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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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verstauchen!«
    Es dauerte erstaunlich lange, bis er sie eingeholt hatte. Dann stellte er ihr einfach ein Bein, um sie aufzuhalten. Den Sturz federte er durch eine Drehung ab, sodass die Wucht des Aufpralls vor allem ihn traf. Anschließend musste er sich allerdings vor ihren Fausthieben schützen, wobei ihm fast das Herz stehen blieb, als er merkte, dass sie schluchzte, während sie auf ihn einschlug.
    Schließlich drückte er sie so fest an sich, dass ihre Hiebe wirkungslos blieben, umfasste ihren Kopf und drückte ihn an seine Wange. »Schhh«, schmeichelte er beruhigend und umschlang ihre Beine mit den seinen, um ihren Widerstand zu brechen. »Schon gut. Alles wird gut.«
    Sie war plötzlich ganz reglos. »Lass mich los.«
    Er lachte bitter auf. »Keine Chance, Lady. Hörst du mir jetzt zu?«, beeilte er sich zu fragen, als sie sich neuerlich zur Wehr setzte. »Ich habe die letzten zwei Monate damit verbracht, den Springy Mountain nach dem Satelliten deiner Mutter abzusuchen, der letzten Sommer dort abgestürzt ist.«
    Wieder war sie reglos, doch diesmal voll von wachsamer Anspannung.
    »Ich bin in einen Schneesturm geraten, und dein Schwager Jack Stone hat mich gefunden und mich zu deinen Eltern gebracht«, fuhr er rasch fort. »Ich habe ihnen gesagt, wer ich bin. Na ja, ich habe mich als Luke Pascal vorgestellt, aber ich sagte, dass ich der Bursche bin, mit dem du den ganzen letzten Winter in Verbindung standest. Ich wusste ja nicht, dass sie nicht wussten, dass du nicht mehr für die NASA arbeitest; in dem Punkt kannst du mir also nicht die Schuld geben. Es war Fiona, die ihnen eine Weihnachtskarte geschickt und ihnen mitgeteilt hat, du würdest hier in Go Back Cove leben.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht, warum sie dich nicht selbst abholen wollten. Aber deine Mutter sagte, sie möchte, dass du aus freien Stücken nach Hause kommst. Deshalb bat sie mich, dich zu holen.«
    Er seufzte und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Ich weiß ja nicht, ob das alles Sinn macht und ob es überhaupt zu dir durchdringt. Ich weiß nur, dass deine Eltern dich sehr lieben und dass sie … Ach verdammt, sie sind verletzt und verwirrt und vor Angst fast irre, weil du dein Geheimnis so lange für dich behalten hast!«
    Wieder war sie ganz reglos, und diesmal wusste Luke, dass sie nicht schauspielerte. Es hatte vielleicht mit ihrem stillen Schluchzen zu tun oder mit
der Tatsache, dass sie, anstatt ihn von sich zu stoßen, sich nun mit herzzerreißender Verzweiflung an ihn klammerte.
    Er strich mit den Fingern durch ihr Haar. »Es tut mir leid«, murmelte er. »Es tut mir so verdammt leid, dass ich nicht von Anfang an gesagt habe, wer ich bin, und es tut mir leid, dass ich mich von deinen Eltern habe überreden lassen, dich aufzuspüren. Eigentlich geht mich die ganze Sache ja nichts an, aber da ich nun mal so tief drinnenstecke, frage ich dich: Warum hast du deiner Mutter nicht sagen können, was mit deiner Arbeit ist?«
    Er lockerte seinen Griff gerade so sehr, dass er ihr Kinn anheben konnte, und ihm blieb fast das Herz stehen, als er den Schmerz in ihren Augen sah. Er wischte ihr eine Träne von der Wange und lächelte zärtlich. »Du hast mein Wort, MacKeage: Ich werde nicht zu deiner Mama laufen und alles ausplaudern. Das ist eine Sache zwischen dir und ihr. Aber da ich Grace jetzt kenne und weiß, wie sehr sie dich liebt, kann ich mir nicht vorstellen, warum du mit deinem Problem nicht zu ihr gehst.« Sein Lächeln wurde breiter. »Und was deinen Vater betrifft, so jagt mir dieser Mann höllische Angst ein … fast so wie du.«
    Sie funkelte ihn an, und Luke atmete auf. Das Schlimmste war wohl vorbei. Er lockerte seinen Griff noch etwas, und als sie nicht wieder aggressiv
wurde, ließ er sie ganz los, schob sie sanft von sich und setzte sich auf. Doch als sie aufstehen wollte, nahm er ihre Hand, um sie zu zwingen, neben ihm sitzen zu bleiben.
    »Nur eine Minute. Es gibt noch etwas, das du wissen solltest.«
    Sie unternahm erst gar nicht den Versuch, sich loszureißen, und starrte nur hinaus aufs Meer.
    Luke atmete tief durch. »Ich habe den Satelliten deiner Mutter monatelang abgehört, bevor ich die Korrespondenz mit dir anfing. Ich war fasziniert von ihrer Arbeit, schließlich hatte ich mich seit fast zehn Jahren mit demselben Problem beschäftigt. Was ich tat, war gewissenlos, aber ich war so frustriert und so verzweifelt, dass ich keine Skrupel mehr kannte.«
    Er sah sie an. »Ich schwöre, dass ich

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