Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
heulte er ein zweites Mal, verharrte gerade lange genug, um auf die Antworten der Wachposten zu warten. Doch kaum hatten sie ihren Weg fortgesetzt, warf er sie zwischen den Wurzeln eines mächtigen Mammutbaums zu Boden und legte sich schützend auf sie. »Hände auf die Ohren.«
    Nur einen Augenblick später krachte es ohrenbetäubend. Sie wollte kurz schauen, wo die Kugeln einschlugen, aber Hawkes schwerer Körper hielt sie am Boden. Wie befohlen, hatte sie ihre Ohren verschlossen und hoffte inständig, dass Lake und die anderen sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten.
    Es schien ewig zu dauern, das Schießen nahm kein Ende. Der Lautstärke nach zu urteilen, kamen die Angreifer näher – sie wollte Hawke gerade sagen, dass sie fort mussten, als etwas über ihnen mit einem ohrenbetäubenden Lärm explodierte.

36
    Eine zweite Explosion folgte im nächsten Moment.
    Kurz danach rollte sich Hawke von ihr herunter. »Alles in Ordnung?«
    Trotz des Summens in ihren Ohren bejahte sie – für das sensible Gestaltwandlergehör mussten die Schmerzen jedoch mörderisch sein. »Und du?«
    »Tut höllisch weh, aber die Trommelfelle sind noch heil.« Er sprang auf die Füße und half ihr hoch.
    »Wir–«IhrbenommenerKopfversuchtezuverstehen,wasdanurwenigeMetervonihnenvomHimmelfiel.»WirmüssendasWracksoschnellwiemöglichuntersuchen,fallssieeintelekinetischesAufräumteamzurHandhaben.«DerzerstörteTransporterkonnteihnenInformationenliefern,diedemRudelbeizunehmendenFeindseligkeitenvonNutzenseinwürden.
    »Geh«, sagte Hawke zu ihrer Überraschung. »Und tu, was du tun musst, falls jemand teleportiert. Ich sehe nach den anderen.«
    »Sei vorsichtig.«
    Er nickte, und sie machte sich auf den Weg. Rauchgeschwärzte und verbogene Metallteile lagen herum, nichts, was auf den ersten Blick irgendwie von Nutzen sein konnte. Mit offenen Sinnen durchkämmte sie rasch jeden Zentimeter des Bodens und hoffte, dass die Abwehrgeschütze des Rudels etwas übrig gelassen hatten.
    Doch fast hätte sie es übersehen.
    Das kleine Quadrat musste ein Teil des Rumpfes gewesen sein, sie nahm es nur aus den Augenwinkeln wahr. Schnell kehrte sie um und umgab ihre Hand mit kaltem Feuer, bevor sie es anfasste. Das schützte sie vor der Hitze des Metalls, nahm ihr aber nicht die Sicht.
    Der silberne Stern hob sich platinhell vom Untergrund ab.
    Hawke rief Brenna im Laufen an, der Empfang auf dem Satellitentelefon war kristallklar. »Am Himmel alles in Ordnung?«
    »Ja – und die Luftabwehr ist schussbereit.«
    »Weiß Lara schon Bescheid?«
    »Ist auf dem Weg. Riley koordiniert alles. Ich stelle dich durch.«
    »Verluste?«, fragte er, sobald Riley sich meldete.
    »Bislang keine.« Kurz und knapp. »Aber einige Schwerverletzte.«
    »Warum hat es so lange gedauert, die Scheißdinger abzuschießen?« Die Wölfe kannten ihre Schwachstellen und waren gerüstet. »Sie hätten entdeckt werden sollen, noch bevor sie nahe genug waren, um Schaden anzurichten.«
    »Sie haben denselben Tarnkappenmodus benutzt wie beim letzten Mal«, sagte Riley. »Ich habe die Raubkatzen gebeten, mit ihren Teams die Wracks zu sichern, bis wir eigene Leute entbehren können. Vielleicht finden wir ja etwas Wichtiges für unsere Verteidigung.«
    »Wurden die Katzen auch getroffen?«
    »Nein. Der Angriff galt nur uns.«
    Hawke entdeckte Lake am Boden. »Melde mich später wieder.«
    Der junge Soldat war in den Rücken geschossen worden, aber er atmete noch. »Lauf weiter«, flüsterte er. »Ich werde den Scheißkerlen doch nicht den Gefallen tun und sterben.«
    Guter Mann. »Lara ist auf dem Weg«, sagte Hawke, nahm Lake beim Wort und schaute nach den anderen.
    Es wurde eine lange Nacht.
    Lake hatte viel Blut verloren, doch die Kugel hatte keine lebenswichtigen Organe verletzt. Sam hatte einen Streifschuss am Kopf abbekommen und war bewusstlos, aber Lara versicherte Hawke, dass es schlimmer aussah, als es war. Ines war am Bein getroffen worden, Riaz in die Schulter, und der gerade beförderte Tai hatte sich den linken Arm gebrochen, als er den Kugeln ausweichen wollte. Sing-Liu hatten sie zweimal erwischt, beide Male im Rücken, und innere Organe getroffen. Die kleine Menschenfrau war am schlimmsten verletzt und nur noch am Leben, weil ihr Gefährte D’Arn ihr durch ihr Band Kraft geschickt hatte, sobald er gespürt hatte, dass sie getroffen war. Er war in der Höhle zusammengebrochen, hatte sie aber dennoch am Leben erhalten. Nun waren Lara und ihr Team an der Reihe.
    Tamsyn,

Weitere Kostenlose Bücher