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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wie? Lil scheint genau zu wissen, was sie will.«
    »Dieses Mädchen ist äußerst zielstrebig.«
    »Und …«, sagte er wie nebenbei, »ist sie mit irgendjemandem zusammen? Mit einem Mann, meine ich?«
    »Ich hab dich schon verstanden«, erwiderte Lucy trocken. »Nicht, dass ich wüsste. Der Nodock-Junge schien großes Interesse an ihr zu haben, das von Lil allerdings nicht groß erwidert wurde.«
    »Nodock? Gull? Aber der ist doch mindestens zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig und viel zu alt für Lil!«
    »Nicht Gull, sondern sein jüngerer Bruder Jesse. Er dürfte ungefähr in deinem Alter sein. Und, bist du auch interessiert, Cooper?«
    »Ich und Lil? Nein.« Quatsch, dachte er. So ein Quatsch. »Wir sind einfach nur Freunde. Sie ist fast so was wie eine Schwester für mich.«
    Mit einem ausdruckslosen Gesicht ließ Lucy ihren Stiefelabsatz laut gegen den Zaun schlagen. »Dein Großvater und ich waren auch befreundet, als es zwischen uns anfing. Obwohl er vermutlich nie eine Schwester in mir gesehen hat. Trotzdem, diese Lil ist wirklich zielstrebig. Sie hat Pläne.«
    »Die hatte sie schon immer.«

    Coop war gerade mit seinen Arbeiten fertig, als er sah, wie Lil auf den Korral zuging.
    Sosehr er sich auch dafür schämte - er bekam einen ganz trockenen Mund.
    Sie trug Jeans und eine knallrote Bluse, abgewetzte Stiefel und einen grauen Hut mit Patina. Unter seiner breiten, flachen Krempe schaute ihr langes, dunkles Haar hervor.
    Als sie den Zaun erreicht hatte, klopfte sie auf den Rucksack, den sie über ihre Schulter geworfen hatte. »Ich habe ein Picknick dabei, das ich gern mit jemandem teilen würde. Na, wie wär’s?«
    »Vielleicht.«
    »Ich müsste mir allerdings ein Pferd ausleihen. Tausche kaltes Hühnchen gegen Ausritt.«
    »Such dir eines aus.«
    Sie legte den Kopf schief und wies mit dem Kinn auf eines der Tiere. »Mir gefällt die gescheckte Stute.«
    »Ich hole dir einen Sattel und sag meinen Großeltern Bescheid.«
    »Ich habe zuerst beim Haus vorbeigeschaut. Sie haben nichts dagegen.« Sie hängte den Rucksack über den Zaun. »Ich weiß, wo das Zaumzeug ist. Sattle ruhig schon dein eigenes Pferd.«
    Ob sie nun Freunde waren oder nicht - es sprach nichts dagegen, ihr nachzusehen oder zu bemerken, wie gut ihre Jeans saß.
    Sie machten sich an die Arbeit, in einem Rhythmus, der ihnen beiden vertraut war. »Ich dachte, wir könnten zum Bach reiten und einen der Nebenwege durch den Wald nehmen. Und eine Runde galoppieren, die Landschaft dort ist wunderschön.«

    Er sah sie wissend an. »Das Puma-Revier?«
    »Das Paar, das ich dieses Jahr aufgespürt habe, lebt in diesem Gebiet. Aber das ist nicht der Grund.« Lächelnd schwang sie sich in den Sattel. »Es ist ein schöner Ausritt, außerdem gibt es dort, wo sich der Wald öffnet, einen Fluss. Ein hübsches Fleckchen für ein Picknick. Es ist allerdings eine gute Stunde von hier entfernt. Wenn du nicht so weit reiten willst …«
    »In einer Stunde habe ich genau den richtigen Appetit.« Er schwang sich auf sein Pferd und zog seinen Hut fester in die Stirn. »In welche Richtung?«
    »Nach Südwesten.«
    »Los geht’s!«
    Er trieb den Wallach an, und sie galoppierten erst über den Hof und dann über die Weiden.
    Früher hatte sie besser reiten können, dachte Lil, viel besser. Jetzt musste sie zugeben, dass sie beide gleich gute Reiter waren. Die Stute verschaffte ihr einen Vorteil, denn sie war leicht und wendig. Während ihr der Wind das Haar zerzauste, erreichte Lil den dünnen Baumbestand knapp eine Pferdelänge vor ihm.
    Strahlend beugte sie sich vor und tätschelte die Stute am Hals. »Wo reitest du in New York?«
    »Gar nicht.«
    Abrupt richtete sie sich im Sattel auf. »Du willst mir doch nicht sagen, dass du seit zwei Jahren nicht mehr geritten bist?«
    Er zuckte die Achseln. »Reiten ist wie Fahrrad fahren.«
    »Nein, reiten ist wie reiten. Wie …« Sie verstummte kopfschüttelnd und lenkte ihr Pferd in das Kiefernwäldchen.
    »Wie was?«

    »Na ja, wie hältst du das bloß aus, auf etwas, das du dermaßen liebst, zu verzichten?«
    »Ich tue andere Dinge.«
    »Zum Beispiel?«
    »Motorrad fahren, Freunde treffen, Musik hören.«
    »Mädchen hinterherlaufen.«
    Er grinste. »So schnell laufen die auch nicht vor mir davon.«
    Sie prustete los. »Das kann ich mir vorstellen. Was hält CeeCee davon, dass du den ganzen Sommer hier bist?«
    Während sie die von Bäumen und Felsen umgebene Ebene durchquerten, zuckte er erneut die Achseln. »Das

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