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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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vorher, drehte sich um und funkelte ihn böse an. »Sie befand sich außerhalb Eurer Ländereien. Sie war auf unserem Land auf der Jagd. Ihr selbst seid für ihren Verlust verantwortlich.«
    Der Mann, der Cait hielt, sagte etwas zu ihr, das Emily nicht verstehen konnte, aber sein barscher Ton war mehr als deutlich. Cait antwortete mit einem Wort, das Emily nicht kannte, und das Gesicht des Kriegers verhärtete sich vor Ärger. Selbst Emilys Bezwinger versteifte sich beleidigt. Offenbar wusste er, was das Wort bedeutete, auf jeden Fall konnte es nichts Gutes sein.
    Offenbar gab es Schlimmeres, als mit einem Ziegenbock verglichen zu werden.
    Plötzlich trieben die Männer ihre Pferde zu einer schnelleren Gangart an, sodass es in den nächsten Minuten keine Gelegenheit zum Reden gab. Emily beobachtete Cait besorgt und war froh zu sehen, dass ihre Freundin sich nicht mehr zu befreien versuchte. Sie musste eingesehen haben, dass sie bei einem Sturz von einem galoppierenden Pferd ihr Kind verlieren konnte.
    Irgendwann erreichten sie eine Lichtung und hielten ebenso plötzlich an, wie sie vorhin losgaloppiert waren.
    Der Mann, der Emily festhielt, glitt mit ihr zusammen von seinem Pferd und drehte sie zu sich herum. Im Stehen war er so groß, dass sie den Kopf zurücklegen musste, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    Dunkelbraune, gold geränderte Augen, in denen keine Spur von Milde zu erkennen war, starrten auf sie herab. Es waren die Augen eines Wolfes. Doch anstatt sie erschaudern zu lassen, entfachte ihr Blick eine versengende Hitze an Stellen in ihr, die sie nicht einmal benennen konnte. Emily konnte nicht glauben, dass sie etwas so Beschämendes bemerkte, schon gar nicht in ihrer derzeitigen Situation, aber der Mann war einfach zu viel für ihre Sinne, um unberührt von ihm zu bleiben.
    »Lasst sie in Ruhe!«, schrie Cait.
    Emilys Blick glitt zu ihrer Freundin. Caits rothaariger Bezwinger hatte sie jetzt besser im Griff, indem er ihre Arme rechts und links an ihren Körper presste.
    Der hochgewachsene Mann mit den Wolfsaugen drückte Emilys Schultern, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. »Sagt dem Sinclair, dass wir seine Schwester und ihr Kind behalten werden. Das ist eine angemessene Entschädigung für Susannah.«
    Emily starrte ihn entsetzt an. »Das kann nicht Euer Ernst sein. Bitte tut das nicht. Ihr dürft Cait nicht entführen!«
    Er würdigte sie keiner Antwort, und sie hatte im Grunde auch nichts anderes erwartet. Warum sollten ihre Bitten ihn rühren? Der Mann war offensichtlich fest entschlossen, dieses scheußliche Verbrechen zu begehen.
    Trotzdem öffnete sie den Mund zu weiteren Protesten, doch wieder drückte er ihre Schultern, und diesmal streiften seine Daumen ihr Schlüsselbein. Emily schnappte nach Luft, brachte aber kein Wort mehr über ihre Lippen. Ja, sie konnte nicht einmal mehr denken, solange er sie auf diese ungehörige Art berührte. Sie wollte ihm befehlen, damit aufzuhören, doch irgendetwas an ihm faszinierte sie.
    Er hatte ihr nicht wehgetan.
    Das war ein Rätsel, aber ein größeres sogar noch war die Frage, warum er so dastand, auf sie herunterblickte und nichts sagte.
    Seine Stirn war leicht gefurcht, doch er sah nicht besonders ungehalten aus.
    Lächelten die Männer in den Highlands überhaupt jemals? Was für ein törichter Gedanke! Wartete er darauf, dass sie sich bereit erklärte, seine Botin zu sein? Wenn ja, konnte er lange warten.
    »Ihr könnt doch nicht ernsthaft vorhaben, Cait auf eine anstrengende Reise zu Pferde mitzunehmen! Euch ist sicher nicht entgangen, dass sie ein Kind erwartet.«
    Wieder antwortete er nicht, sondern bedachte sie nur mit einem drohenden Blick, der seine Wirkung nicht verfehlte.
    Er war der einschüchterndste Mann, dem Emily je begegnet war, aber auch der attraktivste. Nicht einmal die blaue Farbe auf seinem Gesicht beeinträchtigte die maskuline Schönheit seiner Züge. Schwarzes Haar, das schimmerte wie Obsidian, fiel ihm in langen Strähnen über die breiten Schultern, und sogar die Tätowierung um seinen Oberarm erhöhte seinen Zauber noch. Sie sah aus wie ein blaues Armband, und keiner der anderen Soldaten hatte eine solche Tätowierung.
    Nicht, dass Emily bei den Sinclair'schen Kriegern so etwas hätte bemerken können, denn die besaßen immerhin den Anstand, safrangelbe Hemden unter ihren Plaids zu tragen. Nicht so diese Barbaren hier. Die Brust und eine Schulter des vor ihr stehenden Mannes waren nackt, und Emily konnte einen bläulich roten Fleck

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