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Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe: Band 1 (German Edition)

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe: Band 1 (German Edition)

Titel: Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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und …«
    Lockwood fiel mir ins Wort. »Es ist nur dir zu verdanken, Lucy, dass Annie Wards Geist bekommen hat, was er wollte. Sie hat sich selbst Gerechtigkeit verschafft. Nein, wir können uns in jeder Hinsicht auf die Schulter klopfen. Annie Ward hat Gelegenheit gehabt, sich zu rächen, Fairfax hat seine verdiente Strafe bekommen, Barnes konnte die eigentlichen Umstände des Verbrechens vertuschen … Und weil der Inspektor in dieser Hinsicht auf unser Stillschweigen angewiesen ist, durfte ich der Times saftige Schauergeschichten servieren und hatte damit eine prima Gratiswerbung für unsere Agentur. Somit sind alle glücklich und zufrieden.«
    »Außer Fairfax«, sagte George.
    »Oh, ja. Außer Fairfax.«
    »Was die BEBÜP wohl noch so alles vertuscht?«, warf ich ein. »Ist euch auch aufgefallen, wie schnell sie da waren und sich auf das Beweismaterial gestürzt haben? Man hätte fast denken können, Fairfax’ Helme und Schutzkleidung seien ihnen wichtiger als die Aufklärung seiner Verbrechen. Dieser Helm war so was von grotesk … Ich hätte ihn mir gern näher angesehen.«
    »Pech«, sagte Lockwood. »Inzwischen ruht er bestimmt tief unter der Erde, in den Tresoren von Scotland Yard. Den kriegen wir nie mehr zu Gesicht.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich mir rechtzeitig das Ding hier unter den Nagel gerissen habe.« George nahm die Schutzbrille mit den Froschaugengläsern von seiner Stuhllehne. »Die ist echt seltsam. Soweit ich es beurteilen kann, bewirkt sie gar nichts. Wenn man durchschaut, sieht man nur alles ein bisschen verschwommen, und die Augen tun einem weh … Guckt mal, hier sind so komische kleine Zeichen drauf. Was glaubst du, was das sein könnte, Lucy?«
    Er hielt mir die Brille hin. Sie war überraschend schwer und eiskalt. Als ich die Augen zusammenkniff, erkannte ich auf dem inneren Rand des linken Glases eine Art Stempel. »Das könnte eine Harfe sein«, sagte ich, »beziehungsweise eine griechische Leier. Man erkennt die Saiten, drei Saiten …«
    George nahm mir die Brille wieder ab und schaute selbst noch einmal hin. »Stimmt. Jedenfalls ist das nicht das Firmenlogo der Fairfax-Eisenwerke.« Er ließ die Brille zwischen die Kekspackungen fallen. »Dann muss ich wohl weiter herumexperimentieren, um rauszukriegen, was es damit auf sich hat.«
    »Mach das«, sagte Lockwood. Wir erhoben wieder unsere Gläser.
    »Die Limo ist gleich alle«, sagte George dann, »und die Donuts auch. Aber bleibt sitzen – auch diesen gefährlichen Auftrag könnt ihr mir überlassen.« Er sprang vom Tisch auf und verschwand durch die Hintertür.
    Lockwood und ich saßen einander gegenüber. Unsere Blicke begegneten sich. Wir lächelten uns an und schauten wieder weg. Das Schweigen war fast ein bisschen peinlich, so wie zu Anfang unserer Bekanntschaft.
    »Ich wollte dich noch was fragen, Lucy«, sagte Lockwood schließlich.
    »Nur zu.«
    »Als Grebe dich erschießen sollte … da hast du doch das Medaillon rausgeholt. Hast du den Geist absichtlich freigesetzt?«
    »Klar.«
    »Damit hast du uns allen das Leben gerettet, insofern war es eine kluge Entscheidung. Aber …«, er betrachtete nachdenklich die Chipstüten auf dem Tisch, »… aber woher hast du gewusst, dass der Geist nicht auch auf uns losgehen würde?«
    »Das konnte ich nicht wissen, aber weil Fairfax sowieso vorhatte, uns umzubringen, bin ich das Risiko einfach eingegangen.«
    »Du hast es also drauf ankommen lassen. Aha.« Kurze Pause. »Und das Geistermädchen hat nichts zu dir gesagt?«
    »Nein.«
    »Sie hat dir nicht befohlen, das Medaillon rauszuholen?«
    »Nein.«
    »Und sie hat dir auch damals im Haus der Hopes nicht befohlen, ihr die Kette mit dem Medaillon abzunehmen?«
    »Nein!« Ich setzte mein patentiertes verschmitztes Lucy-Carlyle-Grinsen auf. »Willst du darauf hinaus, dass dieser Geist von mir Besitz ergriffen hatte?«
    »Nein, nein. Es ist nur … manchmal verstehe ich dich einfach nicht. In der Bibliothek, als du das Medaillon in der Hand hattest, da wirktest du kein bisschen ängstlich.«
    Ich seufzte, denn darüber hatte ich auch schon nachgegrübelt. »Ehrlich gesagt war es nicht schwer zu erraten, dass Annie sich auf Fairfax stürzen würde. Das hätte jeder von uns vorhersagen können. Aber es stimmt schon, ich war sicher , dass sie uns in Ruhe lassen würde. Das brauchte sie mir nicht ausdrücklich zu sagen. Ich habe ihre Absicht auch so gespürt. Das passiert mir manchmal. Es ist wie eine zusätzliche Gabe. Dann empfange

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