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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sich sicher bemüht haben, ein Profil von euch zu erstellen. Aber selbst sie werden nicht glauben, dass ihr selbst bei massiven Verlusten aufgebt.«
    »Manche Dinge entziehen sich der Logik.« Der Verlust ihres Heims würde dem Rudel das Herz herausreißen – da spielte es dann keine Rolle mehr, ob sie überlebten. »Das wissen wir doch beide.« Er strich über ihren dicken Zopf.
    Sie trat einen Schritt zurück, die Waffenruhe war vorbei. »Du hast nicht auf mich gehört.«
    »Stimmt. Und es tut mir nicht leid.« Vielleicht hatte er sich wie ein Esel benommen, aber er war im Recht gewesen – sie hatte sich selbst belogen, und nun wusste sie, dass sie das kalte Feuer beherrschen und leiten konnte, selbst unter diesem Druck.
    »Welche Überraschung!« Sarkasmus in jeder Silbe.
    »Aber«, fügte er knurrend hinzu, »ich werde nicht noch einmal deine Ansichten über deine Fähigkeiten ignorieren.«
    SiennaerstarrtebeidieserunerwartetenAnkündigung.»KlingtnichtnacheinerEntschuldigung«,sagtesieundversuchte,sichwiederzusammeln.
    »Ist auch keine.«
    Natürlich nicht. »Dann geh.«
    Doch er zog sie stattdessen am Zopf und hatte ihn geöffnet, bevor sie überhaupt merkte, was er da tat. Sie biss die Zähne zusammen, um jede Reaktion zu unterdrücken, und starrte in den stillen Wald, während er die Flechten glatt strich. »Du hast ja Locken«, flüsterte er hinter ihr. »Hast du den Zopf ins feuchte Haar gebunden?«
    Diesmal würde der Wolfscharme nicht bei ihr verfangen. »Ich habe zu tun, falls du das beim ersten Mal überhört haben solltest.«
    Arme legten sich um ihre Taille und zogen sie an einen warmen Männerkörper. »Ich wollte dir dabei Gesellschaft leisten.«
    Sie griff nach ihrem Haar. »Ich bin lieber allein.«
    Er zwickte sie kurz ins Ohr. »Lügnerin.«
    Sie verschränkte die Arme, widerstand aber der Versuchung, nach ihm zu treten. »Hier ist es still«, sagte sie. »Lake wollte heute jagen, deshalb stehe ich Wache.«
    Hawke legte die Arme um ihren Oberkörper und drückte sie noch fester an sich, seine Oberschenkel lagen an ihren Hüften. »Wachestehen war eine meiner ersten Aufgaben.« Er sprach leise, versunken in Erinnerungen. »Der Leitwolf hat mich mit neun Jahren zum ersten Mal aufgestellt.«
    »Mit neun?« Nach den Regeln des Rudels war das viel zu jung.
    Hawke lachte auf. »Ich habe dauernd Probleme verursacht – hatte viel zu viel Energie und wusste nicht, wohin damit. Sie haben versucht, mit mir bis zur Erschöpfung zu jagen, aber ich habe alle geschlagen, außer Garrick, und der Leitwolf konnte ja nicht jeden Tag mit mir verbringen.«
    Sienna spürte, dass sie sich wider Willen entspannte, aber der Einblick in seine Vergangenheit interessierte sie zu sehr, als dass sie weiter darüber nachgedacht hätte. »Warst du eine gute Wache?«
    »Nein«, sagte er zu ihrer Überraschung. »Ich konnte nicht lange genug still bleiben, um aufzupassen.« Er lachte wieder. »Also machte mich Garrick zum Boten. Ich rannte ständig an der Grenze entlang und überbrachte den Wachposten Nachrichten, verbrachte viel Zeit mit ihnen und schaute mir vieles ab.« In der Rückschau war ihm klar, dass die Hälfte der Nachrichten vermutlich dazu gedient hatte, ihn zu beschäftigen.
    »Garrick hätte nichts Besseres tun können.« Die Arbeit hatte nicht nur Hawkes ungestümer Energie ein Ventil geboten, er hatte dabei auch vieles gelernt, was er später gebrauchen konnte – und hatte eine Verbindung zu den Männern und Frauen aufgebaut, die er eines Tages führen sollte.
    »War Garrick ein guter Leitwolf?«
    Hawke dachte an den schlanken dunklen Mann, der so biegsam und geschmeidig wie eine Weidenrute gewirkt hatte – und wie ein Gladiator kämpfen konnte. »Ja.«
    »Ach.« Sienna zögerte. »Ich dachte … er sei ein schlechter Führer gewesen, da niemand ihn je erwähnt.«
    »Nein.« Hawke musste sich zum Sprechen zwingen. »Sie sagen nur nichts, weil sie mir keinen Schmerz zufügen wollen.« Doch das war nicht fair dem Mann gegenüber, der sein Vorgänger gewesen war. »Garrick starb, als er gegen einen seiner Offiziere kämpfte.« Die nächsten Worte trommelten wie Steinfäuste auf seinen Magen. »Meinen Vater.«
    Sienna ergriff seine Hände. »Du hast gesagt, man hätte ihn gefoltert und zerstört. Er war nicht mehr der Vater, den du gekannt hattest.«
    In Hawkes Kopf tauchte das Bild seines Vaters auf, der mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutender Brust am Boden lag. Den letzten Atemzug hatte er in den Armen

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