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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auch den Falken Bescheid sagen, damit sie die Augen offen halten – von oben sieht man manches vielleicht besser.«
    Hawke war derselben Ansicht. Die Allianz mit den WindHaven-Falken war brandneu, aber äußerst praktisch. »Schick mir die Daten rüber. Ich werde mir alles ansehen und die wichtigsten Informationen weitergeben.«
    »In ein paar Stunden hast du alles.« Matthias wollte die Verbindung trennen, zögerte dann aber. »Wie steht’s mit Indigo und dem Jungspund?«
    Der »Jungspund«, Drew, war Hawkes Auge und Ohr und der Fährtensucher des Rudels. »Hab sie vor Kurzem in einem Lagerraum erwischt. Schienen nicht gerade nach Ausrüstung zu suchen.« Sein Wolf grinste vor sich hin.
    Matthias grölte vor Lachen. »Du willst mir doch nicht weismachen, du hättest nicht gerochen, was da vor sich ging?«
    »Ich war äußerst diskret.« Hawke grinste noch breiter. »Hab die Tür nur einen Spalt geöffnet und sie gebeten, ein wenig runterzufahren.«
    »Möchte wetten, dass du einen Besen an den Kopf bekommen hast.«
    »Eine Riesenrolle Garn – es war das Reparaturlager.« Hawke schüttelte den Kopf und ging dann ernsthafter auf die Frage ein. »Dieser Bund und auch die Verbindungen zwischen Riley und Mercy, Cooper und Grace, Judd und Brenna sind richtig gut für die Stabilität des Rudels.« Unter den Offizieren so starke Paare zu haben, besänftigte ein wenig die Unzufriedenheit des Leitwolfs, dass er seinem Rudel nicht die Sicherheit durch ein Alphapaar bieten konnte.
    »Stimmt, alle sind mehr zur Ruhe gekommen.« Matthias lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Vielleicht komme ich nächsten Monat mal zu euch. Einverstanden?«
    Hawke nickte – die Offiziere von außerhalb kamen alle paar Monate vorbei, um den Zusammenhalt in ihrem großen Territorium zu gewährleisten. »Hast du kürzlich etwas von Alexei gehört?«
    »Hast es also mitbekommen? Hab ihm schon gesagt, dass es kaum zu vermeiden ist.« Matthias lächelte schief. »Alexei geht’s gut, nervig sind nur die dauernden Herausforderungen von Fremden.«
    Dummerweise sah Alexei wie ein junger Gott aus. Wenn man ihn nicht kannte, konnte es leicht passieren, dass man die Dominanz hinter der hübschen Fassade übersah. »Muss ich mit anderen Leitwölfen sprechen?« Dominanzkämpfe zwischen Rudeln waren an der Tagesordnung, vor allem dann, wenn ein starker Wolf ein neues Rudel bilden wollte oder eine Gefährtin suchte, aber der arme Alexei schien sie anzuziehen wie Motten das Licht.
    »Nein, ist nicht nötig.« Matthias schüttelte den Kopf, auf seinem dunklen Haar tanzten die Sonnenstrahlen. »Unser russischer Bräutigam fährt zuerst Schlitten mit diesen Idioten – und macht sie dann zu seinen Soldaten.«
    »Weiß er, wie du ihn nennst?«
    »Bin ja nicht blöd. Er ist zwar hübsch, kann einem aber das Leben ganz schön schwer machen.«
    Lachend beendete Hawke das Gespräch. Sein Wolf saß ganz nah unter der Haut, knurrte noch nicht, war aber auch nicht zufrieden. Nun drängte er ihn, sich zu wandeln und tief in den Wäldern zu jagen. Hawke grollte und unterdrückte das instinktive Bedürfnis.
    Der Wolf drängte weiter. Der Mensch hielt dagegen. Doch das Bedürfnis war so stark, dass Hawke klar war, dass er den nächsten Schritt nicht länger hinausschieben konnte – er musste etwas unternehmen, bevor der animalische Teil in ihm die Oberhand gewann. Er nahm das Telefon in die Hand.
    »Hallo«, meldete sich eine heisere Frauenstimme.
    »Rosalie, hier ist Hawke.«

8
    Nachdem sie die letzte Strafstunde in der Abendschicht der Küche abgeleistet hatte, gönnte sich Sienna noch zehn Minuten in der klaren Abendluft, ehe sie in die Wohnung zurückkehrte, die sie mit Walker und den Kinder teilte. Ihr Onkel hatte Toby gerade ins Bett gesteckt, als sie dort ankam. Sie schaute kurz in sein Zimmer, sagte Gute Nacht und sah dann noch einmal nach der fest schlummernden Marlee, die jünger war und eher ins Bett musste.
    Allerdings war das alles nach wenigen Minuten erledigt, und sie war viel zu schnell wieder allein in ihrem Zimmer. Sofort stürmten die Gedanken, die sie den ganzen Tag erfolgreich verdrängt hatte, wie ein Sturm über der Sierra auf sie ein.
    Sie hatte versucht wegzuhören, wollte gar nichts davon wissen, hatte aber dennoch mitbekommen, dass Hawke gestern und heute in der Gesellschaft der sehr sinnlichen und erfahrenen Rosalie gesehen worden war. Die Vorliebe der Wölfe für Klatsch hatte dafür gesorgt, dass sie auch noch erfahren musste, dass die

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