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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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und rund.
    »Eine Münze.«
    »Ah, aber was für eine Münze?«
    Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Prägung. Dann wog sie sie in der Hand. »Eine Guinee.«
    Er nahm sie ihr ab und ersetzte sie durch etwas Hartes, Kugelrundes. Seine Finger bewegten sich zärtlich und schnell an ihrem Handgelenk, an ihren Fingern. Sie konnte die schwachen Schwielen seiner Reiterhände spüren.
    »Sophie, was ist in Eurer Hand?«
    Sie räusperte sich. »Oh … ein Apfel.« Sie biss hinein und grinste. »Ein Teil davon zumindest.«
    Er nahm ihn ihr ab. Sie hörte das Knacken, als seine Zähne hineinbissen – berührten seine Lippen dieselben Stellen wie ihre vorhin? Als er etwas anderes in ihre Hand legte, ließ sie es einen Augenblick auf ihrem Handteller ruhen und hoffte halb, dass er ihre Finger für sie darum schließen würde. Als er es tat, genoss sie seine Berührung und schalt sich gleich darauf für ihre Gedanken. Es war wirklich ein albernes Spiel!
    Dann bemerkte sie, dass sie nicht wusste, was sie in der Hand hielt, nicht einmal, als sie beide Hände benutzte und ihre Finger immer wieder darüber wandern ließ. »Ein … Stock?« Es war glatt, aber hart und verzweigte sich zweimal. »Irgendeine Schnitzerei?«
    »Ha!«, stieß er aus, und zwar so nah, dass sein Atem über ihre Wange strich. »Sophie weiß nicht alles.«
    Sie zog eine Grimasse. »Graham auch nicht.« Doch sie konnte nicht verhindern, dass sie die Herausforderung annahm. Immer wieder ließ sie ihre Fingerspitzen über die stumpfen Enden des Gegenstandes wandern. Nein, nicht wirklich stumpf. »Poliert …« Ihr fiel auf, dass es in ihrer Hand wärmer geworden war, Holz würde so reagieren. Aber es war leichter. »Ein Knochen?«
    Er gluckste. Sie fühlte es durch ihren ganzen Körper rieseln, fühlte dieses tiefe, männliche Geräusch durch ihren Bauch beben, sodass sich ihre Schenkel unter ihren Röcken fester aneinanderpressten.
    »Fast«, sagte er. »Aber nicht ganz.«
    Sie zwang sich dazu, sich auf den Gegenstand in ihrer Hand zu konzentrieren und nicht auf die Tatsache, dass sie die Hitze seines Körpers an ihrer Haut spüren konnte, dort wo er sich dicht an ihre Seite beugte, sie fast berührte …
    Dann wusste sie es. »Ein Horn!« Sie schwang es blind in seine Richtung. »Es ist ein Horn!«
    Er lachte laut, auch wenn sie spürte, dass er sich duckte. »In der Tat. Auch wenn ich glaube, dass es richtigerweise als Geweih bezeichnet werden müsste.« Er nahm es ihr ab. »Ich habe es letzte Nacht zu Hause in meine Tasche gesteckt und hatte es ganz vergessen.«
    »Ah! Eine Trophäe der mächtigen Jäger?« Sie wartete, denn Graham ließ nie eine Gelegenheit aus, sich über seinen Vater oder seine Brüder lustig zu machen.
    Ein anderer Gegenstand, klein und ringförmig, warm von seiner Hand oder vielleicht seiner Tasche landete in ihrem Handteller. Sie schloss die Finger darüber. Ein Ring? Automatisch ließ sie ihn sich über den Finger gleiten. Er passte.
    Sie wackelte mit den Fingern und lachte. »Wie sieht er aus?«
    Stumm ergriffen seine warmen Finger ihre Hand und zogen ihr den Ring aus. Sophie hatte das Gefühl, als hätte sie etwas Falsches gesagt oder getan. »Hat er eine besondere Bedeutung?« Sie hatte nicht vorgehabt, sich lustig zu machen, aber schließlich war es doch nur ein Spiel, oder nicht?
    »Er ist schon alt«, sagte er langsam. Und dann: »Gebt mir Eure Hand.«
    Seine Berührung fühlte sich dieses Mal anders an. Weniger spielerisch … bewusster? Dann hob er ihrer beider Hände und legte ihren Handteller an seine Wange.
    Sie atmete langsam ein. In all den Stunden ihres vertrauten Beisammenseins hatten sie immer nur ihre Hände berührt. Jetzt umschloss ihre Hand sein kantiges Kinn, und ihre Finger betasteten behutsam seine Bartstoppeln. Die kratzige Textur überraschte sie. Sie hatte gedacht, dass Bärte weich wären, wie das Fell von Tieren. Dann bemerkte sie, dass sein Kiefer unter ihrer Hand mahlte.
    Langsam zog sie die Hand weg. Etwas Ernstes lag in der Luft. »Graham, ist alles in Ordnung mit Euch?« Sie wollte ihre Augenbinde abziehen. »Was ist passiert?«
    »Nichts, gar nichts.« Graham zog ihre Hand von der Binde weg und legte sie wieder auf seine Wange, wo er sie festhielt. Noch nicht. Es ist noch nicht wahr. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl von Sophies kühler Hand auf seinem Gesicht.
    Sophie lebte so sicher, so behütet. Sie wusste so wenig. Kannte sie überhaupt den Unterschied zwischen der

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