Lockruf des Verlangens (German Edition)
Befehl zur Rehabilitation bekamen.«
Lara schnappte nach Luft. »Sie hat das Kind verloren?«
Natürlichmusstesiedasdenken,siewareineHeilerin,diesichumihrRudelsorgte.»DerBefehlbetrafalle,inderenAderndasBlutderLaurensfloss.Siehatteschonabgetrieben,alsichnachHausekam.«Allesanderehätteerakzeptierenkönnen,dochdieseTathatteetwasinihmzerbrochen.DennauchimMedialnethatteermitKinderngearbeitet.Mitgefährlichen,sehrbegabtenKindern,dieaberfürihntrotzdemvorallemKinderwaren,underhatteallesinseinerMachtStehendegetan,umsiezubeschützen.Dennoch – »IchkonntemeinKindnichtbeschützen.«
Lara schluchzte leise, er nahm sie in die Arme und strich ihr sanft über das Haar. Sie barg ihren Kopf an seiner Brust und weinte herzzerreißend. Nicht nur sein Kind war an jenem Tag gestorben, das war ihr sicher klar. Doch … als Lara um sein verlorenes Kind weinte, als sie dem Kummer, den er nicht ausdrücken konnte, eine Stimme gab, löste sich auch Stück für Stück die Trauer in ihm.
»Manchmal überlege ich mir, wie mein Sohn wohl gewesen wäre«, flüsterte er und fühlte ihre zarte Nackenhaut unter seinen Fingern.
Lara legte die Hand auf seine Brust. »Erzähl es mir.« Ihre Stimme war heiser, doch ihre Kraft brannte wie eine ewige Flamme.
Walker brauchte sehr lange. Während sich das Wasser donnernd in den kleinen See ergoss, hielt er sich an ihrer Wärme fest und sprach über den Sohn, der immer in seinem Herzen leben würde.
Hawke nickte Lake zu, als er kurz vor Mitternacht zur Grenze des Territoriums joggte. »Probleme?«
Der Soldat schüttelte den Kopf. »In der Dämmerung habe ich ein paar Falken gesehen, aber sie haben sich von unserem Revier ferngehalten.«
»Gut.« Hawke sprach noch ein wenig mit Lake, Riley hatte ihn auf den jungen Mann aufmerksam gemacht. Intelligent war er und dachte nicht nur in Schubladen. »Bist du zufrieden mit deinen jetzigen Aufgaben?«
Lake atmete tief durch. »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir etwas Komplexeres wünschen.«
»Sprich morgen mit Riley darüber«, sagte Hawke, denn er wollte nicht, dass ein Mann mit solchen Talenten sich langweilte. »Er wird dich anders einsetzen.«
»Soweit ich weiß, müssen wir nach den letzten Vorkommnissen besonders wachsam sein.« Er sah Hawke aufmerksam an. »Ich kann warten, bis sich die Lage gebessert hat.«
»Nein. Wir werden niemandem gestatten, das Wachstum des Rudels zu behindern.«
»Ja, Sir.« Lake sah zu Boden und schaute dann wieder auf. »Ich wollte noch etwas sagen – wegen Maria.«
»Nur zu.«
»Sie ist immer noch sehr geknickt, weil sie damals ihren Posten verlassen hat. Wenn du … «
Hawke gefiel der Junge gleich noch einmal so gut, weil er diese Frage gestellt hatte. »Ich kümmere mich darum.«
»Vielen Dank.« Lake lächelte schwach. »Sienna ist etwa fünfhundert Meter weiter nördlich.«
Hawke zeigte nach Süden. »Hau ab.«
Lake salutierte und verschwand grinsend.
Hawke lief an der Grenze entlang, bis er die sehr lebendige Witterung der Frau wahrnahm, die ihm unter die Haut ging. Die Bergluft war kalt, und er atmete sie tief ein. Er hielt den Wolf zurück, denn Forderungen würden weder Mann noch Wolf bei Sienna weiterbringen. Befehle auch nicht. Hier ging es um Mann und Frau. Um Hawke und Sienna.
Sie stand an einem Abhang Wache, registrierte alles, was um sie herum vorging. In der Stille bemerkte sie ihn sofort. »Soll ich berichten, Sir?«
Bei diesem Ton kniff er die Augen zusammen, der Leitwolf in ihm hätte für jeden anderen eine schnelle und gefährliche Antwort parat gehabt, doch eine solche Beziehung wollte er zu Sienna nicht. »Nein, ich würde einen Kuss vorziehen.«
Mit steifem Rücken antwortete sie: »Ich habe zu tun.« Doch dann sah sie ihn ernst und traurig an. »Ich habe von Amelines Fehlgeburt gehört.«
Die Erinnerungen an die stillen Schreie der Rudelgefährtin ließen den Wolf mit erhobener Schnauze heulen. »Es ist sehr schmerzhaft für sie, aber sie ist stark. Ihr Gefährte ebenfalls. Sie werden es überleben.«
»Du hast ihr beigestanden?«
»Ja.« In dem Bemühen, nicht in ihr Haar zu greifen und sie an sich zu ziehen, um an ihrer süß duftenden Haut zu riechen, richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Land, das seine Heimat war. Es war eine wunderschöne Nacht, die Sterne leuchteten wie Diamanten am samtschwarzen Himmel. »Meinst du, der Rat versteht, warum wir bis zum letzten Atemzug um dieses Land kämpfen würden?«
»Ja.« Sie sah auch nach oben. »Die Psychologen werden
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