu helfen.
»Meine Güte, Lil, das reicht ja für eine ganze Woche! Dabei sind wir doch nur ein paar Stunden weg.«
Noch hütete sie das aufregende Geheimnis, das sie mit sich herumtrug. »Oh, heute habe ich übrigens mit meiner zukünftigen Zimmergenossin auf dem College telefoniert.« Lil kontrollierte den Sattelgurt der Stute. »Wir wurden einander zugeteilt, und sie hat angerufen, um schon mal Kontakt aufzunehmen. Sie ist aus Chicago und will Viehzucht und Zoologie studieren. Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen - hoffentlich! Ich habe mir noch nie mit jemandem ein Zimmer teilen müssen.«
»Aber bald ist es so weit.«
»Ja.« Sie stieg auf. »Bald. Magst du deinen Mitbewohner?«
»Er war die letzten zwei Jahre mehr oder weniger
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