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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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erkennen ließen, dass sie diese Überfahrt schon viele Male hinter sich gebracht hatten.
    Emily versuchte, sich nicht vorzustellen, wie tief das Wasser war oder wie wenig stabil sich dieses kleine Boot anfühlte. Tapfer ignorierte sie die aufsprühende Gischt der gegen den Bug krachenden Wellen und hielt ihren Blick auf die Rückseite von Drustans nassem Plaid geheftet. Doch der Anblick des vor Wut ganz starren Soldaten war nicht weniger beunruhigend als das Furcht erregende Wasser.
    Schließlich wandte sie sich Cait zu. »Alles in Ordnung?«, fragte sie auf Lateinisch.
    Cait schaute sie aus sorgenvollen braunen Augen an. »Das Kind und ich sind nicht verletzt«, erwiderte sie in derselben Sprache. »Aber gut geht es mir nicht.«
    Emily nickte, weil sie vielleicht besser als jede andere Frau verstehen konnte, wie es war, wenn einem die Kontrolle über sein Leben genommen wurde und das Beste, was man für die Menschen, die man liebte, tun konnte, diese trotz allem noch verwundbar machte. »Es tut mir leid, Cait.«
    »Danke, aber du weißt, dass es nicht deine Schuld ist.«
    »Ich war es, die außerhalb der Burgmauern baden wollte, weil ich schwach war.«
    »Wir waren auf Sinclair'schem Land. Dort hätten wir sicher sein müssen.«
    »Ach, du hättest gar nicht bei mir sein sollen! Wenn dein Bruder gewusst hätte, dass du mitkamst, hätte er uns mehr Soldaten mitgegeben, um dich zu beschützen ... und sicherlich auch ältere und erfahrenere.«
    »Der Junge, den er zu deinem Schutz abgestellt hatte, ist ein hervorragender Krieger. Wir hätten nicht besser geschützt sein können - außer, Talorc hätte dir ein Aufgebot seiner persönlichen Wache mitgegeben, wie die Männer, die er zur Grenze schickte, um dich zur Burg zu eskortieren. Und selbst dann wäre der Ausgang eines Scharmützels mit den Balmoral-Kriegern ungewiss gewesen.«
    »Sind sie denn so Furcht erregend?«
    »Diese ja.«
    »Es ist trotzdem meine Schuld, dass wir außerhalb der Mauern waren.«
    »Ich wäre sowieso irgendwann mit dir zu dem See gegangen, Emily. Und dann hätten sie uns geschnappt.«
    »Du meinst, sie haben nur auf eine Gelegenheit gewartet?«
    »Da bin ich mir ganz sicher.«
    Der Wind hatte aufgefrischt, und trotz der Sommersonne fröstelte es Emily. Und die arme Cait war auch noch nass. Emily klopfte ihrer Freundin mitfühlend auf die Schulter. »Dir muss ja schrecklich kalt sein.«
    Cait schien überrascht von der Bemerkung zu sein. »Nein, wieso?«
    Ihre Freundin zitterte auf jeden Fall nicht wie Emily, die sich das nicht erklären konnte. Schon auf der Burg der Sinclairs hatte sie bemerkt, dass oft bis spät abends kein Feuer im großen Saal entfacht wurde, obwohl es ihres Empfindens nach schon viel früher kalt genug für eins gewesen wäre. Die Highlander waren ein zähes Volk, so viel war sicher.
    Doch selbst eine starke Frau wie Cait könnte zerbrechen an der Art von Plänen, die Drustan anscheinend für ihre Freundin hatte.
    »Cait ...«
    »Ja, Emily?«
    »Was bedeutet es, jemanden dem Clan-Gesetz entsprechend festzuhalten?«
    Cait verzog das Gesicht. »Du meinst, so wie Drustan gedroht hat, mich zu behalten?«
    Für Emily klang das mehr wie ein Versprechen, aber trotzdem nickte sie.
    »Zwischen einem Mann und einer Frau bedeutet das, dass er die Absicht hat, sie zu seiner Gefährtin zu machen.«
    »Drustan wird dich heiraten?« Das war es, was Emily befürchtet hatte, doch etwas war ihr immer noch nicht ganz verständlich. »Ist das Kirchengesetz in Schottland denn nicht das Gleiche wie in England? Euer König erkennt Roms Autorität doch an?«
    »Die Clans scheren sich nicht großartig um die Diktate ihres Königs.«
    Talorc hatte es jedenfalls nicht getan. »Dann musst du der Heirat also nicht zustimmen, damit sie Gültigkeit besitzt?«
    »Das nicht, aber wenn ein Mann eine Frau ›behält‹, wie wir es nennen, wird er sich für eine Trauung in aller Stille entscheiden.«
    »Du meinst, er wird dich ohne den Segen der Kirche in sein Bett holen?«, fragte Emily entsetzt. Das war ja noch schlimmer, als sie gedacht hatte!
    »Ja.«
    »Das ist barbarisch.«
    Cait zuckte mit den Schultern, doch ihre Augen straften ihre gefasste Haltung Lügen.
    »Lachlan hat mir versichert, die Balmorals täten Frauen oder Kindern nichts zuleide.« Und sie hatte ihm auch noch geglaubt! »Aber er hat gelogen.«
    »Ja, er hat gelogen.«
    »Ich habe nicht gelogen«, warf Lachlan auf Lateinisch ein.
    Er hatte das Gespräch verstanden!
    Cait zuckte

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