Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
heute im Pausenraum ein paar Proben verteilt.« Die Heilerin hatte gereizt gewirkt, deshalb hatte Sienna nur schweigend das Päckchen genommen, das sie ihr gegeben hatte. »Wilder Apfel.« Keine Ahnung, warum sie das jetzt gesagt hatte, warum sie überhaupt mit ihm redete.
    »Gefällt mir.« Er fasste nach einer Strähne und ließ sie durch seine Finger gleiten.
    Mit größter Willensanstrengung trat sie einen Schritt zurück. »Hör auf! Keine Berührung mehr. Kein besitzergreifendes Gehabe.«
    Hawkes Wolf kam näher an die Oberfläche, saß ganz nah unter seiner Haut. »Ach, ja?«
    »Alles oder nichts.« Sie hielt die Stellung, obwohl sie innerlich bebte und ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. »Wenn du mich willst, dann nimm mich. Sonst lass mich gehen.«
    Er blinzelte, seine Dominanz war körperlich spürbar. Klüger wäre es gewesen, sich zurückzuziehen, aber ihre Gefühle standen auf dem Spiel, für die sie so hart gekämpft hatte. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen, nicht einmal von einem Leitwolf. »Ich habe gerade herausgefunden«, sagte sie, obwohl ihr Hals furchtbar trocken war, »dass keiner der Jungs mehr mit mir ausgehen will, nachdem du dich im Wild so aufgeführt hast.«
    »Wenn es sein muss, gib eine Anzeige auf«, fuhr sie fort, als er immer noch nicht reagierte. »Aber mach allen klar, dass ich nicht dir gehöre.« Das Verlangen nach ihm zerriss sie fast. Wenn er mit Rosalie oder einer anderen Rudelgefährtin schlief, würde es sie vernichten – dagegen konnte sie nichts tun, aber sie konnte wenigstens dafür sorgen, nicht öffentlich abgelehnt zu werden.
    Ein tiefes Knurren, das ihre Nackenhaare dazu brachte, sich aufzurichten. Es war schwer, ihm weiter standzuhalten, da sie doch nichts lieber wollte, als klein beizugeben und sich an ihn zu schmiegen. Nein. Nicht mehr. Er will sich eine Geliebte nehmen. Das war der letzte Strohhalm, an den sie sich klammerte, der Gedanke an das, womit er den sexuellen Hunger seines Wolfs befriedigen wollte. »Es ist mir bitterernst.« Sie hatte genug davon, sich einem Mann an den Hals zu werfen, der sie nicht wollte.
    »So entschieden«, murmelte er mit der ruhigen Stimme, bei der Adrenalin durch ihren Körper schoss, sie instinktiv erfasste, dass ein Raubtier vor ihr stand. »Hast du schon jemanden im Blick?«
    Wieder wusste sie nicht, woher die Worte kamen, die sie ihm entgegenschleuderte. »Nein. Aber ich will auch nicht als alte Jungfer sterben.«

12
    Hawke lag wie ein Raubtier auf der Lauer. »Kit war also ein braver Junge?«
    »Auch das geht dich nichts an.« Sie würde sich nicht einschüchtern lassen, spähte an ihm vorbei. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich werde abgeholt.«
    Hawke trat ihr in den Weg. »Nein.«
    Ihr Körper gehorchte ihr fast nicht mehr, so übermächtig war seine Gegenwart. Nur die Wut trieb sie noch an. »Geh weg!«
    Er reagierte nicht darauf, sah sie selbst dann noch mit funkelnden Wolfsaugen an, als er das Wort an Judd richtete, der gerade aus dem Geländewagen sprang. »Wo wolltest du sie denn hinbringen?«
    »Zu Sascha, aber ich muss dringend jemanden treffen, der sich bei mir gemeldet hat.« Judd sah Sienna an. »Ist es okay, wenn wir den Besuch auf morgen verschieben?«
    »Sicher.«
    »Ist nicht nötig.« Hawke lächelte und streckte die Hand nach den Schlüsseln aus. »Ich werde sie fahren.«
    Sienna starrte Judd an, übermittelte ihm telepathisch eine Nachricht, die offenbar nicht ankam. »Ist schon in Ordnung«, sagte sie. »Ich kann bis – «
    Doch Judd hatte Hawke bereits den Schlüssel gegeben. »Fahr lieber heute«, sagte er. »Der Besuch ist bereits mit Saschas Wachmannschaft abgeklärt.«
    »Ich kann selbst fahren«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen dem Wolf zu, der ihr immer noch den Weg versperrte. »Judd wollte nur mitkommen, um sich am Gespräch zu beteiligen.« Sie hielt die Hand auf. »Ich brauche keinen Babysitter.«
    Es war ein Schock, dass ausgerechnet Judd ihren Fluchtversuch vereitelte. »Ist schon spät. Du bist diese Strecke noch nie im Dunkeln gefahren – und auf der Rückfahrt wirst du noch weniger sehen können.«
    Was ist denn los mit dir?!, telepathierte sie. Ich kann mit ihm nicht allein sein. Erst recht nicht, wenn die eisblauen Augen so furchtbar glühten.
    Komm damit klar. Vollkommen mitleidlos. Wenn du nur dem Befehl eines Offiziers folgst, dann kannst du ihn hiermit als gegeben ansehen.
    Sie knirschte mit den Zähnen, aber um nichts in der Welt hätte sie

Weitere Kostenlose Bücher