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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Sack Kartoffeln über seine Schulter warf. Es war der Mann, der gesagt hatte, Talorc würde Lachlan noch dankbar sein, sie verschleppt zu haben, weil sie Engländerin war. Sie versuchte natürlich sofort, sich seinen Armen zu entwinden, aber er packte sie mit einem solch harten Griff um ihre Schenkel, dass sie aufheulte vor Schmerz.
    Seine Schulter stieß bei jedem seiner Schritte gegen ihren Magen, sodass sie jetzt zu allem Übel noch Schwierigkeiten mit dem Atmen hatte. Und es gefiel ihr auch nicht, mit dem Kopf nach unten dazuhängen, sein Hinterteil direkt vor ihrer Nase, und deshalb wandte sie das Gesicht zur Seite, um wenigstens den Boden anzusehen. Dieser Mann fühlte sich ganz anders an als Lachlan, und sie wollte nicht, dass er sie hielt. Nicht einmal für kurze Zeit.
    Sein Blick war von einer Boshaftigkeit erfüllt gewesen, die sie in Lachlans Augen nicht gesehen hatte.
    »Lasst mich runter!«, verlangte sie, als sie genügend Atem sammeln konnte, nur um ihn gleich darauf wieder zu verlieren, als sie merkte, dass der Krieger mit ihr geradewegs ins Wasser hineinmarschierte.
    Und dann ließ er sie herunter in dem Boot, wo er sie alles andere als vorsichtig auf eine schmale Bank an Caits Seite plumpsen ließ. Das Boot schwankte gefährlich, und Emily verschlug es vor Furcht den Atem. Drustan war vor ihnen, und Ulf bestieg gleich hinter ihnen das Boot. Er setzte sich direkt hinter sie und verstärkte noch ihre Angst mit seiner Feindseligkeit. Sie fühlte sich furchtbar eingeengt, und ihr ganzer Körper kribbelte von dem Bedürfnis, von ihm fortzukommen.
    Das Gewässer war hier noch flach, das merkte sie an Ulfs Beinen, die nur bis zu den Knien nass geworden waren. Egal, wie dunkel das Wasser auch aussah, es war nicht tief. Das durfte sie nicht vergessen. Emily kniff Cait unauffällig in die Seite. Es war jetzt oder nie für sie. Und ihre Freundin sprang auch sogleich auf der einen Seite aus dem Boot, während Emily ihre Übelkeit erregende Furcht herunterwürgte, um auf der anderen Seite herausspringen zu können. Ulf packte sie jedoch am Rock ihrer Tunika und ließ sie daran über dem Wasser baumeln.
    Ein lautes Platschen und Drustans Schrei verrieten ihr, dass Cait erfolgreicher gewesen war.
    »Rette dich, Cait!«, schrie Emily, als sie mühsam ins Boot zurückkrabbelte, um die anderen an ihren Bemühungen zu hindern, ihre Freundin wieder einzufangen.
    Sie schaffte es gerade noch, Drustans Knöchel zu ergreifen. So fest sie konnte, klammerte sie sich mit beiden Händen daran fest, aber er riss sein Bein so hart zurück, dass er ihr fast die Schulter ausrenkte. Dann sprang er Cait nach, doch es war der andere rothaarige Soldat, der sie schnappte, als sie das einzige Pferd, das sich noch an Land befand, besteigen wollte.
    Cait kämpfte wie eine Wildkatze, biss, kratzte und schrie den Mann an, sie loszulassen.
    Aber es war Drustans tödlich ruhiger Befehl, der das bewirkte. Der andere Soldat gab Cait frei, und Drustan übernahm sie. Nachdem er sie fast augenblicklich unter Kontrolle gebracht hatte, fesselte er ihr mit grimmiger Miene mit einem Lederriemen die Hände auf dem Rücken. Ohne ein Wort zu sagen, tat er dann das Gleiche auch mit ihren Füßen.
    Cait schluchzte, als er damit fertig war. »Bitte tut das nicht«, bettelte sie unter Tränen. »Bitte, bitte nicht. Ich werde mit Talorc reden ... Es wird eine Entschuldigung geben. Bitte!«
    Aber Drustan hob sie nur schweigend auf, drückte sie wie ein kleines Kind an seine Brust und trug sie zu dem Boot zurück.
    Cait schaute zu ihm auf. »Ich hasse Euch. Ich werde Euch nie gehören. Nie und nimmer!«
    Der Zorn, mit dem er auf sie hinunterblickte, war mehr als nur beängstigend. »Und ob Ihr mir gehören werdet. Hasst mich, wenn Ihr wollt, aber ich behalte Euch genauso, wie Magnus meine Susannah behalten hat.«
    »Eher bringe ich Euch um - oder sterbe selbst bei dem Versuch«, schwor Cait, deren Tränen wilder Wut gewichen waren.
    Danach sagte sie kein Wort mehr und saß nur kerzengerade auf der schmalen Bank neben Emily. Mit einem Seitenblick bemerkte die, dass Caits finsterer Blick sich geradezu in Drustans Rücken bohrte - aber dieser fürchterliche Mann verdiente es auch nicht anders.
    Emily wusste nicht, wie sie ihrer Freundin beistehen sollte, doch ihr wurde ganz übel vor Entsetzen, wenn sie sich die Worte des aufgebrachten Kriegers ins Gedächtnis rief.
    Keine fünf Minuten später legten sie schon ab. Die Krieger ruderten mit geübten Bewegungen, die

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