Lockruf Des Mondes
Seufzer entrang und sie sich an ihn schmiegte.
Er war ein Narr, sie wieder zu küssen und das Tier in ihm genauso aufzureizen wie sein menschliches Verlangen.
Aber diese Frau hatte etwas so Perfektes, so Vollkommenes ... Sie war für seinen Rivalen bestimmt, doch sie roch richtig, fühlte sich richtig an und schmeckte wie Ambrosia. Der Wolf in ihm heulte vor Verlangen, sich ihr zu zeigen und sie zu nehmen. Lachlans Knochen schmerzten von dem Drang, die Verwandlung durchzuführen und ihr seine Macht zu zeigen. Es war verrückt, ein Wahnsinn, dem er nicht erliegen durfte, aber sein Körper zitterte vor Begierde, und ein leises Knurren, das ihr menschliches Ohr nicht hören konnte, grollte tief in seiner Brust.
Wenn er nicht ganz schnell etwas unternahm, würde er sie auf das Bett legen, ihr die Kleider vom Leib reißen und sie lieben, bis beide nicht mehr gehen konnten. Doch sie war nicht nur zu zart für eine solche Behandlung, sondern auch ein Mensch und außerdem noch Engländerin. Wenn er sie nahm, würde sie glauben, dass sie heiraten mussten. Verdammt ... sogar die Sinclair'schen Chrechten betrachteten die Sache so.
Deshalb stieß er sie etwas unsanft von sich weg, griff aber sofort wieder nach ihr, bevor sie fallen konnte. »Wir werden jetzt mit deiner ersten Schwimmstunde beginnen.«
Er hoffte nur, dass das kalte Wasser des Sees ihm etwas von seiner Selbstkontrolle wiedergeben würde.
Emily schwankte in seinem Griff und blinzelte ihn an, ihre veilchenblauen Augen ganz dunkel und verhangen vor Leidenschaft. »Ich bin wirklich eine Dirne, Lachlan.«
»Meine Küsse zu mögen, macht dich nicht zu einer Hure«, erwiderte er mit einem ärgerlichen Blick.
»Wenn ich mit einem anderen verlobt bin, schon.«
»Nein, das tut es nicht«, beharrte er.
»Es gibt so manche in der Kirche, die die Frau als verdorben bezeichnen, als Verführerin. Und ich fühle mich jetzt auch wie eine Verführerin.« Mit halb geöffneten Lippen blickte sie zu ihm auf, ihre Brüste hoben und senkten sich unter ihren schnellen Atemzügen, und ihre harten kleinen Spitzen drängten sich gegen ihr Mieder. »Ich will, dass du mich wieder küsst. Das kann doch nur bedeuten, dass ich verdorben bin.«
»Es bedeutet höchstens, dass ich deine Leidenschaft erweckt habe. Das ist gut zu wissen.« Lachlan legte eine Fingerspitze an den wild pochenden Puls an ihrer Kehle. Ihr Blut raste für ihn und keinen anderen. Das machte sie nicht verdorben, sondern höchstens reizvoller als jede andere Frau, die er gekannt hatte. »Ich fühle mich sehr verlockt von deiner süßen Unschuld, aber das macht dich nicht zu einer Verführerin. Ich habe dich geküsst, Emily, nicht umgekehrt.«
»Das ist wahr. Dann bist du also der Verführer?«
»Du bist noch nicht verführt worden.«
»Nein?«
»Liege ich etwa zwischen deinen Schenkeln?«
Sie schnappte schockiert nach Luft. »Nein!«
»Dann bist du auch noch nicht verführt worden.«
»Oh ...« Sie biss sich auf die Lippe.
»Zu einem anderen Mann würdest du dich nicht so leicht hingezogen fühlen.«
»Bist du sicher?«
»Ja.«
»Du bist sehr anmaßend«, erwiderte sie nachdenklich. »Vielleicht ist es nur diese Arroganz, die aus dir spricht.«
Sie hatte ja keine Ahnung, was der Gedanke, sie könnte sich für einen anderen Mann interessieren, bei ihm bewirkte und wie wütend er ihn machte. Aber ihrem Ton und ihrer ganzen Art war anzumerken, dass sie nicht versuchte, ihn eifersüchtig zu machen, sondern nur ernsthaft um ihre Moral besorgt war.
Was vielleicht auch ganz amüsant gewesen wäre, wenn sie nicht so verstört aussähe.
»Hast du je einen der Soldaten deines Vaters küssen wollen?«, fragte er, überzeugt, dass die Antwort nur ein Nein sein konnte, so unschuldig, wie Emily noch war.
»Nein.« Sie lächelte bei der Erinnerung. »Und sie waren längst nicht alle hässlich. Einige waren sogar ganz gut aussehend, aber ich habe nie etwas von dem verspürt, was ich bei dir empfinde.« Dann nahm ihr Gesicht wieder einen sorgenvollen Ausdruck an. »Natürlich habe ich auch nicht viel Zeit mit ihnen verbracht. Das wäre unschicklich gewesen.«
»Du bist mit Angus auf seinem Pferd geritten. Hatte seine Nähe die gleiche Wirkung auf dich wie die meine? Du hast ihn angelächelt«, erinnerte er sie. Es ärgerte ihn noch immer, dieses Lächeln, weil sie seine Männer am Vorabend mit vielen solcher Blicke bedacht hatte, während sie ihn vollkommen übersehen hatte.
»Das Lächeln sollte Angus nur
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