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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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deshalb habe ich versucht, dich auf Abstand zu halten, selbst dann noch, als ich mich schon längst nach dir verzehrte. Ich war feige.«
    »Hawke, nein!« Auf den Knien hockte sie vor ihm, schüttelte bekümmert den Kopf und wischte die Tränen mit dem Handrücken fort. »Ich hätte das nie sagen sollen.«
    »Du hast mir die Augen geöffnet«, sagte er, zog das andere Knie an und nahm sie zwischen seine Beine. »Und ich war verrückt vor Wut und werde es wahrscheinlich beim nächsten Mal wieder sein. Nur damit du gewarnt bist.«
    Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem zaghaften Lächeln, und sie legte ihm die Arme um die Schultern. »Das heißt also, du wirst nicht zahm und wohlerzogen werden, obwohl wir nun Gefährten sind?« Kleine Küsse auf seine Lippen, seine Wangen, sein Kinn. »Verdammt blöd.«
    »Wenn du willst, kann ich ja so tun als ob.« Er schmiegte sich in die Liebkosung, ließ sie seine Ecken und Kanten besänftigen. Streichelte die süße Rundung ihres Hinterteils – sie war nackt unter dem Hemd, das sie ihm abgeluchst hatte.
    Ein heiseres Lachen. »Das wärst nicht mehr du.« Doch bei den nächsten Worten wurde sie ganz ernst und sah ihn forschend an. »Wir hatten eine Verabredung, was die Sache mit dem Leitwolf während der Werbung anging. Das muss sich jetzt ändern. Ich akzeptiere meinen Rang im Rudel, und ich werde auch weiterhin Befehle von ranghöheren Soldaten annehmen. Aber nicht von dir.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, umschloss sie sein Gesicht mit beiden Händen und fuhr fort: »Ich gehöre dir. Ohne Einschränkung. Ich werde dir alles geben, um was du mich bittest, alles, was du willst, doch eines nicht: Gehorsam aufgrund der Rangordnung. Du wirst nie mein Leitwolf sein. Weder in der Öffentlichkeit noch privat. Für mich bist du Hawke. Nur Hawke. Verstehst du?«
    Sein Wolf erschauderte und entspannte sich dann wieder, als er seine Stirn an ihre lehnte. »Verstanden und akzeptiert.« Die Meine, sie gehört mir. Zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben gehörte ihm jemand – mit dem er sich auf eine ganz andere Art einlassen konnte als mit den anderen Gefährten seines geliebten Rudels.
    Lange saßen sie so da, der Wolf hatte einen Frieden gefunden, den er nicht mehr gefühlt hatte, seit er mit fünfzehn die Führung des Rudels übernommen hatte. Und jetzt wollte er auch von ihr berührt werden. Hawke verwandelte sich ohne Ankündigung, hörte, wie Sienna nach Luft schnappte. Doch als der Wolf seinen Kopf in ihren Schoß legte und seine Augen schloss, fassten ihre Finger fest und besitzergreifend in sein Fell. Zufrieden schlief er ein.
    Sienna streichelte den silbrig goldenen Pelz des großen Wolfs, der in ihrem Schoß schlief; ihr Herz war so voll Freude, dass sie es beinahe nicht fassen konnte. Was er gesagt hatte, was er ihr für eine Macht gegeben hatte … mit beidem hatte sie nicht gerechnet.
    Ich liebe dich mehr als mein Leben. Sie schickte den Gedanken durch das Paarungsband, und als der Wolf einen Laut von sich gab, der beinahe ein Seufzer war, wusste sie, dass ein Teil von ihm es gehört hatte. Das Band zwischen ihnen war so allumfassend und lebendig, dass ihr klar war, es würde nach dem Tod des Gefährten für keinen von ihnen einen anderen Partner geben. Die Gestaltwandler hatten ganz recht – Gefährten wurde man für immer und ewig.
    Eine stille Träne floss über ihre Wange – eine Träne für Rissa. Sienna würde Hawke nicht davon abhalten, das Mädchen zu besuchen, dem sein Herz als Junge gehört hatte. Rissas Schatten hatte jetzt Ruhe gefunden – nun blieben nur noch Erinnerungen, die sie in Ehren halten würden. Auf eine Art gehörte Rissa nun ihnen beiden, so, wie ihre Mutter Kristine ihnen nun auch zusammen gehörte. Die Vergangenheit hatte sie beide geprägt, zu dem gemacht, was sie jetzt waren, und sie hierher, an diesen Ort zu dieser Stunde gebracht.
    Hierher, wo sie einen Wolf liebkoste, der allein mit grimmiger Entschlossenheit und Mut ein gebrochenes Rudel zusammengehalten hatte. Es würde kein einfaches oder leichtes Leben werden, dachte sie, und ihre Mundwinkel hoben sich. Er würde versuchen, sie zu dominieren, da gab es keinen Zweifel. Aber er würde sie auch mit jedem Schlag seines wilden Gestaltwandlerherzens lieben.
    … ich verehre dich, dein Name ist in meine Seele gebrannt, mein Wolf folgt deinem Befehl. Hundert Jahre? Das wird nicht genug sein. Ich will die Ewigkeit.
    Nein, sicher nicht einfach oder gar leicht.
    Lebendig und gefährlich und

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