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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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denke, man könnte behaupten, dass ich nun Grund zur Zufriedenheit habe.« Er ließ seinen Blick auf Polly ruhen und nickte selbstgefällig. »Ich habe jetzt sowohl die Währung als auch den Preis herausgefunden, Mylady.«
    Die Gräfin ließ ihren Elfenbeinfächer zuschnappen und schlug damit rhythmisch in ihre Handfläche. »Mehr wollt Ihr nicht verraten, Sir?«
    »Wenn ich auf Eure Mithilfe vertrauen darf«, entgegnete der Herzog, »sollt Ihr gern in den ganzen Plan eingeweiht werden.«
    »Sehr gerne«, stimmte sie zu. »Ich lasse Euch sämtliche Hilfe zukommen, die ich geben kann.«
    »Ich bräuchte Euch, um eine kleine Saat im Kopf des Königs zu säen«, erklärte Buckingham leise und lächelte, ohne Mistress Wyat aus den Augen zu lassen. »Das lässt sich in der Abgeschiedenheit hinter den Bettvorhängen ja leicht erreichen.«
    »Worum geht es?«
    »Nun ja, um Verrat, meine Liebe. Um Verrat und Mylord Kincaid.«
    »Ihr sprecht in Rätseln.« Lady Castlemaine vergaß einen Moment ihre Vorsicht und erhob ihre Stimme über ein leises Flüstern hinaus. »Was hat denn Kincaid mit Verrat zu tun?«
    Buckingham zuckte die Achseln und lächelte lediglich. »Ich muss nur lange genug suchen, dann werde ich schon einen Zusammenhang entdecken, da bin ich mir sicher. Einen Zusammenhang, der schwerwiegend genug ist, um ihn anzuklagen und in den Tower zu werfen.«
    »Aber wie sollte Euch ein solcher Kniff bei Eurem Vorhaben mit der Schauspielerin helfen? Sie scheint ihm doch nichts Böses zu wollen. Kincaid und sie haben doch noch nicht einmal ein sonderlich inniges Verhältnis zueinander.«
    »Ahhh, das ist ja der springende Punkt«, widersprach der Herzog, und sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter. »So sieht die Fassade aus, die sie der Öffentlichkeit zeigen - er spielt den selbstzufriedenen Gönner und sie seine Mätresse, die sich von ihm aushalten lässt, aber gleichzeitig schon nach dem wahren Hauptgewinn Ausschau hält. In Wirklichkeit aber ist das Ganze erheblich ernster.« Mit vorgetäuschter Verwunderung schüttelte er den Kopf. »Und sie machen ihre Sache auch sehr gut. Aber ich sage Euch, Barbara, wenn Mylord Kincaid irgendetwas zustoßen sollte, wird seine Mätresse jedes Opfer bringen, das man von ihr verlangen kann, um ihn wieder in Sicherheit zu bringen. Da gehe ich jede Wette ein.«
    »Und den Preis dafür werdet Ihr bestimmen«, erklärte Lady Castlemaine, deren Augen zu leuchten begannen, als sie den Plan langsam erkannte. »Dieser Preis dürfte ziemlich hoch sein, könnte ich mir vorstellen.«
    »Wenn ich mit dieser kleinen Hure fertig bin, wird sie ihr hübsches Gesicht nie wieder bei Hofe zeigen wollen.« So niederträchtig die Worte auch waren, so wurden sie doch in sanftem Tonfall und mit lächelnden Lippen ausgesprochen. Lady Castlemaine erzitterte unter dem eiskalten Schauer, der sie mit einem Mal überlief. »Dann wird sie begreifen, was sie eigentlich ist -eine Schlampe, die in Mutter Wilkinsons Bordell gehört.«
    In der Tat, überlegte Barbara, während ihr abermals ein Schauer über den Rücken rieselte - die Gönnerschaft des Herzogs von Buckingham lehnte man nicht ungestraft ab. Für diese unglaubliche Vermessenheit würde die Göre noch schwer zu büßen haben. Insbesondere, wenn man bedachte, dass dieses Geschöpf doch in Wahrheit aus dem Nichts kam und nur ein bisschen Talent und ein recht hübsches Gesicht hatte und es wagte, mit dem mächtigsten Mann des Landes ihre Spielchen zu treiben, um schließlich dabei zu verlieren.
    »Wann wollt Ihr beginnen?«, fragte sie und nahm ein Käsetörtchen von dem Tablett, das ihr ein Page anbot. »Der beste Zeitpunkt ist immer sofort.« Buckingham lehnte das Angebot des Pagen mit einer kurzen Geste ab und schnupfte stattdessen ein wenig Tabak. »Ihr beginnt damit, ein paar Gerüchte über Kincaid zu verbreiten, die ich mit ernsthafteren Zweifeln untermauern werde. Und wenn wir nach Whitehall zurückkehren, sollten wir unsere Früchte bereits ernten können.«
    Erst nach Weihnachten galt die Hauptstadt wieder als ausreichend von der Pest befreit, dass der Hof zurückkehren konnte. Polly bemühte sich nach Kräften, ihre Angst vor Buckingham zu überwinden und ihren Aufenthalt in Wiltshire zu genießen. Und ihre Bemühungen wurden vom Herzog sogar noch unterstützt, denn der schien jedes Interesse an ihr verloren zu haben, sodass Polly sich schließlich in Sicherheit wähnte. Nun war auch sie davon überzeugt, dass der Herzog es zwar genossen

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