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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der Alte seine struppigen Brauen erstaunt in die Höhe zog. »Camry MacKeage, sagen Sie?« Nun sah er Luke aus zusammengekniffenen Augen an. »Dann sind Sie wohl Lucian Renoir?«
    Luke erstarrte. »Ja.«
    Die Miene ihres ungebetenen Gastes veränderte sich und nahm einen Ausdruck an, der Freude und Eifer verriet. »Na, dann ist ja alles okay!« Er machte einen Schritt nach hinten aus dem Zelt hinaus  – und nahm seine Flinte mit. Tigger und Max sprangen ihm nach. »Seit Wochen warte ich schon, dass ihr beide aufkreuzt!«, fuhr er von draußen aus
fort. »Ihr habt euch ja verdammt lange Zeit gelassen!«
    Luke drehte sich zu Camry um und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    Da sie es bei einem Schulterzucken beließ, machten sich beide daran, ihre Stiefel zu suchen. Dann zogen sie nur schnell ihre Jacken über und krochen zum Eingang des Zeltes; Luke hielt Camry die Klappe auf. »Lass mich vorgehen.«
    »Er ist doch nur ein harmloser alter Einsiedler.«
    »Der zufällig unsere Namen kennt? Ich habe zwei Monate auf diesem Berg verbracht und nie auch nur eine Spur von ihm gesehen. Also tu mir den Gefallen und lass mir den Vortritt.«
    Sie starrte in seine Augen, eine Ewigkeit, wie es ihm schien, dann lächelte sie unvermittelt und deutete auf die Zeltklappe. »Bitte sehr, Maxine.«
    Luke warf ihr einen finsteren Blick als Warnung zu, dann steckte er den Kopf hinaus. Der Mann saß auf dem Boden und lachte unbeherrscht, als Tigger ihm übers Gesicht leckte. Max lag auf dem Rücken, alle viere in der Luft, trommelte mit dem Schwanz auf dem Schnee und ließ sich von dem Alten den Bauch kraulen. Luke schaute, wo die Flinte war, und sah sie an der Schneeraupe lehnen, neben … neben …
    Er kroch aus dem Zelt, Camry mit sich ziehend. Kaum hatte sie sich aufgerichtet, zeigte Luke verstohlen
auf die Pistenraupe. »Ist es das, was ich glaube, dass es ist?«
    »O Gott«, hauchte sie. »Das schaut nach unserem Podly aus. Zumindest wie sein Gehäuse.« Sie sah rasch zu dem Alten hin, der sie über der Balgerei mit den Hunden völlig vergessen zu haben schien. »Er verwendet unseren Satelliten als Schlitten?«
    »Schau dir das Ding mal unauffällig an«, flüsterte Luke und ging auf den Mann zu. Er blieb vor ihm stehen und streckte die Hand aus. »Sie können mich Luke nennen, Mr. …«
    Der noch immer lachende Alte ergriff Lukes Hand, doch anstatt sie zu schütteln, zog er sich daran hoch. »Verflixt, ich werde immer älter anstatt jünger«, kicherte er und schüttelte nun endlich Luke die Hand. »Ich bin Roger AuClair. Na, gefällt Ihnen der Schlitten, Missy MacKeage? Ich verkaufe Ihnen das Gerät«, rief er Camry zu. »Wenn Sie den hier nicht wollen, kann ich Ihnen ganz nach Wunsch auch einen Schlitten aus Holzlatten fertigen.«
    Er ging auf Camry zu. »Ein Holzschlitten käme billiger, weil diese Dinger da nicht alle Tage vom Himmel fallen«, sagte er und strich mit seiner knotigen Hand über das zerkratzte Metall. »Ich muss es noch aufpolieren. Sie haben wohl keine Süßigkeiten in Ihrer schicken Schneeraupe?«, fragte er und lugte durch das Fenster des Vehikels. Dann blickte er wieder
Camry an. »Ich tausche gern. Pfund für Pfund, alles, was ich für Sie baue, gegen alles, was Sie an Süßem haben – selbst gebacken oder gekauft.«
    »Ich glaube, wir haben noch ein paar Müsliriegel«, bot Camry ihm sichtlich belustigt an. Sie warf Luke einen Blick zu, dann schaute sie auf den Schlitten hinunter, bevor sie wieder Roger ansah. »Behalten Sie dieses schöne Stück. Aber vielleicht haben Sie ja zufällig noch andere Teile, die vom Himmel gefallen sind und die wir eintauschen könnten?«
    »Etwas in dieser Größe?«, setzte Luke hinzu und zeigte das Format mit den Händen an. »Viereckig und für seine Größe sehr schwer?«
    »Schon möglich«, erwiderte Roger, der sich den Bart kratzte, während sein Blick zu Luke wanderte. »Kennen Sie sich bei Satellitenschüsseln aus? Dieses Ding«, murmelte er und versetzte dem Schlitten einen Tritt, »hat mir nämlich vergangenen Juni meine Fernsehschüssel vom Dach geschlagen, bevor es in die Bäume hinter meiner Hütte krachte. Ich habe dann aus den Trümmern eine neue Schüssel gebastelt, aber jetzt bekomme ich bloß noch halb so viele Kanäle herein.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Es könnte sein, dass ich etwas in der gewünschten Größe finde, wenn Sie es schaffen, dass ich wieder alle Kanäle kriege … und die Schokoriegel, von denen Ihre Missy

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