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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ich sagen kann, ich habe eine gehabt. Das hat immer zu dem Gesamtplan dazugehört.«
    »Dem deiner Mutter.«
    Er sagte es ganz freundlich, ohne besondere Betonung und ohne Hintergedanken, aber es traf mich trotzdem.
    »Nein,
ihr
Plan war, dass
sie
mir eine Fernsehshow beschaffen würde. Ohne sie hatte ich doch überhaupt keine Chance. Dachte sie jedenfalls.«
    Tatsächlich war sie der Ansicht gewesen, dass ich ohne sie überhaupt nichts erreichen würde. Und in gewisser Weise hatte sie damit recht gehabt. Ich war mit achtzehn Jahren von zu Hause ausgezogen, zu jung und unerfahren, um es allein zu schaffen. Ich hatte einen Mentor gebraucht. Und ein weltbekannter Spiritist hatte einen Schüler gebraucht. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich erst seit einigen Jahren im spiritistischen Geschäft gewesen, und mein Rivale um die Stelle war aufgetreten, seit er zehn gewesen war. Und so hatte ich meinen Pakt mit dem Teufel geschlossen.
    Es war die Idee meines damaligen Freundes gewesen. Er war ein Magier gewesen, den ich über einen Freund meiner Nan kennengelernt hatte, älter als ich und klug genug, um zu wissen, dass ein Handel mit einem Dämon zwar sehr vielversprechend aussehen mochte, dass man solche Dinge aber vielleicht lieber erst einmal jemand anderen ausprobieren ließ – zum Beispiel eine ebenso naive wie ehrgeizige jüngere Freundin.
    Der Dämon hatte mir ein Angebot gemacht. Er würde mir den Job beschaffen, wenn ich ihm half, eine Seele in einer Höllendimension zu kontaktieren … und er würde mir sogar verraten, wie man das anstellte. Ich hatte eine einzige Bedingung gestellt – dass mein Rivale nicht umkommen durfte. Eine Woche später erfuhr ich, dass die Konkurrenz sich aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. Ich hatte nie herausgefunden, warum – hatte nie nachzufragen gewagt. Ich hatte den Job, und er war noch am Leben, und nur darauf kam es an.
    So hatte ich Verbindung zu dem Geist aufgenommen, dem Geist eines Serienmörders. Der Dämon hatte ihn nach seinen Taten befragt und dabei Details erfahren, die mich noch heute in meinen Alpträumen verfolgen. Aber was mir noch mehr nachgeht, ist das Wissen, dass der Dämon diese Einzelheiten kaum aus reiner Neugier hatte erfahren wollen. Er musste einen Bittsteller gehabt haben, der die Taten nachstellen wollte. Irgendwo auf der Welt sind Leute auf entsetzliche Art ums Leben gekommen, und ich hatte es ermöglicht. Das war der Preis, den ich für meinen Ruhm bezahlt hatte.
    Danach war ich die Leiter allein weiter hinaufgestiegen – hatte niemanden mehr um Hilfestellung gebeten, mich niemandem verpflichtet, mich auf niemanden verlassen. Wenn meine Mutter überrascht war, wie weit ich es gebracht hatte, dann ließ sie es sich niemals anmerken. Wenn wir uns sahen, war eins der ersten Dinge, die sie fragte, unweigerlich: »Und, Jaime, hast du inzwischen deine Fernsehshow?« Ich wollte die Show nicht, um antworten zu können: »Ja, warum?« Ich wollte sie, um mir zu beweisen, dass ich es konnte.
     
    »Das ist das Haus, da drüben«, sagte Jeremy. »Ich hoffe, sie ist noch nicht in die Mittagspause gegangen. Die Voicemail sagt, sie ist im Büro, aber als ich versucht habe, eine Nachricht zu hinterlassen, hat sie nicht funktioniert.« Ein kleines Lächeln. »Oder ich habe etwas falsch gemacht, was sehr viel wahrscheinlicher ist. Es hätte sowieso wenig Zweck gehabt, eine Nachricht zu hinterlassen, weil ich ihr keine Rückrufnummer hätte geben können.«
    »Stimmt, ja. Wir müssen dir ein Handy besorgen. Das machen wir heute Nachmittag.«
    Jeremy führte mich um die Ecke und bis in die Türnische eines dreistöckigen Gebäudes. Als er am Türgriff zog, ertönte ein Summen, und sein Blick glitt zu dem Schild BITTE SPRECHANLAGE VERWENDEN hinüber. Unter der Sprechanlage befand sich eine Liste der in dem Gebäude ansässigen Firmen. Er studierte sie, und sein Stirnrunzeln vertiefte sich.
    »›Einfach im Büro vorbeikommen‹ ist vielleicht nicht so einfach, wie es sich anhört.«
    Er zog einen Notizblock aus der Tasche und überprüfte die Adresse; dann musterte er wieder die Firmennamen. Keiner davon lautete
True News
oder hörte sich in irgendeiner Weise nach einer Zeitung an.
    »So sehr überrascht mich das nicht«, bemerkte ich. »Wenn man bedenkt, was die schreiben, ist es wahrscheinlich nur klug, sich bedeckt zu halten. Sonst hätten sie pausenlos Leute auf der Matte stehen, die Elvis oder ein UFO gesehen haben, und wahrscheinlich wäre das nicht die Sorte

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