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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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und ein bisschen Blut an der Stelle sehen, wo sie ihn gebissen hatte.
    Sie erschrak, weil sie es bedauerte, das einem anderen Menschen angetan zu haben.
    Sein Gesicht war unbewegt, und dennoch hatte sie das Gefühl, als könnte er ihre Gedanken lesen. Sie wusste nicht, wie sie ihn davon abbringen sollte, ihre Freundin mitzunehmen, doch irgendwie musste sie ihn daran hindern.
    Spontan zog sie ein Taschentuch aus ihrer Tunika und wischte damit vorsichtig das Blut von seiner Brust, während sie fieberhaft überlegte, wie sie Cait beschützen könnte.
    »Die Reise könnte dem Baby schaden«, sagte sie.
    »Wir vom Clan Balmoral fügen Frauen keinen Schaden zu. Drustan wird sie behalten, aber ihr und dem Kind wird nichts geschehen.«
    Emily drückte das Tuch auf die kleine Wunde, die sie ihm zugefügt hatte. »Wäre die Frau des Lairds zu entführen keine größere Genugtuung für Euch?«, fragte sie, als sich ein verzweifelter Plan in ihrem Kopf entwickelte.
    Die Augen des Kriegers verengten sich. »Er ist nicht verheiratet.«
    »Vor ein paar Tagen wäre das noch so gewesen, aber heute nicht mehr.«
    Als sie Cait scharf die Luft einziehen hörte bei ihrer Lüge, warf Emily ihr einen warnenden Blick zu.
    »Und wo ist seine Frau?«, fragte der Krieger wider Willen.
    Er wusste selbst nicht, warum er zögerte und der Engländerin zuhörte. Sie war hübsch, aber er hatte sich noch nie von einer schönen Frau beeinflussen lassen. Vielleicht war es ihr Mut oder ihre Art, die Wunde zu versorgen, die sie ihm zugefügt hatte. Dieses widersprüchliche Verhalten faszinierte ihn.
    Genau wie die ganze Frau. Ihre offenkundige Sorge um Talorcs Schwester verwirrte ihn. Von einem anderen Mitglied des Sinclair-Clans hätte er nicht weniger erwartet, doch diese Frau war keine Sinclair. Sie war Engländerin. Daran konnte kein Zweifel bestehen, ihrer Kleidung nach zu urteilen und so, wie sie Gälisch mit dem Akzent ihrer Feinde aus dem Süden sprach.
    Aber ob sie nun Engländerin war oder nicht, es machte ihm jedenfalls Spaß, sie zu beobachten. Sie war so bemüht, ihre Angst vor ihm zu verbergen, doch ihr Zittern verriet sie, und trotz ihrer Nervosität funkelten ihre veilchenfarbenen Augen ihn böse an, und das amüsierte ihn. Sie sah aus, als wäre sie bereit zu kämpfen. Gegen ihn.
    Und sie war nicht mal eine Wölfin.
    Erstaunlich.
    Wo hatten die Sinclairs ein solches Juwel gefunden?
    »Ich bin seine Frau.«
    Die Worte hingen in der Luft und verdarben ihm die Freude an ihrer Gesellschaft. Dieses Juwel gehörte dem Sinclair? Nein, das konnte er nicht glauben.
    Er schüttelte den Kopf.
    Sie nickte entschieden.
    Er wandte sich an die Schwester des Sinclairs. »Euer Bruder hat sich eine englische Gemahlin ausgesucht?«
    »Nein.«
    Lachlan hob das Kinn der Frau an, damit sie seinen Blick erwidern musste. »Ich mag es nicht, belogen zu werden.«
    »Ich ... lüge nicht.«
    »Dann nennt Ihr also Eure Freundin eine Lügnerin?«, entgegnete er in einem Ton, der ausgewachsene Krieger in die Flucht geschlagen hätte.
    »Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass nicht Talorc mich ausgesucht hat, sondern Euer König das für ihn getan hat.«
    »Ihr werdet mich nicht davon überzeugen, dass er eine Engländerin geheiratet hat.« Dazu war Talorcs Hass auf die Engländer zu stark, nachdem er seinen Vater und einen Bruder verloren hatte durch einen landgierigen englischen Baron und die Engländerin, die den Sinclair-Clan verraten hatte.
    »Talorc hasst die Engländer noch mehr, als er die MacDonalds hasst«, fasste Drustan Lachlans Gedanken in Worte.
    »Ich weiß, dass Talorc die Engländer hasst und es keine glückliche Beziehung ist.« Für Lachlan lag zu viel Aufrichtigkeit in ihrem Ton, um ihre Behauptung weiter anzufechten. »Aber ich bin seine Frau. Euer König und mein König haben es so befohlen, und ich habe eine ansehnliche Mitgift mitgebracht.«
    Lachlan glaubte nicht, dass Talorc sich durch Geld beeinflussen ließe, doch natürlich konnte er auch nicht wissen, wie der andere Clan-Chef dachte.
    »Warum tragt Ihr dann nicht sein Plaid?«, fragte er, während er schon überlegte, wie sich seine Vergeltung unter diesen glücklichen Umständen noch vergrößern ließe.
    »Seine Bereitschaft, mich zu heiraten, ging nicht so weit, einer Engländerin zu erlauben, die Farben seines Clans zu tragen. Er hat sich noch nicht ganz mit dieser Ehe ... ausgesöhnt.«
    Lachlan hatte keine Mühe, das zu glauben. Und angesichts des viel zu unschuldigen Ausdrucks

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