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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Entscheidung vielleicht nicht so lange hinausgeschoben. Sie und sein Bedauern, seine Unsicherheit ihr gegenüber hatten ihn davon abgehalten. Aber damit war es jetzt auch vorbei, und sie konnten ihr Leben weiterleben.
    Lil hatte mit ihrem Reservat etwas ganz Handfestes geschaffen, und das war typisch für sie. Er hatte nicht gewusst, wie er ihr sagen sollte, dass er stolz auf sie war. Und dass er sich noch ganz genau daran erinnerte, wann sie ihm das erste Mal von ihren Plänen erzählt hatte. Wie sie damals ausgesehen und gestrahlt hatte.
    Aber das war Jahre her, dachte er. Eine halbe Ewigkeit. Sie hatte studiert, gejobbt, Pläne geschmiedet und sie in die Tat umgesetzt. Sie hatte genau das verwirklicht, wovon sie schon immer geträumt hatte.
    Er hatte auch nie daran gezweifelt und wusste, dass sie sich nicht mit weniger zufriedengeben würde.
    Doch auch er hatte sich etwas aufgebaut. Es hatte lange gedauert und war von vielen Fehlschlägen begleitet gewesen. Aber er hatte etwas aus sich gemacht, sich etwas
aufgebaut. Und weil ihm das gelungen war, konnte er es auch problemlos aufgeben.
    Inzwischen lag sein neues Aufgabengebiet hier. Er bog auf die Landstraße ein. Im Hier und Jetzt, dachte er.
    Als er das Haus betrat, backte Lucy gerade etwas in der Küche.
    »Das duftet ja köstlich.«
    »Ich dachte, ich mache ein paar Pies.« Sie schenkte ihm ein gequältes Lächeln.
    »Ich geh mal nach den neuen Fohlen und ihren Müttern sehen.«
    Sie nickte und sah nach ihren Pies, obwohl beiden klar war, dass sie instinktiv und auf die Sekunde genau wusste, wann sie fertig waren. »Vielleicht kannst du Sam bitten, dich zu begleiten. Er ist heute nicht besonders gut gelaunt.«
    »Natürlich. Ist er oben?«
    »Als ich das letzte Mal nach ihm gesehen habe, war er dort, ja.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, das sie jetzt kurz trug wie ein Junge. Es besaß einen wunderbaren Silberton. »Aber wenn ich nach ihm sehe, scheint das seine Stimmung nicht gerade zu heben.«
    Anstelle einer Antwort legte er ihr den Arm um die Schultern und küsste sie auf die Stirn.
    Sie hatte bestimmt mehrmals nach ihm gesehen, dachte Coop. So wie sie bestimmt mehrmals in der Scheune gewesen war, um ein Auge auf die Fohlen zu haben. Sie hatte sich um die Hühner und Schweine gekümmert und möglichst sämtliche Arbeiten erledigt, bevor Sam die Chance dazu gehabt hatte.
    Und sie hatte ihm und Coop das Frühstück gemacht, sich um das Haus und die Wäsche gekümmert.

    Sie überforderte sich, obwohl er da war.
    Er ging nach oben.
    Nachdem sein Großvater aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte er die ersten Monate im Wohnzimmer geschlafen. Er war auf den Rollstuhl angewiesen gewesen und hatte bei den intimsten Dingen Hilfe benötigt.
    Und er hatte es gehasst.
    Sobald er wieder Treppen steigen konnte - auch wenn es noch so mühsam und langwierig war -, hatte er darauf bestanden, ins eheliche Schlafzimmer zurückzukehren.
    Die Tür stand offen. Coop sah, wie sein Großvater in einem Sessel saß, fernsah und sich am Bein kratzte.
    Er hatte Falten, die vor zwei Jahren noch nicht da gewesen waren. Falten, die der Schmerz und der Frust hinterlassen hatten und weniger das Alter. Vielleicht auch die Angst, dachte Coop.
    »Hallo, Grandpa.«
    Sam sah sich mürrisch nach Coop um. »Es gibt mal wieder nur Mist im Fernsehen. Wenn sie dich geschickt hat, um nach mir zu sehen und mich zu fragen, ob ich etwas trinken, essen, lesen oder ein Bäuerchen machen will, kannst du gleich wieder gehen.«
    »Ehrlich gesagt, wollte ich nach den Pferden sehen und dachte, du könntest mir vielleicht dabei helfen. Aber wenn du lieber fernsehen willst …«
    »Glaub bloß nicht, dass ich dir das abkaufe. Ich bin schließlich nicht blöd. Hol mir einfach meine Stiefel.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    Er holte die Stiefel, eines der Paare, die ordentlich auf dem Boden des Kleiderschranks aufgereiht waren. Ansonsten bot er ihm keinerlei Hilfe an, was seine ebenso
pragmatische wie einfühlsame Großmutter nicht zu schaffen schien. Aber Coop nahm an, dass sie einfach Angst um ihn hatte.
    Stattdessen sprach er übers Geschäft, eine neue Reittour und schließlich über seinen Abstecher beim Reservat.
    »Lil will heute noch vorbeikommen.«
    »Ich würde mich freuen, sie zu sehen, vorausgesetzt, sie macht keinen Krankenbesuch.« Sam richtete sich auf und stützte sich an der Sessellehne ab, während er nach seinem Stock griff. »Und warum musste sie in irgendeinem anderen Land in den

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