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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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kletterte neben Sienna auf den Rücksitz. »Womit haben wir es zu tun?«
    »Schusswunden und Laserverbrennungen«, sagte Lara.
    »Lebensgefährliche Verletzungen?«, fragte Judd und bog in einen Waldweg ein. »Ich könnte euch vielleicht schneller dorthin bringen, aber dann falle ich anschließend komplett aus.«
    »Ist sicher besser, wenn du uns beim Heilen hilfst. Hawke wird alle halten, bis wir da sind.«
    Judd sah die Heilerin an und stellte die Frage, die Sienna auf der Zunge lag. »Mir war schon klar, dass Hawke die im Blutbund Verbundenen mit seiner Kraft versorgen kann, funktioniert das auch bei allen anderen Rudelgefährten?«
    »Ja.« Lara sah auf ihrem Display nach, ob es neue Informationen gab; sie stand in ständigem Kontakt mit der Person, die den ersten Hilferuf gesandt hatte. »Nicht so leicht und auch weniger wirksam als bei den Offizieren oder bei mir, aber er kann sie mit seiner Präsenz halten.«
    »Hierarchie«, sagte Sienna, die mit einem Mal begriff, wie tief die Fundamente des Rudels reichten. »Wölfe gehorchen dem Leitwolf selbst in dieser extremen Situation.«
    »Ganz genau.«
    SiennawandtesichanLucy,diegeradeversuchte,ihrezerzausteMähnezubändigen.»Wennduwillst,kannichdasmachen.«
    »Danke.«
    »Reicht dir so wenig Schlaf?« Lucy erinnerte Sienna an Riley, obwohl sie sich überhaupt nicht ähnlich sahen. Wahrscheinlich lag es an der ruhigen Bestimmtheit, die von beiden ausging. Nach allem, was sie bisher gehört hatte, würde man diese heute Nacht mehr als nötig haben.
    Lucy nickte. »Bin daran gewöhnt, seit ich in den Ferien an der Schwesternschule bei CTX gearbeitet habe – Neuigkeiten schlafen nicht.« Ihr Magen knurrte. »Verdammt, ich hab vergessen, mir etwas zu essen mitzunehmen. Bin ohne Abendessen in die Falle.«
    »Hier.« Judd reichte einen Granolariegel nach hinten. »Den hatte ich noch in der Tasche.«
    »Ich werfe mich vor dir in den Staub und gestehe dir meine Liebe«, sagte Lucy und riss das Papier auf.
    Sienna fragte sich, ob Judd den Riegel wirklich in der Tasche gehabt oder ihn sich telekinetisch besorgt hatte. Sie hatte oft genug miterlebt, welchen Preis die telekinetischen Fähigkeiten von ihm forderten, aber sie hätte diesen Preis gerne gezahlt, wenn sie den Schmerz und das Feuer der X-Anlage dagegen hätte eintauschen können.
    Doch genau diese Art von Gewalt erwartete sie an der Grenze zum Territorium der Leoparden, wo dichte Tannen ihre Wipfel in den nächtlichen Himmel streckten. Zwei Raubkatzen waren bereits dort, eine von ihnen leistete schon Erste Hilfe. Die andere hatte eine Schusswunde am Arm, wie Sienna erkannte, nachdem sich ihre Augen an das Licht der Outdoor-Leuchten gewöhnt hatten – dennoch versuchte der Mann nach Kräften, jenen zu helfen, die schwerer verwundet waren.
    »Oh Gott«, flüsterte Lucy und holte das Verbandszeug von der Ladefläche. »Riordan muss früher zum Schichtwechsel gekommen sein.«
    Sienna folgte dem Blick der Krankenschwester und sah den großen, lustigen Wolf, der mit einer blutenden Bauchwunde an einen Baum gelehnt dasaß. »Er ist schwer verwundet.« Elias ebenfalls. Ihn hatte ein Laser an der Flanke erwischt, die Brandwunde musste höllisch schmerzen, doch er biss die Zähne zusammen. »Wo ist Hawke?«
    Im selben Augenblick sahen sie ihn. Elias’ Partnerin Simran, die Riordan hatte ablösen sollen, lag ausgestreckt auf dem Boden. Aus einer Halswunde floss Blut. Eine tödliche Verletzung – wenn da nicht Hawke gewesen wäre, der an ihrer Seite kniete, die Hand auf der blutenden Wunde und so konzentriert, dass Sienna sofort wusste, er hielt die Soldatin durch reine Willenskraft am Leben.
    Sein nackter Rücken glänzte im Lampenschein, er war also hierher gerannt, im bergigen Gelände zwischen Bäumen, Flüssen und Seen kam er schneller voran als jeder Wagen. Aber dass er rechtzeitig da gewesen war, um Simran am Leben zu erhalten … es war kaum vorstellbar, wie schnell er gewesen sein musste.
    »Judd hat Riordan«, sagte sie zu Lucy. Sie musste sich auf die einzelnen Handgriffe konzentrieren, durfte nicht an all die Verletzten denken, sonst würde sie zu sehr abgelenkt. »Du übernimmst Eli, und ich gehe zu den Leoparden.«
    Barker wehrte sich nicht, als sie ihn an den Stamm eines alten Nadelbaums lehnte, er hatte so viel Blut verloren, dass er nur noch wacklig auf den Füßen stehen konnte. »Glatter Durchschuss«, sagte sie, nachdem sie sich die Wunde angesehen hatte. »Ich glaube nicht, dass die Kugel größeren

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