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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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starrte ihn an, nicht sicher, wie sie reagieren sollte. Sein Ruf und die allgemeine Aufmerksamkeit, die sie erregte, machten sie verlegen. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass ihre Freundin wieder beunruhigt wirkte, aber sie sah nicht Emily an, sondern Lachlan. Was hatte der Laird getan, um Cait so aufzuregen?
    »Miss Emily?«, fragte Angus mit angespannter Stimme.
    »Ja?«
    »Möchtet Ihr, dass ich Euch zum Tisch des Lairds begleite?«
    »Das wäre sehr freundlich. Danke, Angus.«
    Der Soldat nickte und ging mit solch ruckartigen Bewegungen voran, als wäre er durch und durch nervös. Als sie den erhöhten Tisch erreichten, ließ er Emily nach einem kurzen Abschiedswort bei Lachlan stehen.
    Und der sah sie nicht einmal an. Er sprach mit Drustan, und so ging sie um die beiden Männer herum und beugte sich vor, um Cait ins Ohr zu flüstern: »Alles in Ordnung mit dir? Du sahst schon wieder so besorgt aus.«
    »Wir sprechen später darüber. Im Turmzimmer. Ich glaube, du solltest dich jetzt besser setzen, Emily.«
    Sie befolgte den Rat ihrer Freundin und stellte dann zu ihrer großen Überraschung fest, dass Lachlan sie bediente. Das war wirklich äußerst seltsam. Ihr Vater hätte nie jemand anderem als Sybil diese Ehre erwiesen, nicht einmal einem sehr bedeutenden Gast und schon gar nicht einem weiblichen.
    Emily konnte sich beim besten Willen nicht erklären, warum Lachlan so darauf bestanden hatte, dass sie sich zu ihm setzte, wenn er sie dann doch fast während der gesamten Mahlzeit ignorierte. Zu Anfang war sie noch zu schüchtern, um mit jemand anderem zu reden, doch ihr gegenüber saß der Priester, und er war sehr freundlich zu ihr. Auch den Soldaten zu ihrer Linken fand sie sehr umgänglich, und als sie gegessen und ein Glas Wein getrunken hatte, fühlte sie sich schon sehr viel wohler und nahm an der Unterhaltung teil.
    Um von den anderen nicht gehört zu werden, beugte sie sich über den Tisch und sagte: »Pater?«
    »Ja?«
    »Ich würde Euch gern etwas zu der Trauung gestern Abend fragen.«
    »Aber gern doch, Kind.«
    »Verlangt die Kirche nicht, dass das Sakrament der Ehe am Morgen erteilt werden muss?«
    »Das ist die Regel Roms.«
    »Ihr habt jedoch die Trauung gestern Abend vorgenommen«, beharrte sie.
    »Das war der Wille meines Lairds.«
    »Aber ist sie trotzdem gültig?«
    Der Priester sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Ihr wollt wissen, ob die Zeremonie, die ich gestern abgehalten habe, gültig war?«, fragte er, ohne auch nur seinen Ton zu dämpfen.
    Die Gespräche um sie herum verstummten, und plötzlich war Emily der Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Sie konnte die heiße Röte spüren, die ihr in die Wangen stieg, und wünschte inständig, sie hätte sich ihre Frage für ein anderes Mal aufgehoben. Doch es war zu spät, nun konnte sie das Thema auch gleich zu Ende diskutieren.
    »Ich bin besorgt um das Ansehen meiner Freundin in den Augen Gottes und der Kirche. Und sicherlich könnt Ihr verstehen, warum. Denn falls ihr Ehesakrament nicht gültig ist, ist ihre Ehe es natürlich auch nicht.« Sie wünschte, Lachlan hätte das bedacht, bevor er dem Priester befohlen hatte, auf solch ungewöhnliche Art und Weise seine Pflicht zu tun.
    »Ich versichere Euch, dass die Ehe gültig ist.«
    »Und von der Kirche anerkannt?«, beharrte Emily.
    »Ja.«
    »Oh.« Sie war immer noch nicht überzeugt.
    »Die Ehe ist gültig«, erklärte Lachlan. Es war das erste Mal, dass er mit ihr sprach, seit sie sich an seinen Tisch gesetzt hatte.
    Sie bedachte ihn mit einem ärgerlichen Blick für seine Arroganz. »Willst du damit sagen, dass du nicht nur über dem König stehst, wenn dir danach ist, sondern auch über dem Papst?«
    »Versuchst du etwa, meiner Frau einen Vorwand zu geben, mich zu verlassen?«, meldete sich Drustan in hartem Ton zu Wort, bevor sein Laird auf ihre Respektlosigkeit reagieren konnte.
    Emily schüttelte den Kopf. »O nein. Das wäre nicht in ihrem Interesse, nachdem ... Ihr wisst schon, was ich meine. Schließlich ist heute schon der Tag danach. Ich mache mir nur Sorgen, wie Cait vor der Kirche dasteht, aber wenn der Pater deswegen nicht beunruhigt ist, dann sollte ich es auch nicht sein.«
    »Das Ehesakrament ist nicht weniger heilig, wenn es abends statt am Morgen erteilt wird«, warf der Priester hastig ein. »In fast allen Regeln Roms gibt es Ausnahmen für außergewöhnliche Umstände.«
    »Wirklich?«
    »Besonders hier in den Highlands«, sagte Lachlan

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