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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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verwehren?«
    Nick runzelte die Stirn. »Geburtstagsgeschenk? Was meinst du damit?«
    Polly zuckte betont gleichmütig die Achseln. »Nun, am Mittwoch war mein Geburtstag.«
    Nick ließ sich auf die Fersen sinken und blickte sie ernst an. »Aber warum hast du das denn nicht schon früher gesagt?«
    Wieder zuckte Polly unbeteiligt die Achseln. »Ach, eigentlich war es nie ein besonderer Tag für mich. Darauf achte ich schon gar nicht mehr.« In diesem Moment huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. »Das heißt - in einem Jahr war dieser Tag doch etwas ganz Besonderes für mich. In dem Jahr, als ich fünf wurde. Da hatte Prue mir zum Geburtstag eine Stoffpuppe genäht.« Polly lachte, ohne zu ahnen, welchen Eindruck diese Enthüllung auf Nicholas machen musste. »Ich habe diese Puppe behalten, bis sie auseinander fiel, und am Ende hatte ich immer noch einen Fetzen von dem Stoff, mit dem ich weiterhin gesprochen habe, als wäre er Annie. Aber irgendwann hat Prue ihn weggeworfen, als er so schmutzig war, dass sie ihn nicht mehr im Haus haben wollte. Er muss schon sehr verdreckt gewesen sein«, überlegte Polly, »denn mit solchen Dingen nahm Prue es normalerweise nicht so genau.« »Das war das einzige Geburtstagsgeschenk, das du je bekommen hast?« Nicholas sprach sehr langsam, als ob er sichergehen wollte, dass er auch nicht falsch verstanden wurde.
    »Nun ja, ich denke schon«, erwiderte Polly. »Wenn ich noch andere bekommen hätte, könnte ich mich schätzungsweise daran erinnern.«
    »Ja, ich glaube, das könntest du«, erwiderte Nick und schluckte den Kloß in seiner Kehle hinunter. Er würde dafür sorgen, dass Pollys Geburtstag nie wieder unbemerkt verstrich. »Dann hast du jetzt also das sagenhafte Alter von achtzehn Jahren erreicht.« Neckend ließ er einen Finger über ihre Lippen gleiten. »Dann muss ich ja lernen, dich mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln, der einer so erwachsenen Person zusteht, oder es zumindest versuchen.«
    »Ich glaube nicht, dass mir das etwas bedeutet.« Polly packte den neckenden Finger mit den Zähnen und biss zart hinein. »Respekt klingt so langweilig. Andererseits wünschte ich durchaus, du hättest mir gegenüber ein bisschen Respekt bewiesen, ehe du Tiny so an dich gerissen hast. In diesem Fall wäre ich nämlich nicht heruntergefallen.« »Hör auf, dir darüber noch weiter Gedanken zu machen. Ich dachte, dieses Thema wäre erledigt.« »Das ist es ja auch.«
    »Dann knie dich jetzt hin, damit ich dir den Rücken waschen kann. Ich habe da so ein Heilmittel - sowohl für Wunden des Fleisches als auch die des Stolzes ... «

Hewlett-Packard
    18.
    »Ich hoffe, Ihr habt Euch von diesem morgendlichen Unglück wieder erholt, Mistress Wyat.« Buckingham schnupfte ein wenig Tabak und musterte Polly mit ausdrucksloser Miene. Sie befanden sich in einem der kleinen Salons, in dem Kartentische aufgestellt worden waren. Um sie herum ertönte schallendes Gelächter, durchsetzt mit gelegentlichen überraschten Ausrufen.
    Polly hob den Blick zu ihrem Gesprächspartner, und für einen kurzen Augenblick verschlug es ihr die Sprache. Der Herzog musterte sie mit belustigter Geringschätzung, unter der eine unverkennbare Bedrohlichkeit lag. Das fröhliche Stimmengewirr um sie herum verblasste unter der unausweichlichen Überzeugung, dass dieser Mann ihr zweifellos Schmerz zufügen würde. Verzweifelt ließ Polly ihren Blick im Raum umherschweifen, auf der Suche nach Nicholas. Sie brauchte das sichere Bewusstsein seiner schützenden Nähe.
    Der Herzog sog Pollys Verwirrung geradezu in sich auf, und sein Lächeln wurde noch eine Spur ausdrucksloser. »Ich scheine etwas gesagt zu haben, das Euch beunruhigt«, murmelte er. »Dabei war es doch nur eine höfliche Erkundigung.«
    Polly fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie auch ihre Stimme wieder fand. »Ich bitte um Entschuldigung, Mylord. Ich war mit den Gedanken woanders. Ja, ich habe mich wieder recht gut erholt, vielen Dank. Es war ja auch nur ein belangloser kleiner Unfall.«
    »Euer ... äh ... Beschützer schien den Vorfall aber nicht so ganz belanglos zu finden.«
    »Ich weiß leider nicht, was Ihr meint, Sir.« Warum hatte Polly nur das Gefühl, als hüpfe sie am Ende einer Schnur, die von diesen langen, mit Ringen geschmückten Fingern gezogen wurde? Erneut ließ sie auf der verzweifelten Suche nach Nicholas ihren Blick durch den Salon wandern.
    »Nun ja, ich wollte damit nur sagen, dass Kincaid sehr verstört

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