Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
manikürten Fingernägeln hätte er ein Actionheld sein können, der gemächlich auf den nächsten Take wartete, während sein Stuntman für ihn den Hals riskierte. Aber nach allem, was Elena mir erzählt hatte, war er durchaus in der Lage, den Hals selbst zu riskieren, und seine teure Kleidung ließ gar nicht erst einen Zweifel an dem kraftvollen Körper darunter aufkommen. Ein gefährlicher Mann hinter der Fassade eines gelangweilten Salonlöwen.
    Als ich dazustieß, hatte er die erste Überraschung verwunden und musterte Jeremy mit einem halben Lächeln, das fast eine Spur betreten wirkte.
    »Soll ich jetzt fragen, wie lang du schon gewusst hast, dass ich in der Nähe bin?«, sagte er. »Vielleicht besser nicht – du wirst mir nur sämtliche Illusionen über meine eigene Unauffälligkeit rauben.«
    Ich sah Jeremy an. »
Seine
Witterung war es, die du in den letzten paar Tagen aufgefangen hast. Elena hat ihn also doch nicht gebeten, in Arizona zu warten.«
    Jeremy sagte: »Ich bin nicht derjenige, über den er wacht.«
    Er lenkte meine Aufmerksamkeit über den offenen Hof hinweg, wo wir jetzt einen freien Blick auf die Hintertür von Hopes Wohnhaus hatten.
    »Ich habe mir … Gedanken gemacht«, sagte Karl.
    »Weil sie dich angerufen und dir erzählt hat, dass sie irgendeiner okkulten Geschichte nachgeht, und du hast geglaubt, sie täte es im Alleingang.«
    »Womit ich nicht sagen will, dass sie nicht auch allein damit zurechtkäme, aber ich habe gewusst, dass Jeremy in der Stadt ist und Elena mich in Reichweite haben will für den Fall, dass es Ärger gibt. Als ich erfahren habe, dass du mit der gleichen Sache beschäftigt bist, hatte ich wirklich keinen Grund mehr, nicht selbst in der Nähe zu bleiben und ein Auge …«
    Er unterbrach sich, den Blick auf etwas in meinem Rücken gerichtet.
    Hope kam über den Hof auf uns zu. »Ich hab einen Werwolf gespürt und gedacht, es wäre Jeremy, also bin ich runtergekommen. Ich hätte es besser wissen sollen. Werwolf plus Chaos, das passt nur auf eine Person, die ich kenne. Willst du den Satz nicht zu Ende bringen, Karl? Auf wen wolltest du doch gleich ein Auge halten?«
    Ein Ausdruck von echter Bestürzung ging über Karls Gesicht. »Ich habe …«
    »Seinen Job gemacht«, ergänzte Jeremy. »Mir den Rücken gedeckt, in Elenas Auftrag.«
    »Ah.« Sie warf Karl einen weiteren scharfen Blick zu, einen, der ihm mitteilte, dass sie es zwar nicht glaubte, aber erst später darauf zurückkommen würde. »Ich nehme an, dann kannst du dich uns auch gleich anschließen.«
    »Wie könnte ich ablehnen bei einer solchen Begrüßung?«
    »Wie hast du irgendwas anderes erwarten können bei so einer Einführung?« Hope drehte sich auf dem Absatz um und ging zurück zur Hintertür. »Wenigstens bin ich dieses Mal nicht nach Hause gekommen und hab dich im Wohnzimmer angetroffen.«
    »Damals habe ich nur deine Sicherheitsvorkehrungen überprüft.«
    »Du probierst einfach gern aus, wie weit du gehen kannst. Eines schönen Tages jagst du mir im falschen Moment einen Schreck ein und findest es raus. Zum ersten und zum letzten Mal.«
     
    In Hopes Wohnung angekommen, sah Karl sich um.
    »Ich sehe schon, deine Mutter war hier«, sagte er. »Sie hat wirklich einen makellosen Geschmack.«
    »Den hat sie. Und sie ist unverheiratet. Etwa in deinem Alter außerdem. Möchtest du ihre Telefonnummer?«
    Er schlenderte lediglich ins Wohnzimmer hinüber und streckte sich dort auf dem Sofa aus.
    »Mach’s dir bequem«, sagte Hope, während sie die Schlüssel auf die Anrichte warf.
    »Das habe ich schon getan, danke. Und wenn du einen Moment Zeit hast, ich nehme einen Scotch mit Soda.«
    Sie hob den Mittelfinger in seine Richtung. Er lächelte. Als sie uns einlud, uns zu setzen, und Kaffee anbot, folgte sein Blick ihr; das Lächeln lag immer noch auf seinen Lippen. Sie schleuderte eine Flasche Perrier in seine Richtung. Er fing sie mühelos auf, und wir begannen Pläne zu machen.

[home]
39 Geteilte Pflichten
    J eremy erzählte uns, was er sich überlegt hatte, während Karl Hopes Kühlschrank durchsuchte, wobei er die Schachteln von den Schnellrestaurants ignorierte und die Restebehälter weiter hinten prüfte.
    Als Jeremy zum Ende gekommen war, sah er zu mir herüber. »Eigentlich solltest du mich begleiten. Schließlich ist es dein Fall …«
    »Nein. Doch, ja, natürlich würde ich es gern selbst zu Ende bringen, aber unter den gegebenen Umständen solltest du dich nicht dauernd nach mir

Weitere Kostenlose Bücher