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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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blätterte in der Tageszeitung, und Claudia zankte mit der Frau von unserem Cateringbetrieb und bestand darauf, dass wir ein Abendessen bekamen, bevor wir das Haus verließen.
    Ich tanzte fast vor Ungeduld, während ich darauf wartete, dass Claudia die arme Frau endlich gehen ließ – die einen einzigen Blick auf mich warf und flüchtete, bevor auch ich noch kulinarische Forderungen äußern konnte.
    Ich wusste, dass die Kamera da war und wahrscheinlich nach wie vor lief – genau genommen hoffte ich sehr, dass das der Fall war. Dies war ein Privatgespräch, bei dem es mich nicht stören würde, wenn es öffentlich würde.
    »Bradford? Kann ich mit dir reden?« Ich sah zu Claudia hin. »Mit euch beiden.«
    »Aber natürlich. Wo ist Jeremy?«
    »Noch draußen. Da ist etwas pass…« Ich schluckte und setzte mich neben ihn aufs Sofa. »Ich weiß, du hast einen sehr ausgeprägten sechsten Sinn für diese Art von … Dingen. Hast du … irgendwas gespürt in diesem Haus? Oder im Garten?«
    Er warf Claudia einen scharfen Blick zu, und ich wusste sofort, sie musste ihm davon abgeraten haben, solche Fragen mit mir zu besprechen, weil sie nicht wollte, dass er sich zum Narren machte.
    »Habe ich«, sagte er dann. »Ich habe es gemerkt, kaum dass wir hier angekommen waren, und es ist seither stetig stärker geworden. Du erinnerst dich doch an diese Séance, die ich durchgeführt habe? Diese arme junge Frau, die in ebendiesem Garten ermordet wurde, brutal abgeschlachtet auf der Höhe ihres Lebens? Eine böse Macht hat sie auf dem Gewissen. Eine dämonische Macht.«
    Claudia teilte ihm mit einer Handbewegung mit, er solle es etwas herunterfahren, aber er sprach weiter.
    »Ich glaube, Jaime, dass ich, als ich Kontakt zu ihr aufgenommen habe, die Aufmerksamkeit dieser Macht auf mich gezogen habe. Neulich hat etwas mich in Besitz genommen. Etwas Dämonisches. Es hat versucht, mit mir zu kommunizieren. Mir etwas zu zeigen.«
    »Ja, das ist genau das, was …«
    »Dann war da der Hund in der Nacht darauf. Ein Höllenhund, dessen bin ich mir sicher. Ich habe gesehen, wie er durch den Garten gepirscht ist mit glühend roten Augen. Er hat versucht, mich ins Freie zu locken, mich zu der Stelle zu führen, die der Dämon mir nicht hatte zeigen können, was dort auch immer sein mag.«
    Ich nickte nachdrücklich. »Ich bin mir sicher, du hast recht. Ich habe den Sog auch gespürt. Irgendwas ist in diesem Garten.«
    »Ich fürchte es sehr. Du weißt, was wir zu tun haben, nicht wahr?«
    »Ja. Wir müssen …«
    »… den Garten um jeden Preis meiden. Ich wollte dich schon früher warnen, als ich gemerkt habe, wie viel Zeit du dort draußen verbringst.«
    »Aber …«
    »Claudia war allerdings der Ansicht, dass ich überreagiere.« Ein weiterer vielsagender Blick in ihre Richtung; dann griff er nach meiner Hand. »Kämpf an gegen das Bedürfnis, Jaime. Um deiner Seele willen, lass das Böse nicht siegen. Wir werden diesen Ort bald verlassen, aber bis dahin müssen wir alle uns aus diesem Garten fernhalten.«
    »Aber …«
    Er stand auf. »Und jetzt wollten Claudia und ich in die Stadt fahren und irgendwo Tee trinken. Wollt ihr nicht mitkommen, Jeremy und du?«
     
    Mist, Mist, Mist!
    Ich war mir so sicher gewesen, dass Grady anbeißen würde. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass mein Plan eine ganz massive Schwachstelle gehabt hatte – er war zur Gänze auf der Annahme aufgebaut, dass Gradys Mission zur Bekämpfung des Bösen reine Show war. Als ich ihn über die Inbesitznahme und den Wolf draußen im Garten hatte reden hören, hätte mir aufgehen müssen, dass sein dramatisches Gehabe von der Leidenschaft des aufrichtig Gläubigen gespeist wurde. Nicht viel anders als May Donovan und ihre Gruppe hatte auch er nach irgendeinem Anzeichen für das Paranormale geforscht und war immer wieder enttäuscht worden. Als ihm dann plötzlich die wirkliche paranormale Welt ins Gesicht starrte, hatte er einen einzigen Blick auf sie geworfen und festgestellt, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte.
    Ich hatte also wieder einmal meinen Bluff überstrapaziert. Ich hatte ihn mehr oder weniger gebeten, mit mir in den Garten zu gehen, und er hatte abgelehnt – eine Unterhaltung, die höchstwahrscheinlich von den versteckten Kameras aufgezeichnet worden war. Und wie verdächtig würde es jetzt also aussehen, wenn ich als Nächstes allein hinausging und prompt eine Leiche fand?
    »Jaime?«
    Angelique kam die

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