Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
dir und deinem Exverlobten?“, fragte Stone.
„Was soll mit uns sein?“
„Du hast erzählt, dass ihr beide nicht oft Sex hattet. Aber wart ihr euch nah?“
Madison schluckte mühsam. Sie konnte es sich nicht erklären, aber es drängte sie geradezu, Stone alles über ihre Beziehung mit Cedric zu erzählen. Auch, wenn es da eigentlich gar nicht viel zu erzählen gab.
„Cedric und ich hatten nicht gerade das, was man eine innige Beziehung nennen würde“, erwiderte sie schließlich. „Eigentlich haben wir nur miteinander geschlafen, um festzustellen, ob wir zusammenpassen. Nicht, weil es so unglaublich viel Spaß gemacht hätte. Oder weil wir das Bedürfnis hatten, einander nah zu sein.“
Stone schüttelte den Kopf. Was Madison da sagte, machte ihn fassungslos. Wie konnte man eine Beziehung führen, in der alles nur nach Pflichterfüllung klang? Wo blieb da die Liebe? Die Leidenschaft?
Madisons Miene verschloss sich. „Du verstehst es nicht, oder?“
Nein, richtig nachvollziehen konnte er es nicht. Aber er wollte es verstehen. Er wollte verstehen, was in dieser Frau vorging. Weil sie ihm wichtig war. „Gab es denn nie einen Moment, wo ihr beide die Kontrolle verloren habt?“
Sie lachte leise, doch es klang ein wenig bitter. „Nein, wirklich nicht. Und um ehrlich zu sein – ich habe noch nie erlebt, dass ich mich zu jemandem gleichermaßen körperlich und seelisch hingezogen fühle. Bis ich dich getroffen habe.“
Verdammt, dachte Stone. Er wünschte, sie hätte das früher gesagt. Er hatte das ganz genauso empfunden, schon bei ihrer Begegnung im Flugzeug. Niemals war ihm eine Frau gleich von Anfang an so unter die Haut gegangen.
Stone liebte Frauen, hatte sich immer sehr wohl in ihrer Gesellschaft gefühlt. Doch das hier war etwas anderes. Madison war anders. Immer wenn er an sie dachte, fühlte er eine Zärtlichkeit, eine Wärme in sich aufsteigen, die ihn ganz erfüllte.
Niemals zuvor hatte er dieses heftige Verlangen gespürt, jemanden in seiner Nähe zu wissen. Sobald Madison nur den Raum verließ, fühlte er sich auf eine seltsame Art und Weise leer. Es war merkwürdig. Neu. Und ein wenig beunruhigend.
In das Schweigen hinein sagte er: „Ich schätze, wir müssen einige Regeln aufstellen, bevor wir uns auf den Weg machen.“
Madison brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, was er meinte. Sie zog es allerdings vor, die Ahnungslose zu spielen. „Regeln? Wozu?“
„Regeln für den Umgang mit diesem Prickeln, das wir beide spüren. Ist doch sinnlos, es noch länger zu leugnen, findest du nicht? Es wäre gut, wenn wir es klären. Du hast mir noch immer nicht gesagt, zu welcher Entscheidung du gekommen bist.“
Madison schwieg nachdenklich. Ja, sie hatte in der letzten Nacht einige Beschlüsse gefasst. Und sie hatte sich geschworen, nicht daran zu rütteln, bis die Angelegenheit mit ihrer Mutter erledigt war. So schwer es ihr auch fiel, es war einfach das Beste so.
„Ich denke, wir sollten uns auf das konzentrieren, was im Moment Vorrang hat“, erwiderte sie schließlich seufzend. „Es geht um meine Mutter und deinen Onkel. Um etwas anderes kann ich mir gerade keine Gedanken machen. Und ich ziehe es vor, dieses Prickeln zwischen uns einfach erst mal zu ignorieren. Wir werden später darüber reden. Ganz sicher. Aber ich muss zuerst mit meiner Mutter sprechen und mich davon überzeugen, dass es ihr wirklich gut geht. Und ich muss herausfinden, wieso sie sich so untypisch verhält.“
Stone schüttelte ungläubig den Kopf. Es war einfach nicht zu fassen! Dachte sie wirklich, es würde so einfach sein? Glaubte sie, zwei Menschen könnten dieses elektrisierende Knistern zwischen sich einfach abschalten, als würde man eine Lampe ausknipsen?
Das war kein Termin, den man auf später verschieben konnte! Merkte sie denn nicht, wie schwierig es werden würde, unter diesen Umständen gemeinsam in die Wildnis zu gehen? Alleine?
Nein, beschloss er dann. Sie schien keine Ahnung zu haben. Ihre Eltern hatten ihr keine leidenschaftliche Beziehung vorgelebt. Und ihr ehemaliger Verlobter schien einfach nur ein Dummkopf gewesen zu sein. Anstatt dieser großartigen Frau zu zeigen, was echte Lust und Leidenschaft war, hatte er sich mit irgendeinem Model vergnügt.
Einerseits war Stone froh, jetzt endlich die Hintergründe zu kennen. So fiel es ihm leichter, Madisons Verhalten zu verstehen. Sie konnte nicht nachvollziehen, dass Menschen sich voll und ganz aufeinander einließen, weil sie selbst es
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