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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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könnte. Auch hatte er keinen blassen Schimmer, wie er sie ermutigen sollte, ihren Eltern gegenüberzutreten. Verdammt, er war für sie als Hilfe ebenso unnütz wie die rätselhaften Botschaften, die Fiona ihnen hinterlassen hatte.
    Ein Wunder? Was zum Teufel meinte das Mädchen mit der Bemerkung, sie wären füreinander ein Wunder? Beide hatten sie ihr Leben so vermasselt, dass ernsthafte Zweifel angebracht waren, ob sie überhaupt fähig waren, die Hunde zu hüten.
    Luke richtete sich auf, als er hörte, dass die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Rasch verstaute er die leeren Flaschen in der Packung und deponierte sie wieder im Kühlschrank – bis auf die Flasche, aus der er gerade trank. Dann aber griff er sich noch eine der vollen Flaschen und stellte sie auf den Tisch. Kaum lehnte er wieder lässig an der Theke, da kam Camry auch schon herein.
    Sie setzte sich, faltete die Hände auf dem Tisch und atmete tief durch, ehe sie ihn anblickte. »Okay, ich bin bereit. Du kannst anfangen«, sagte sie mit belegter Stimme. Als er zum Sprechen ansetzte, hob sie unvermittelt die Hand. »Aber fass dich kurz – unter einer Stunde, da ich noch Zeit zum Nachdenken brauche.«
    »Hm… anfangen. Womit?«
    »Mit der Strafpredigt, die zu halten du ja kaum abwarten kannst, seit du in Go Back Cove bist«, erwiderte sie in einem Ton, der andeutete, dass er ja wohl recht dämlich war, wenn sie ihm das auch noch sagen musste.
    »Ich kann es kaum abwarten, dir eine Strafpredigt zu halten?«, wiederholte er und kam sich jetzt wirklich dämlich vor. »Weswegen?« Er stutzte. »Wegen des Fehlers in deiner Gleichung? Camry, ich habe dir doch schon gesagt, dass mich das keinen Deut mehr kümmert.«
    Sie starrte ihn verblüfft an.
    Er seufzte. »Okay, schau … Wenn du darüber reden möchtest, können wir das tun, aber nicht jetzt. Im Moment möchte ich lieber etwas von dir hören.« Er trank sich einen Schluck Mut an, bevor er sie wieder anschaute. »Ich muss wissen, wie es zwischen uns steht, weil ich nicht will, dass du dich vor mir abkapselst.«
    Sie klappte den Mund zu und öffnete ihn einige Male, als suche sie nach Worten, bis sie schließlich flüsterte: »Wirklich?«
    Luke fühlte sich unbehaglich und zuckte plötzlich zurück, als sie von ihrem Sitz aufsprang und auf ihn zustürzte. Ihm stockte schier der Atem, als sie sich ebenso plötzlich an ihn drängte und zugleich den Gürtel seiner Hose lockerte, um einen Blick nach innen zu werfen.
    Beunruhigt wich er ihr aus. »Was soll das?«
    »Ich schaue nur nach, ob du noch deine Eier hast.«
    »Meine … was?«, japste er und wich noch weiter aus.
    Sie ging wieder zu ihrem Stuhl, setzte sich und faltete die Hände auf dem Tisch. »Keine Angst, sie sind noch da. Also können wir weitermachen, oder? Ich sagte ja schon, dass ich Zeit zum Nachdenken brauche.«
    »Weitermachen womit?«, brummte er und zog seine Hose zurecht.
    »Mit deiner Strafpredigt.«
    Luke seufzte: lang, laut und aus tiefstem Herzen. »Würdest du mir bitte erklären, weswegen ich dir eine Strafpredigt halten soll?«
    »Weil ich eine selbstsüchtige, rücksichtslose Tochter bin. Und wenn du dich darüber auslässt, was für eine nichtsnutzige Lügnerin ich bin, kannst du auch gleich noch ein paar Takte zu meiner Feigheit sagen.«
    Endlich ging Luke ein Licht auf; er stand einen Moment reglos da, bis er sich auf den Stuhl ihr gegenüber plumpsen ließ. »Camry«, sagte er leise. »Nichts, was ich sagen kann oder sagen würde, hast du dir nicht selbst auch schon gesagt.«
    Wieder starrte sie ihn verblüfft an.
    Er schüttelte den Kopf. »Du quälst dich offenbar
schon ein ganzes Jahr lang mit Vorwürfen herum. Ich werde dich jetzt nicht auch noch traktieren.« Er legte seine Hand auf die ihre. »Aber ich bin ein verdammt guter Teamspieler. Du kannst so lange nachdenken, wie du möchtest; aber du solltest dir auch überlegen, wie ich dir helfen könnte. Egal, wofür du dich entscheidest  – ich stehe voll und ganz hinter dir.«
    »Warum?«
    Er zuckte zurück, mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet.
    »Warum verschwindest du nicht einfach?«, fuhr sie fort. »Du hast ja selbst gesagt, dass dich das alles nichts angeht.«
    »Tut es ja auch nicht«, gab er zu. Dann wählte er seine weiteren Worte mit Bedacht: »Zumindest nicht, bis … also bis so gegen Dienstag, würde ich mal sagen.«
    »Was ist am Dienstag passiert?«
    »Da ist in mir die absolute Begierde erwacht – nach dir!«
    Nun war sie es, die

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