Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
sie sich entschuldigen.
    »Jetzt müssen wir sie mit in den Wald nehmen und dort befragen – nur für den Fall, dass jemand vorbeifährt.«
    Ein Lächeln. »Jawohl, Ma’am.«
    Sie packte Molly am linken Arm. Ich nahm den rechten, und wir zerrten die Hexe in den Wald.

[home]
10 Menschliche Magie
    I m Schutz der Bäume zwangen wir Molly auf die Knie. Wir hatten sie weder geknebelt noch durch eine Formel am Sprechen gehindert, aber sie hatte noch kein Wort gesagt. Hatte auch nicht zu flüchten versucht. Sie hatte uns einfach nur wachsam beobachtet, auf einen Kampf vorbereitet, aber offenbar ohne die Absicht, einen anzufangen.
    Ich teilte Savannah mit einer Handbewegung mit, sie solle etwas zurücktreten. Sie zögerte – möglicherweise hatte es etwas mit ihrem Vertrauen in meine Verhörtechniken zu tun, aber wahrscheinlich war es eher das instinktive Bedürfnis, die Kontrolle zu übernehmen. Sie war wirklich die Tochter ihrer Eltern. Einen Moment später trat sie mit einem Nicken zurück.
    Ich baute mich vor Molly auf. »Du hast Mist gemacht. Du hast dich so lang mit dunkler Magie beschäftigt, dass du jetzt glaubst, jeder Mensch ist so unaufrichtig und gefährlich wie du. Ich habe dir die Wahrheit gesagt. Ich wollte wirklich nichts weiter als eine Information, und ich habe dir einen fairen Handel angeboten. Ich hatte keine Ahnung, was wirklich mit Mike passiert ist, bis du paranoid geworden bist und angefangen hast, Geständnisse zu machen.«
    »Ich habe niemals zugegeben …«
    »Stimmt. Das ist durchaus eine mögliche Vorgehensweise. Ich kann dich in Gewahrsam nehmen, und du vertrittst deine Sache vor dem Rat.«
    Mollys Augen wurden schmal.
    »Oder wir können den Rat auch aus der Sache raushalten. Mike umzubringen wäre nicht die Lösung gewesen, die ich mir ausgesucht hätte, aber nach dem, was du gesagt hast, war es auch nicht vollkommen ungerechtfertigt. Du hattest einen guten Grund …«
    »Hatte ich auch. Der Dreckskerl hat versucht …«
    Savannah schnitt ihr das Wort ab. »Den Teil kennen wir schon.«
    Ich warf einen Blick zu der jungen Hexe hinüber. Sie hatte es sich im Gras bequem gemacht und saß jetzt im Schneidersitz da, zurückgelehnt und auf die Hände gestützt – die Pose wirkte fast herausfordernd, als fühlte Savannah sich von Molly so wenig bedroht, dass jede Vorsicht überflüssig war. Mollys Lippen wurden zu einer schmalen Linie. Ich schlenderte um sie herum, bis ich hinter ihr stand, und bedeutete Savannah, sie solle sich aufsetzen. Sie tat es. Molly entspannte sich etwas.
    »Der Rat weiß nicht, dass ich hier bin«, sagte ich. »Der Werwolf ist nur als inoffizielle Verstärkung mitgekommen. Freundschaft, keine Verpflichtung.«
    Mollys Blick glitt zu Savannah hinüber.
    »Ich bin die inoffizielle Verstärkung der inoffiziellen Verstärkung«, sagte sie. »Ich hab Jaime zu dir geschickt, weil ich gedacht habe, du würdest ihr helfen. Als sie weg war, war ich mir dann plötzlich nicht mehr so sicher. Also bin ich nachgekommen.«
    »Wissen
die,
dass du hier bist?«
    Dem abfälligen Ton nach meinte sie Paige und Lucas.
    Savannah schüttelte den Kopf. »Ich habe gesagt, ich fahre Jaime zum Flughafen und bleibe noch, bis ihr Flugzeug geht. Inzwischen sind sie sich wohl sicher, dass ich einfach meine Arbeit schwänze, aber mehr als das wissen sie nicht.«
    »Dein Geheimnis ist bei uns also gut aufgehoben, Molly … wenn du das willst«, sagte ich. »Wir können noch mal von vorn anfangen. So tun, als säßen wir wieder in deinem Wohnzimmer. Ich habe dir gerade von meinem Problem erzählt, und du willst mir helfen.«
    »Im Austausch gegen …«
    Savannah stieß ein kurzes Lachen aus. »Du bildest dir ein, du wärst in einer guten Position zum Feilschen?«
    »Ich biete dir den gleichen Handel wie vorher«, sagte ich. »Wenn du mir hilfst, kontaktiere ich Mike.«
    Molly runzelte nur die Stirn.
    »Wie wäre es dann damit: Du beantwortest meine Fragen, und ich vergesse, wer ihn umgebracht hat.«
     
    Ich erzählte ihr die Geschichte noch einmal.
    »Erster Ratschlag:«, sagte sie. »Geh und sieh dir die Person ein bisschen genauer an, die dir diesen Mist erzählt hat.«
    »Mist?«
    »Irgendwer hat dich drangekriegt. Dir Märchen erzählt.«
    »Ich habe versucht, selbst Kontakt zu den Geistern aufzunehmen, und …«
    Ein verkniffenes Lächeln zu mir herüber. »Dann sollte der erste Ratschlag vielleicht lauten, einen besseren Nekromanten zu finden. Entweder gibt es da keine Geister, oder sie

Weitere Kostenlose Bücher